Zahlreiche Feldgeschworene wurden für ihren Dienst geehrt
Dorfkemmathen (fz). Bei der Jahreshauptversammlung der Feldgeschworenen-Vereinigung Dinkelsbühl-Wassertrüdingen brachten die Neuwahlen Änderungen in der Vorstandschaft mit sich. Für den nach zwölf Jahren nicht mehr antretenden ersten Vorsitzenden Walter Schirrle aus Waldhäuslein wurde Thomas Zimmerer aus Unterschwaningen einstimmig an die Spitze gewählt. Ebenso klar war das Votum für den zweiten Vorsitzenden Georg Neidlein aus Geilsheim, der den Stellvertreterposten weiterhin innehat. Neuer Geschäftsführer wurde Herbert Ehrmann aus Schopfloch-Pulvermühle, der den 28 Jahre lang als Schriftführer und Kassier fungierenden Heinrich Piott aus Oberhard ablöste.
Auf die Ehrungen für 25 beziehungsweise 40 Jahre Siebenertätigkeit, die Landrat Dr. Jürgen Ludwig zusammen mit der Vorstandschaft vornahm, gingen alle Redner in ihren Grußworten ein. Ludwig ließ die Ereignisse des vergangenen Jahres in der Region Revue passieren. Von der „einmaligen“ Gartenschau in Wassertrüdingen über die Kreisstraßen-Sanierung in Dorfkemmathen, vom Spatenstich an der mit 13 Millionen Euro veranschlagten neuen Landwirtschaftsschule in Triesdorf über das mit Jägern, Imkern und Landwirten gemeinsam gebildete Netzwerk für Artenschutz, vom „Ja“ zu Interfranken über die Situation bei ANregiomed, vom Bahnanschluss über die von den Feldgeschworenen noch nicht zu beantragende Ehrenamtskarte reichte der Streifzug des Landrats. Zur Steigerung der Einwohnerzahl im Landkreis und zum Wohlfühlen trage das Ehrenamt entscheidend bei, aber „im ländlichen Raum müssen wir um alles kämpfen“. Nach Auffassung des Landrats seien die Feldgeschworenen Teil der Landeskultur, sie leisteten mehr als erforderlich.
Der stellvertretende Leiter des Amtes für Digitalisierung, Vermessung und Breitband, Norbert Pfriemer, wies auf die Möglichkeit der selbstständigen Abmarkung durch die Siebener hin. Schulungen hierfür würden ab April für bis zu 40 Personen angeboten. Dabei übernähmen die Kommunen sowohl die Haftung als auch die Regresspflicht, so Pfriemer. Den Einsatz von Geräten des Globalen Positionsbestimmungs-Systems (GPS) sah der Redner zweischneidig. Als Unterstützung für das Suchen und Aufdecken von Grenzzeichen seien sie hilfreich. Darüber hinaus sollten sie jedoch beim Wiedereinsetzen von Grenzsteinen nicht verwendet werden. Das Ehrenamt der Feldgeschworenen habe besonders in Franken eine lange Tradition, die es zu erhalten gelte.
Leitender Baudirektor Wolfgang Neukirchner vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) blickte auf die sehr gelungene Veranstaltung anlässlich des 50. Jahrestags der Vereinigung zurück. Die Ausübung des ältesten kommunalen Ehrenamts in Bayern sei für das ALE eine wichtige Unterstützung, da Einsatz, Können, Erfahrung und Ortskenntnisse der Feldgeschworenen zielführend eingesetzt würden. Die Siebener seien das Bindeglied zu den Grundstückseigentümern und für die Organisation vor Ort unentbehrlich. Zehn Kommunen aus dem Altlandkreis Dinkelsbühl seien gemeindeübergreifend mit der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) hesselberg/limes aktiv. Schließlich informierte der Baudrektor über die ins Stocken geratenen Vorbereitungen für die Ortsumgehung Burk, da die Maßnahme auf mangelnde Akzeptanz bei den Landbesitzern stoße.
Als Vertreter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ging der für die Förderung zuständige Abteilungsleiter Wilhelm Weiß auf die Einhaltung der Bewirtschaftungsgrenzen ein. Derzeit würden im Abstand von drei Jahren Luftbilder angefertigt, die eventuelle Verschiebungen kenntlich machten. So habe zum Beispiel ein Grünlandumbruch, bei dem eine Wiese zum Acker werde, durchaus förderrechtliche Konsequenzen. Der Eigentümer müsse mit dem Pächter eine eindeutige Absprache treffen. Weiß empfahl, die demnächst fälligen Mehrfachanträge nicht zu spät einzureichen.
Die Regularien mit den ausführlichen Protokollen des Geschäftsführers Heinrich Piott über die Vorjahresversammlung und den 50. Jahrestag standen am Anfang der gut besuchten Versammlung. In Personalunion trug Piott auch den Kassenbericht vor, der zwar ein leichtes Minus aufwies, aber von Kassenprüfer Ernst Proff als exakt geführt beschrieben wurde, so der Entlastung nichts im Wege stand.
Langfurths Bürgermeister Klaus Miosga bedankte sich für die Wahl des Veranstaltungsortes in der Gemeinde und überreichte den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Walter Schirrle und Heinrich Piott ein Geschenk. Wilburgstettens Bürgermeister Michael Sommer ging kurz auf die erforderliche und praktizierte Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Bodennutzern ein. Die erste Amtshandlung des neuen Vorsitzenden Thomas Zimmerer betraf die Festlegung des im zweijährigen Turnus abgehaltenen Jahrestages. Dieser wurde auf den 13. Mai 2021 in Frankenhofen terminiert.
Ehrenurkunden vom Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, sowie Präsente erhielten für 25-jährigen Dienst: Markus Brumm (Waldeck), Friedrich Busch (Mögelinschlösslein), Manfred Ganzer (Weidelbach), Ralf Scheuermann (Botzenweiler), Willi Früh (Ehrenschwinden), Hans Spatz (Ehingen), Friedrich Schäfer (Dorfkemmathen), Hans Staimer (Langfurth), Karl-Heinz Rötter (Röckingen), Werner Frank (Kröttenbach), Manfred Ducke (Wörnitzhofen), Klaus Jaumann (Greiselbach), August Schwarz (Welchenholz), Ernst Proff (Obermichelbach) und Gerhard Angermeyer (Birkach).
Für 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit als Feldgeschworene erhielten Ehrenurkunden und Geschenke: Erwin Reck (Unterwinstetten), Manfred Heiß (Wolfertsbronn), Friedrich Joas (Gerolfingen), Friedrich Büttner (Oberschwaningen), Werner Spatz (Dennenlohe), Alfred Hopf (Altentrüdingen), Karl-Heinz Meyer (Wassertrüdingen), Friedrich Schmidt (Weiltingen), Karl-Heinz Reichert (Illenschwang) und Karl Leonhardt (Illenschwang).