Historisches Liedgut über den Gevatter Tod

Bad Windsheim (pm/ak). Zum Totensonntag am 25. November bietet das Fränkische Freilandmuseum ein ganz besonderes musikalisches Programm. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Hedwig Eckert, Heimatpflegerin des Landkreises Miltenberg, mit ländlichem Brauchtum und altem Liedgut.

Blick in die Ausstellung „Brauen, Baden, Beten“ im Museum Kirche in Franken.

Die Stifterurkunde vom 24. November 1318 muss zurück nach Nürnberg.

Die Forschungsergebnisse präsentiert sie nicht in trockenen Vorträgen, sondern stimmt ein Lied an und greift zur Flöte, zum Brummtopf oder Geishorn. Begleitet wird sie von Ihren Mitspielern des Trios „Die Sameds“, von Burkard Eckert und Edmund Berlinger mit Drehleier, Klarinette und Akkordeon. Zum Thema „Tod und Verderbnis“ tragen sie historisches Liedgut vor, ergänzt um Informationen zur Musik- und Heimatgeschichte. Dabei kommen nicht nur ernste, sondern gelegentlich auch heitere Seiten des „unweigerlichen Endes“ aufs Tablett – Geschichten von Menschen, die dem „Furchtgerippe“ ein Schnippchen geschlagen haben oder das Glas erheben: „… vorm Tode sich fürchten hat keinen Zweck, man erlebt ihn ja nicht, wenn er kommt ist man weg!“

Und falls man sich fragt, woher der ungewöhnliche Name des Trios aus Richelbach in Unterfranken kommt – „Sameds“ bedeutet dort soviel bedeutet wie „Schmarren“, erklärt Hedi Eckert und bezeichnet eine einfache, aber sättigende Speise. Ein passender Name!

Das gut einstündige Programm wird am Sonntag, 25. November in der Mühle aus Unterschlauersbach zweimal aufgeführt, um 12.30 und um 14.15 Uhr. Die Veranstaltung ist im Museumseintritt enthalten.

Eine offene Sonntagsführung mit Herta Schmidt-Rölz zum Thema „Sterbebräuche, Totengedenken und Auferstehungsglaube in evangelischen Gemeinden“ findet ab 14:30 Uhr statt. Treffpunkt ist die Spitalkirche. Die Führung ist im Museumseintritt enthalten.

Jubiläumsjahr „700 Jahre Spitalkirche“ endet

Noch bis Sonntag, 25. November ist die 700 Jahre alte Stiftungsurkunde des Windsheimer Bürgers Konrad Förster im Museum Kirche in Franken in Bad Windsheim zu sehen, bevor sie wieder ins landeskirchliche Archiv nach Nürnberg zurück muss. Das Schriftstück mit der akkuraten lateinischen Handschrift ist Teil der Ausstellung „Brauen, Baden, Beten“ und Zeugnis einer 700-jährigen Geschichte der Fürsorge, der Pflege und der Gemeinschaft.

Am Samstag, 24. November findet zum Abschluss des Jubiläumsjahres ein Chorkonzert der Katorei St. Kilian mit dem Titel „als flögen wir davon“ in der Spitalkirche statt. Unter der Leitung von Kantorin Luise Limpert werden Motetten u.a. von Max Reger und Johann Sebastian Bach aufgeführt und Psalmen von Nicole Winterstein aus Dettelbach vorgetragen, begleitet von Christian Glowatzki an der Orgel. Ein Vokalensemble der Kantorei rückt den Dienst im Hospital mit einen Duett von Johann Sebastian Bach in den Mittelpunkt, begleitet von den Streichern Wolfgang Stadler (Violoncello) und Rolf Filipp (Kontrabass) mit Luise Limpert an der Orgel. Dekanin Karin Hüttel trägt verbindende Texte zwischen den Musikstücken vor. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Die Musikgruppe „Die Sameds“ trägt historisches Liedgut zu einem ernsten Thema vor. Fotos: Fränkisches Freilandmuseum / Ute Rauschenbach

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