Star-Koch Heinz Winkler zu Gast beim 11. Sommerempfang des Fremdenverkehrsvereins

Bad Windsheim(ak). Wie kann ein Leben in der Spitzengastronomie aussehen? Dies Frage beantwortete Heinz Winkler, der am meisten ausgezeichnete Koch Deutschlands, bei der 11. Auflage des alljährlichen Sommerempfangs des Fremdenverkehrsvereins.

Zahlreiche geladene Gäste waren am vergangenen Wochenende der Einladung des Fremdenverkehrsvereins ins Arvena Reichsstadt Hotel am Bad Windsheimer Marktplatz zum Sommerempfang gefolgt. Neben den Organisatoren Jürgen Heckel und Marianne Schweiger, waren zahlreiche lokale Unternehmen als Sponsoren mit für den Erfolg der Veranstaltung verantwortlich. Im Mittelpunkt des Vormittags stand der Vortrag des Sternekochs Heinz Winkler zum Thema „Ein Leben in der Spitzengastronomie“. Am Beispiel seiner eigenen Geschichte verdeutlicht er was es braucht, um in der Gastronomie erfolgreich zu sein. Der gebürtige Südtiroler begann seine Kochlehre bereits im Alter von 14 Jahren. Ausschlaggebender Faktor hierfür sei nicht zuletzt sein Vater gewesen, welcher für Heinz Winkler stets ein großes Vorbild war. Dieser sei ebenfalls ein leidenschaftlicher Koch gewesen. Somit war Heinz Winklers nun folgende, erfolgreiche Karriere im Grunde die Erfüllung eines Traumes, welchen bereits sein Vater geträumt hatte.

„Nicht reden, sondern handeln“

Heinz Winkler erhielt als erster Koch Deutschlands das Bundesverdienstkreuz. Fotos: Amos Krilles

Der junge Koch sammelte Erfahrungen in verschiedenen Restaurants in Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz, welche ihn für seine Zukunft prägten. Eine entscheidende Wende nahm seine Laufbahn, als er im Alter von 29 Jahren Küchenchef im Münchner Restaurant Tantris wurde. Es gelang ihm innerhalb kürzester Zeit das vorher von Eckart Witzigmann geführte Restaurant zum Erfolg zu bringen und erhielt wenig später mit 32 Jahren bereits drei Michelin Sterne. Seitdem werden die von ihm geführten Restaurants fast kontinuierlich mit zwei oder drei Sternen ausgezeichnet. Einen weiteren Traum verwirklichte Winkler 1991 mit dem Bau der „Residenz Heinz Winkler“ in Aschau im Chiemgau. Winkler betont, dass der Schlüssel zum Erfolg darin besteht, sich „nicht von der persönlichen Überzeugung abbringen“ zu lassen. Man müsse stets das tun, wovon man auch selbst überzeugt ist. „Gastronomie muss man mögen beziehungsweise lieben oder es sein lassen“, so die Meinung des Kochprofis. Letztendlich würden es die Gäste ohnehin schmecken, ob man aus Leidenschaft oder Pflicht kocht. Man dürfe einen Job nie nur wegen des Geldes machen, rät Winkler. Vielmehr sollte man das machen, worin man gut ist.

Insbesondere appellierte er an die junge Generation, selbstständiger zu werden. Entgegen dem aktuellen Trend, sich großen Unternehmen anzuschließen, wo „man in vorgegebener Schiene laufen muss“, macht er Mut, sich selbst zu verwirklichen.

Winkler erklärt, dass Tradition oft falsch interpretiert würde. Diese sei nämlich im Grunde lediglich „der Pioniergeist unserer Väter.“ Abschließend betont er, dass der Koch immer eine „gute Energie“ haben sollte, im Endeffekt zähle nicht das Gericht an sich, sondern vielmehr die Energie des Koches.

Auch wenn dem Spitzenkoch in seinem Leben kaum etwas „in die Wiege gelegt wurde“, wie es Jürgen Heckel in seiner Ansprache formulierte, so sieht er ihn als Vorbild nicht nur für Gastronomen, sondern beispielweise auch für die Stadt Bad Windsheim. Wenn man diese als Heilbadstandort und Gesundheitsstadt weiter voranbringen will, so bedürfe es Führungspersönlichkeiten wie Heinz Winkler, die „nicht nur reden, sondern handeln.“

Umrahmt wurde die Veranstaltung von musikalischen Beiträgen des Kurorchesters Bad Windsheim. Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Christian Schmidt (Bundesminister a.D.), Prof. Dr. Ute Ambrosius (Präsidentin Hochschule Ansbach), Bernd Schnitzlein (Stellvertretender Landrat), Gerhard Ilgenfritz (Präsident des Verbandes Privatbrauereien Bayern) und  Erika Gruber (Vizepräsidentin der IHK Nürnberg für Mittelfranken). Außerdem waren Klara Zehnder, die 63. Fränkische Weinkönigin, sowie weitere Weinhoheiten aus der Region erschienen.

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