Rothenburger Diskurs: „Die St.-Jakobs-Kirche für die Analphabeten des Mittelalters“

Rothenburg (pm/ak). Was tun, wenn das Publikum nicht lesen kann? Und Latein nicht versteht, die zu vermittelnden Inhalte aber rein in dieser Sprache verfasst wurden? Die Rothenburger Gästeführerin Elke Wedel erläutert in ihrem Vortrag am Freitag, 21. Februar, wie sich die Geistlichen und Baumeister in der Kirche des Mittelalters der Symbolik bedienten, um die Botschaft der Bibel unter das einfache Volk zu bringen. Der Abend im Musiksaal findet im Rahmen der Reihe „Rothenburger Diskurse“ des Rothenburger Tourismus Service statt und ist als Vorgriff auf das Programm zum Weltgästeführertag am 1. März zu verstehen.

Die Jakobsmuschel vor der Kirche St. Jakob in Rothenburg: Was bedeutet das Symbol? Foto: RTS

In ihrem Vortrag führt Elke Wedel sowohl die Bildsprache der Gemälde in der Jakobskirche vor Augen, blickt aber auch vor die Kirche. Dort steht die Figur des Pilgers, der sich auf den Jakobsweg begibt. Die Symbolik der modernen Plastik mit ihren laufenden Beinen, dem Wanderstab in der Hand und dem Hut auf dem Kopf hätten auch die Menschen im Mittelalter richtig interpretiert: Der Hut steht für das „behütet sein“ während man „auf Gottes Wegen“ unterwegs ist. Das kann nur ein Pilger sein.

In der Jakobskirche finden sich noch weitere interessante Details, die Elke Wedel in ihrem Vortrag aufzeigt. Wer den Abend verpasst: am Weltgästeführertag hält Gästeführer Stefan Holzhauser den Vortrag um 14 Uhr in der Jakobskirche.

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