„Ehrenamt tut einem auch selbst gut“

Dankesfrühstück für Elisabeth Thor, die seit 40 Jahren Menschen mit Behinderung in Buchen unterstützt

Buchen. Es war fleißig gebacken, gehackt und geschält worden in der Seniorenbetreuung des Wohnhauses „Zum kleinen Roth“ der Johannes-Diakonie in Buchen. Und das aus einem besonderen Anlass: Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende des Hauses hatten zum Dankesfrühstück für Elisabeth Thor eingeladen, die sich seit stolzen 40 Jahren ehrenamtlich für Menschen mit Unterstützungsbedarf einsetzt. „Dir ist nichts zu viel, um die Freude anderer zu sehen“, formulierte es Bereichsleiterin Kirsten Mißbach bei der Begrüßung der vielen Frühstückgäste. Seit vier Jahrzehnten sei Elisabeth Thor ein fester Bezugspunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses. „Es ist toll zu sehen, wie sich ein Lächeln auf den Gesichtern abzeichnet, wenn Du zur Tür hereinkommst“, so Kirsten Mißbach weiter.

Begonnen hat Elisabeth Thors „Karriere“ im Ehrenamt der Johannes-Diakonie in Hettigenbeuern. Als junge Mutter in Elternzeit erhielt sie eines Tages im Jahr 1978 Besuch eines Bewohners des Hauses „Bergesruh“, des damaligen Wohnhauses der Johannes-Diakonie im Buchener Stadtteil. Joschi fragte nach alten Zeitschriften – und bekam viel mehr. Nach dieser ersten Begegnung kam Joschi regelmäßig, bekam eine Zeitschrift, ein Getränk oder etwas Süßes. Diese neue Freundschaft blieb schließlich auch den Mitarbeitenden des Hauses nicht verborgen, so dass sie Elisabeth Thor bald ins Haus einluden. Seitdem ist sie für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr aus ihrem Alltag wegzudenken, sei es im Haus „Bergesruh“ oder seit 2006 im Wohnhaus „Zum kleinen Roth“ in Buchen. Seit 2005 ist sie außerdem auch als „Heimfürsprecherin“ aktiv. Elisabeth Thor ist damit ganz offiziell die ehrenamtliche Interessensvertreterin der Bewohnerinnen und Bewohner.

Für Elisabeth Thor selbst ist das, was sie anderen gibt, eine Selbstverständlichkeit. Und: „Ein Ehrenamt tut einem auch selbst gut“, sagt sie beim Dankesfrühstück. „Es kommt so viel zurück.“ Tobias Albrecht, Leiter der Region Main-Tauber-Odenwald der Johannes-Diakonie zollte dem Ehrengast beim Frühstück „allerhöchsten Respekt“. „Es wird viel über Inklusion geredet“, so Albrecht, „durch Sie ist sie hier angekommen“. Elisabeth Thor sei ein wichtiger Teil des Hauses „Zum kleinen Roth“ und werde dies hoffentlich noch lange bleiben. Ähnlich äußerte sich auch Richard Lallathin. „Das, was heute

als Inklusion bezeichnet wird, war in Hettigenbeuern Alltag.“ Als Frau der Kirche sei für Elisabeth Thor von Anfang an klar gewesen: Man kümmert sich umeinander, so der Pfarrer der Johannes-Diakonie. „Danke“ sagte schließlich auch Tanja Bauer, Ehrenamtskoordinatorin der Johannes-Diakonie. Sie blickte auf die 40-jährige Ehrenamtstätigkeit der Jubilarin zurück. Elisabeth Thor sei eine Frau der Tat, so Bauer. „Und das ist gut so!“

Zum Abschluss sangen alle Frühstücksgäste der Jubilarin noch ein Ständchen. Zur Melodie von „Das Wandern ist des Müllers Lust“ hatte Ehrenamtskollegin Margot Künkel den Text umgedichtet. Und so hieß denn darin auch: „Für uns ist heut ein schöner Tag, denn es gibt eine, die jeder mag – Elisabeth!“

Bild (Foto: Walter): Für 40 Jahre Ehrenamt für die Johannes-Diakonie wurde Elisabeth Thor (Mitte) im Rahmen eines Dankesfrühstücks gewürdigt.

 

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