Marbach putzte sich raus / Kuriose Fundstücke bei der Müllsammelaktion „Picobello“

Lauda-Königshofen. 15 Kinder aus Marbach machten sich letzte Woche gemeinsam mit Ortsvorsteherin Nicole König auf den Weg, um das Dorf bei der „Aktion Picobello“ gründlich rauszuputzen. Bei der Müllsammelaktion staunten die Beteiligten nicht schlecht, welche kuriosen Fundstücke so alles die Natur verschandeln.

Mit Greifzangen, Handschuhen, Müllsäcken und jeder Menge Begeisterung traten die jungen ortsansässigen Teilnehmer dem achtlos weggeworfenen Unrat entgegen. Auf den Wander- und Fahrradwegen rund um Marbach, aber auch im Ortskern kam allerhand Müll zusammen, wie Nicole König berichtet. Für eine reibungslose Organisation der „Aktion Picobello“ bekam jeder Teilnehmer zuvor eine Straße zugeteilt. So übernahmen die Kinder die Patenschaft für diesen Weg und somit ein Stück Verantwortung für Ordnung und Sauberkeit für ihr Heimatdorf.

Die 15 jungen Teilnehmer der Aktion „Picobello“ stießen bei ihrer Müllsammelaktion auf kuriose Fundstücke, die man so nicht erwartet hätte. Organisiert wurde die Aktion von Ortsvorsteherin Nicole König. Quelle: Stadt Lauda-Königshofen

Die Ausbeute kann sich jedenfalls – leider in negativer Hinsicht – sehen lassen: Nach dem gemeinsamen Müllsammelwochenende kamen vier große Säcke mit Müll zusammen, überwiegend Verpackungsmüll aus Plastik. Aber auch Coffee-to-go-Becher, OP-Masken, Aludosen sowie Pfandflaschen aus Glas und PET-Material waren dabei. Eine ungewöhnliche Entdeckung machten die ehrenamtlichen Müllsammler neben einem Feldweg am Ortsende von Marbach (Richtung Messelhausen). Dort scheint offenbar ein Pärchen die idyllischen Weinberge für regelmäßige Schäferstündchen zu nutzen. Die zahlreich herumliegenden, benutzten Kondome bezeichnet die Ortsvorsteherin schon alleine aus hygienischen Gründen als absolutes „No go“. Auch die Entsorgung anderer Hygieneartikel in der Natur sei unverständlich angesichts der gut erreichbaren öffentlichen und noch dazu kostenlosen Entsorgungsmöglichkeiten. So sei man auf einem anderen Feldweg auf ursprünglich originalverpackte Inkontinenzeinlagen gestoßen, die offenbar von Rehen angefressen worden seien und sich daraufhin mit Wasser vollgesogen hätten.

Den Zusammenhalt gestärkt

„Wir wollten Verantwortung übernehmen, denn Marbach liegt uns am Herzen“, berichtete ein Kind im Nachgang zur Müllsammelaktion. „Für mich war es eine schöne gemeinsame Familienaktion, denn auch meine kleine Schwester und meine Mutter haben mitgemacht“, erzählt ein weiterer junger Teilnehmer. „Es ist unglaublich, wie viel und welche Art von Müll überall in der Natur entsorgt wird“, fasst eine andere Müllsammlerin die Erfahrungen zusammen. Welche Bilanz zieht die Ortsvorsteherin aus der „Aktion Picobello“? „Zum einen, dass das gemeinsame Tun den Zusammenhalt stärkt, zum anderen, dass die Bevölkerung noch mehr als bislang zum Thema Müll sensibilisiert werden sollte.“ Gemeinsam mit der Stadt Lauda-Königshofen arbeite man an mehreren Ideen, um dem wilden Müll in allen Stadtteilen weiterhin den Kampf anzusagen. stv

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