Impfstart wird begleitet von Hoffnung und Ungeduld – Informationen aus dem Corona-Lenkungsstab

Wertheim. Die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zur Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar hat der Corona-Lenkungsstab in seiner jüngsten Sitzung nur kurz gestreift. Denn die Umsetzung in Baden-Württemberg ist noch nicht geregelt. Auf jeden Fall ist die generelle Linie für den Lenkungsstab nachvollziehbar. „Der Anstieg der Infektionszahlen ist zwar gebremst. Aber wir sind von einem gut beherrschbaren Niveau immer noch zu weit entfernt“, fasste Bürgermeister Stein die Lage zusammen. Von umso mehr Hoffnung und auch Ungeduld wird der Start des Kreisimpfzentrums in Bad Mergentheim begleitet.

Lockdown wird erneut verlängert

Die Neufassung der Landesverordnung zur Verlängerung des Lockdowns wird wohl erst am Wochenende veröffentlicht. Die geltenden Kontakt- und Ausgangsregelungen bleiben voraussichtlich bis 14. Februar in Kraft. Auch für Einzelhandel, Dienstleister und Kultureinrichtungen gelten die Beschränkungen weiter. Die Neuerungen, die das Land in seine nächste Verordnung aufnehmen wird, betreffen vor allem die Verschärfung der Maskenpflicht. Künftig müssen in Geschäften und im Öffentlichen Personennahverkehr medizinische Masken getragen werden. Beim Betrieb von Kindertagesstätten und Schulen will Baden-Württemberg von der Bund-Länder-Linie abweichen. Ministerpräsident Kretschmann hat angekündigt, eine schrittweise Öffnung ab 1. Februar anzustreben. Näheres dazu will die Landesregierung am 25. Januar beraten.

Mehr Schutz in Pflegeheimen und Krankenhaus Pflegeheime sind nach wie vor „Brennpunkte“ der Corona-Pandemie. Die Landesregierung hat für diese Einrichtungen deshalb neue Schutzmaßnahmen verordnet. Seit 18. Januar gilt für Beschäftigte eine erweiterte Testpflicht. Und Besucher und externe Personen dürfen die Einrichtung nur mit negativem Antigentest und FFP2-Maske betreten.

Für den Zutritt zu Krankenhäusern ist nun ein vorheriger negativer Antigentest oder das Tragen einer FFP2-Maske erforderlich. Das gilt auch für die Rotkreuzklinik Wertheim.

Zwei Kontrollen, zwei erfreuliche Ergebnisse Von einer „Beruhigung an der Telefonfront“ berichtete der Leiter des Ordnungsamts, Volker Mohr. Der Beratungs- und Nachfragebedarf habe nachgelassen. „Die Leute finden sich in den Regelungen inzwischen besser zurecht“, so sein Eindruck. Dass die Wertheimer insgesamt sehr verantwortungsvoll agieren, war auch bei zwei Kontrollaktionen zu beobachten. Am Samstag überprüften die Mitarbeiter des Ordnungsamts zusammen mit Polizeibeamten des Polizeireviers auf dem Grünen Markt die Einhaltung der Maskenpflicht. Der ganz überwiegende Teil der Passanten verhielt sich vorbildlich. Es mussten nur zwei mündliche Verwarnungen ausgesprochen werden, und ein „notorischer Maskenverweigerer“ wurde mit einem Bußgeld belegt.

Bei einer erneuten Schwerpunktaktion zur Kontrolle der Quarantänepflicht überprüften die städtischen Mitarbeiter 30 Personen. 29 davon trafen sie auf Anhieb zuhause ab, in einem Fall müssen sie nochmals nachhaken. „Auch dieses Ergebnis zeigt, dass die Menschen sehr vernünftig mit den Beschränkungen umgehen“, freute sich Volker Mohr.

Impfstart im Kreisimpfzentrum

Ausführlich beraten hat der Lenkungsstab die Frage, wie ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger beim Zugang zum Impfsystem unterstützt werden können. Das größte Problem ist der Mangel an Impfstoff. So können im Kreisimpfzentrum (KIZ) Bad Mergentheim, das am 22. Januar startet, zunächst nur 150 Impfungen pro Woche verabreicht werden. Dementsprechend schnell waren die ersten, wenigen Termine vergeben. Und dementsprechend viel Geduld brauchen alle Impfwilligen, wenn sie über die zentrale Telefonnummer 116117 oder das Internetportal www.impfservice.de einen Termin reservieren wollen.

„Wir setzen darauf, dass Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben oder sich mit der Technik überfordert fühlen, bei der Impfanmeldung individuelle Unterstützung aus dem Kreis der Familienangehörigen oder der Nachbarschaft erhalten“, sagte Bürgermeister Stein. Die Anmeldesystematik lasse keine andere Lösung zu. Das Bürger-Service-Zentrum hat die Möglichkeiten „externer Amtshilfe“ im Praxistest erprobt und war auf sehr viele Hindernisse gestoßen.

Die Unterstützung von älteren und nicht mobilen Menschen bei der Fahrt ins Impfzentrum ist ein weiterer Aspekt. Auch hier sei es wichtig, als Familie, als Nachbarschaft oder als Dorfgemeinschaft aufmerksam und hilfsbereit zu sein, so der Appell des Lenkungsstabs. Zusätzlich prüft die Stadtverwaltung, ob und wie die Vermittlung individueller Fahrdienste organisiert werden könnte. Über das Ergebnis wird in Kürze informiert.

„Bei allem Verständnis für Ungeduld und auch Kritik am Impfsystem – wir sollten vor allem froh sein, dass ein wirksamer Impfstoff so schnell entwickelt werden konnte“, sagte Bürgermeister Stein. Mit der schrittweisen Erhöhung der Produktion und der Zulassung weiterer Impfstoffe werde sich die Situation nach und nach entspannen. Auch Fahrten ins Kreisimpfzentrum würden sich erübrigen, sobald die Impfung auch durch Hausärzte verabreicht werden kann.

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