Kreuzgangspiele 2019: Tolle Theaterstücke und talentierte Schauspieler

Feuchtwangen (lz). Es ist bald wieder soweit: Im Sommer 2019 finden die traditionsreichen Kreuzgangspiele in der Festspielstadt Feuchtwangen statt. Passend zu „100 Jahre Frauenwahlrecht“ steht in der 71. Spielzeit das Thema „Starke Frauen“ im Vordergrund. Im Oktober 2018 begann bereits der Vorverkauf und der läuft mit bisher 16.000 verkauften Karten besser denn je. Besonders die Abendstücke sind sehr gefragt. „In diesem Jahr gibt es eine atemberaubende Nachfrage, wie wir sie noch nie hatten“, freute sich Feuchtwangens Bürgermeister Patrick Ruh. Für Groß und Klein sind spannende Stücke geboten. Es lohnt sich also definitiv, den Kreuzgangspielen im Sommer einen Besuch abzustatten. In diesem Jahr gibt es sogar eine Besonderheit: Die Festspiele zeigen ihre Produktionen erstmalig insgesamt eine Woche länger als in den Vorjahren. Den Abschluss der Kreuzgangspiele 2019 bildet das „Große Spiel“ auf dem Marktplatz – ein Projekt, an dem die Schauspieler und Schauspielerinnen noch einmal kreativ dabei sein können.

Johannes Kaetzler, Intendant der Kreuzgangspiele (2. v. r.), verkündete das komplette Ensemble. Mit dabei waren Dr. Maria Wüstenhagen, Bürgermeister Patrick Ruh und Andrea Adamietz (v. l.). Foto: Larissa Zimmer

Drei spannende Theaterstücke im Kreuzgang

Judith Peres besetzt die Hauptrolle im Stück „Die Geierwally“. Sie steht damit zum dritten mal auf der Kreuzgangbühne. Foto: Veranstalter

Das dramatische Stück „Die Geierwally“ erzählt das Schicksal der gleichnamigen Titelfigur. Walburga Stromlinger erkämpft sich ihr Recht auf Selbstbestimmtheit gegen alle Widrigkeiten ihrer Umwelt. Sie lebt ihr abenteuerliches Leben in den Höhen der Alpen und ist immer auf der Suche nach bedingungsloser Liebe und damit verbundenem Lebensglück. Da es sich um ein Volksstück handelt, geht das nur im Dialekt. Viele müssen sich den Dialekt erst aneignen, doch gerade das macht die Sache ungeheuer spannend.
In der Kriminalkomödie „Acht Frauen“ toben sich Machenschaften, Intrigen und Liebesangebote auf höchst spannende und gleichzeitig amüsante Weise aus. Eine überraschende Wendung jagt die nächste. Das Stück gibt auf charmante Weise Einblicke in die Abgründe von Familienzusammenhängen und ist zugleich ein bezauberndes Plädoyer für Vertrauen und Verständnis. „Wir sind sehr gespannt, was Regisseur Matthias Steurer aus den Acht Frauen macht“, sagte Johannes Kaetzler, Intendant der Kreuzgangspiele. So viel ist vorab zu verraten: Es wird auf jeden Fall ein Lied und auch einiges an Musik in dem Stück geben.
Als Kinder- und Familienstück  steht eine Geschichte auf dem Spielplan, die erstmals unter freiem Himmel und insgesamt erst das zweite Mal überhaupt auf einer Theaterbühne zu sehen ist: „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“. Es ist für Groß und Klein ein unglaubliches Vergnügen mitzuerleben, wie Kasperl und Seppel den Räuber Hotzenplotz in die Falle locken. „Der Hotzenplotz schafft ein Interesse bei den Leuten, das wir so noch nie gesehen haben“, teilte Kaetzler mit. Das Kinderstück sei eine Herzensangelegenheit, denn Kinder sind das Publikum von morgen. Ob Kasperl und Seppel es wirklich schaffen, den Räuber wieder im Spritzenhaus einzusperren, wird natürlich noch nicht verraten.

Junge Festspiele im Nixel-Garten

Die Umbauarbeiten im bekannten Nixel-Garten zu einem richtigen Theater sollen pünktlich bis Juni abgeschlossen sein, damit dann auch dort zwei tolle Stücke für die Kinder und Jugend gezeigt werden können. Für die ganz Kleinen ab 3 Jahren gibt es „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ zu sehen – ein Schauspiel nach dem gleichnamigen Bilderbuch. Auch hier verkaufen sich die Karten bisher sehr gut, besonders an Schulklassen. Ein weiteres bekanntes Stück, das es vor allem für die Jugendlichen im Nixel-Garten zu sehen gibt, ist von Gottfried Keller: „Kleider machen Leute“. Für dieses Stück kommen in den nächsten Wochen noch junge Schauspielerinnen und Schauspieler zum Casting. Johannes Kaetzler ist sich sicher, dass die Schauspieler das gut machen werden, egal wie die Umstände bis dahin im Nixel-Garten sind.

Die imposante Kreuzgang-Bühne. Foto: augenschein-design.de

Die Schauspieler stehen fest

Johannes Kaetzler ist seit 2008 Intendant der Kreuzgangspiele und inszeniert in der kommenden Spielzeit „Die Geierwally“. Foto: Nicole Brühl

Bei den Kreuzgangspielen gibt es kein festes Ensemble. Einige Schauspielerinnen und Schauspieler sind zwar immer wieder auf der Kreuzgang-Bühne zu sehen, aber dennoch orientieren sich die Kreuzgangspiele bei der Besetzung stets an den Stücken und damit an den Rollen und Typen, die gebraucht werden. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Leistung aller SchauspielerInnen in der Summe. „Es ist immer gut, wenn wir ein Ensemble haben, das sein Handwerk beherrscht“, erzählte Johannes Kaetzler. Wichtig ist außerdem, dass die Schauspieler untereinander nicht fremdeln und jeder die Stärken und Schwächen des anderen zu schätzen weiß.
Die Hauptrolle der „Geierwally“ spielt Judith Peres, eine in der Kreuzgangstadt Feuchtwangen nicht unbekannte Schauspielerin. „Mit ihrer enormen Lebenslust entspricht sie perfekt der Geierwally“, so der Intendant. An ihrer Seite wird Franz Josef Strohmeier die Rolle des „Bären-Joseph“ übernehmen. „Er ist eine erfahrene Schauspielpersönlichkeit, an der man sich orientieren kann.“
In „Acht Frauen“ stehen zugleich acht starke Frauenrollen auf der Bühne. Die Rolle der Hausherrin und Frau des Mordopfers Gaby übernimmt Annette Wunsch, die zum ersten Mal bei den Kreuzgangspielen zu sehen ist. Catherine, die jüngere Tochter, spielt Linda Prinz. Sie sei laut Kaetzler eine zähe Person und passe perfekt zu der Rolle. „Wir haben bei den „Acht Frauen“ eine Besetzung, die auf den Punkt geht.“
Als berüchtigter Räuber Hotzenplotz ist in Feuchtwangen Pascal Pawlowski zu sehen. Auch er hat bereits einige Jahre Erfahrung als Schauspieler und spielte schon des Öfteren in Stücken der Kreuzgangspiele, z. B. „Schneewittchen“ und „Wie im Himmel“, mit. In die Rolle der Großmutter wird Doris Otto schlüpfen. „Es ist schön zu sehen, dass junge und auch ältere Schauspieler so gut miteinander klarkommen“, freute sich der Intendant.

Die Prämiere von „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ ist am 12. Mai 2019, „Die Geierwally“ am 6. Juni 2019 und „Acht Frauen“ am 13. Juni 2019. Die Mitwirkenden sind sehr gespannt, wie die kommende Spielzeit sein wird. „Wir hoffen, dass wir wieder so kraftvoll dabei sein werden wie letztes Jahr“, so Kaetzler. Er sei aber guter Dinge, dass die Kreuzgangspiele gut laufen werden, denn bei einem guten, qualitativ hochwertigen Angebot kommen die Leute gerne. Neben den vielen Schauspielerinnen und Schauspielern muss natürlich auch das Wetter mitspielen.

Text: Larissa Zimmer

Bei dem Stück „Luther“ stand der Kreuzgang und die Stiftskirche in Flammen. Foto: Veranstalter

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