Thomas Rapp ist mit seiner Agentur im Gründerzentrum ansässig

Tauberbischofsheim. Fast 20 Mieter sind derzeit im städtischen Technologie- und Gründerzentrum eingemietet. Einer davon ist Thomas Rapp, der sich mit seiner RecruitingBeratungsAgentur „Talentgewinner“ erfolgreich selbstständig gemacht hat.

Mit seinen vier Festangestellten und vier externen Partnern hilft er dort seit 2015 Unternehmen bei der Suche nach neuen und vor allem geeigneten Mitarbeitern. Der sogenannte Fachkräftemangel ist seiner Meinung nach vielfach selbstgemacht, denn bei vielen Unternehmen bleibe nach der „traditionellen“ Methode der Erfolgsfaktor Mensch auf der Strecke. „Die Unternehmen müssen sich nicht nur um ihre Kunden bemühen, sondern auch um ihre Mitarbeiter“, so Thomas Rapp. „Auf dem üblichen Weg den richtigen Bewerber zu finden, ist wie ein Lotteriespiel“. Durch die sozialen Medien habe man inzwischen Bewertungsmöglichkeiten von Bewerbern, Mitarbeitern und ausgeschiedenen Mitarbeiter, so spricht sich auch eine negative oder kritische Sichtweise auf den Arbeitgeber schnell auf Portalen wie Kununu oder Facebook herum. Dies bietet große Transparenz und erfordert eine große Verantwortung für die Unternehmen, um seine Arbeitgebermarke zu schützen.

Rapps Agentur sieht sich als „Sparringspartner“ von Unternehmen. „Wir analysieren zunächst, wie die Führungskräfte eines Unternehmens ticken und für was das Unternehmen überhaupt steht“, so Rapp. Der nächste Schritt ist dann die genaue Analyse, welcher Mitarbeiter aufgrund seiner Persönlichkeit überhaupt auf die offene Stelle passt. Nicht nur die Fertigkeiten zählen, sondern auch das genaue Persönlichkeitsprofil. Damit lässt sich dann ein Bewerber finden, der genau für die Stelle geeignet ist. Mit diesen Kampagnen war er bisher langfristig immer erfolgreich. „Wir können damit Recruitingerfolge erzielen und darüber hinaus überraschende Kündigungen und Unzufriedenheit mit der Arbeitsstelle deutlich reduzieren.“ Die Bewerber brauchen Freiheit und Selbstwirksamkeit, darauf wird das Jobangebot des Arbeitgebers abgestimmt.

Ein positives Beispiel hierfür ist die Bäckerei Krachenfels aus Mönchweiler. Mit dem durch die „talentgewinner“ erarbeiteten neuen Arbeitszeitmodell „Family First“ ist es Angestellten mit Kindern möglich, ihre Arbeitszeit völlig frei einzuteilen. Mitarbeiter mit wenigen Krankheitstagen werden mit Zusatzurlaub belohnt. Auch sind die Stellenangebote attraktiv gestaltet und ein kurzer Telefonanruf reicht als Bewerbung aus. „So hat man ganz schnell ein Alleinstellungsmerkmal und wird zum attraktiven Arbeitgeber“, so Rapp. Nur das Unternehmen selbst könne die Rahmenbedingungen schaffen, viele müssten da erst noch umdenken. Anfangs waren seine Kunden eher im Mittelstand ansässig, inzwischen berät er auch große Unternehmen, Organisationen und weltweit tätige Konzerne. Sein Erfolg begründet sich hauptsächlich auf Empfehlungen.

Nach langjähriger Erfahrung im Personalberatungsbereich begann Thomas Rapp 2015 noch im Homeoffice, suchte sich aber dann bald eine Möglichkeit, um sich auch Besuchern angemessen zu repräsentieren. Das Technologie- und Gründerzentrum liegt zentral und ermöglicht ihm viele kurze Wege. Auch innerhalb des Gebäudes habe sich ein „tolles Umfeld“ entwickelt und die Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungsgesellschaft verlaufe sehr angenehm. So will er zum 1. Januar 2019 seine Agentur als Franchise-Modell erweitern. Ein Geschäftsführer wird ebenfalls in den Räumen des Gründerzentrums ein Büro eigenständig führen.

In diesem Jahr Thomas Rapp gemeinsam mit Sascha Weißenrieder auch ein Buch veröffentlicht: „Mach, was du bist!“ richtet sich an Schulabgänger und soll ihnen bei der eigenen Persönlichkeitsanalyse und der Auswahl der daraus resultieren Berufsmöglichkeiten helfen.

Im Technologie- und Gründerzentrum sind verschiedene Büromodule mit insgesamt rund 1.200 qm Bürofläche zu vermieten. Im Innenbereich und vor dem Haus gibt es ausreichende Parkmöglichkeiten. Weitere Informationen sind unter der 09341/803-67 erhältlich.

Foto: Thomas Rapp