Kläranlage leistet wichtigen Beitrag zum Klimaschutz

TAUBERBISCHOFSHEIM (RED). Der städtische Klimaschutzmanager Alexander Stiller besuchte Ende Januar die Kläranlage in Tauberbischofsheim. Abwassermeister Stefan Kriz erklärte ihm die Funktionsweise der Abwasseraufbereitung sowie die Rückgewinnung von elektrischer Energie durch das aus dem Klärschlamm gewonnene Klärgas.

„Die Kläranlage in Tauberbischofsheim leistet durch die Verstromung des gewonnenen Klärgases einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Alexander Stiller. „Die Netzzufuhr kann auf diese Weise um 30 bis 40 Prozent gesenkt werden. Dies spart Kohlenstoffdioxid-Emissionen und Kosten.“

Der Abwasseraufbereitungsprozess ist sehr energieintensiv. Die Kläranlage in Tauberbischofsheim ist der größte kommunale Energieverbraucher mit einem Stromverbrauch von ca. einer Millionen Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a). Dies entspricht knapp 300 Durchschnittshaushalten in Deutschland (3.383 kWh/a pro Haushalt). Der aus dem Abwasser gewonnene Klärschlamm wird mittels hochmoderner Faultürme ausgefault. Bei diesem Prozess entsteht das sogenannte Klärgas. Dieses wird in zwei Blockheizkraftwerken (BHKW) verstromt. Der gewonnene Strom wird direkt wieder von der Kläranlage verbraucht, sodass die jährliche Netzzufuhr um 30 bis 40 Prozent gesenkt wird. Auf diese Weise konnten in den letzten fünf Jahren jährlich zwischen 120 und 150 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen (CO2) eingespart werden (bezogen auf den deutschen Strommix 2022). Die Kläranlage leistet somit einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz in Tauberbischofsheim.

Zuvor trugen Maßnahmen zur Energieeffizienz zum Klimaschutz bei. Kläranlagen tragen mit der Rückgewinnung von elektrischer und Wärmeenergie durch das Klärgas, das während des Faulprozesses anfällt, zum Schutz des Klimas bei. Diese Investition in die Technik senkt auch die laufenden Kosten und wirkt sich auf die Gebührenhöhe aus. „Durch den kontinuierlichen Austausch von Pumpen, den Einbau neuester Technik und die Optimierung von Reinigungsprozessen konnten bereits über 20 Prozent des Strombedarfs eingespart werden“, berichtet Abwassermeister Stefan Kriz.

In Zukunft soll das Dachpotenzial der Kläranlage analysiert werden, um Photovoltaik-Anlagen auf den Gebäuden der Kläranlage zu installieren. Die gewonnene Energie soll den Eigenanteil der Stromversorgung weiter erhöhen, um Kosten und CO2-Emissionen einzusparen.

Klimaschutzmanager Alexander Stiller und Abwassermeister und Leiter des Abwasserbetriebs Stefan Kriz. Foto: Stadtverwaltung Tauberbischofsheim (Helga Hepp)

    Related Posts

    Schaltwerk Brehmbach wird erneuert
    Klimaresilienz – Gemeinsam zum Ziel: Einstieg in eine sichere Wasserzukunft im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim
    Klimafonds 2024: Förderung Güllegruben zum Wasserrückhalt startet