Neckar-Odenwald-Kreis. Wer kann von sich behaupten, dass er als Ersthelfer sicher weiß, was im Notfall zu tun ist? Bei vielen liegt der Erste-Hilfe-Kurs Jahre zurück – vielleicht sogar bis zum Führerschein mit knapp 18 Jahren. Die bundesweite Woche der Wiederbelebung setzt genau da an und hat zum Ziel, Kenntnisse zur Wiederbelebung zu vermitteln und die Hemmschwelle zum Helfen zu senken. „Sie tragen mit Ihrem Wissen dazu bei, dass unser Landkreis eine herzsichere Region wird“, ermutigt Landrat Dr. Achim Brötel die Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme. Im Landkreis hat sich die Kampagne etabliert: In der Woche vom 18. bis zum 25. September finden zahlreiche Veranstaltungen und Angebote statt. Langjährige Engagierte wie die DRK-Kreis- und Ortsverbände, die Neckar-Odenwald-Kliniken, die Martin-von-Adelsheim-Schule sowie einige Städte und Gemeinden machen mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen auf die Bedeutung des Reanimierens aufmerksam. Die Veranstaltungen im Neckar-Odenwald-Kreis sind abrufbar unter www.gesundheit-nok.de/aktuelles. Im Falle eines Herzstillstandes zählt jede Minute. Vor allem im ländlichen Raum können die Reanimationskenntnisse von Laien bis zum Eintreffen der Rettungskräfte entscheidend sein. Mit dem Slogan „Prüfen, Rufen, Drücken – 100 pro Reanimation“ wirbt die Initiative und macht verständlich, was im Notfall zu tun ist: das „Prüfen“ der Atmung, das „Rufen“ der Notrufnummer 112 und das „Drücken“ des Brustkorbs mit einer Frequenz von mindestens einhundert pro Minute. Der Leitende Notarzt und Verantwortliche der Notarztstandorte der Neckar-Odenwald-Kliniken Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker ermutigt die Ersthelfer: „Wer diese Schritte berücksichtigt, wird im Ernstfall zum Lebensretter“. Des Weiteren betont er: „Etwas falsch machen kann in einer solchen Situation an sich nur, wer nichts tut.“ Die Überlebenschancen werden zusätzlich durch den Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED) erhöht. Diese sogenannten Laien-Defibrillatoren sind mittlerweile in vielen öffentlichen Gebäuden auffindbar. Sie werden durch eine weitere Person zum Notfallort geholt und sind durch klare Sprachanweisungen einfach in der Bedienung. Dr. Genzwürker bietet zu dem Thema am 19. und 20. September zwei Vorträge unter dem Titel „Was sich liebt, das drückt sich“ an. Mehrere Aktivitäten steuern auch die Kreisverbände Buchen und Mosbach des Deutschen Roten Kreuzes sowie deren örtlichen Gliederungen bei. Alle Informationsveranstaltungen finden in Präsenz statt und können ohne Anmeldung besucht werden. Beide Kreisverbände weisen darauf hin, dass gerade in einem Flächenlandkreis die Ersthelfer ein wichtiges Glied in der Rettungskette darstellen. Informationen zu den regulären Erste-Hilfe-Kursen außerhalb der Aktionswoche stehen unter www.drk-mosbach.de und www.drk-buchen.de bereit.