Zahlreiche Sonderführungen im Juni im Kloster Bronnbach

Am Abend oder unter dem Dach: Interessante Touren im Kloster Bronnbach

Kloster Bronnbach. Geschichte und Kultur des Klosters Bronnbach lassen sich im Juni wieder bei spannenden Sonderführungen kennen lernen.

Gemäß dem Prinzip „Ora et Labora“ glaubten die Zisterzienser, der Weg zu Gott führt nur über das Gebet und harte Arbeit. Sie wollten sich durch ihrer eigenen Hände Arbeit ernähren, vor allem durch Ackerbau und Viehzucht. Die Arbeit auf dem Feld, in der Küche oder der Schreibstube prägte ihren Alltag und wurde als Teil der Askese gerechtfertigt. Die Kombiführung „Vom Beten und Arbeiten der Klosterbrüder“ am Dienstag, 5. Juni, um 18 Uhr unter der Leitung von Kurt Lindner macht dieses alltägliche Leben der Mönche nachvollziehbar. Beim Rundgang durch die spätromanische Klosterkirche, den Kreuzgang und den gotischen Dachstuhl zeigt sich die große Baukunst der Mönche. Im Klosterhof, in der Mühle und in den Stallungen wird der Alltag der Mönche lebendig. Der Abteigarten wird als Ort der Muse und Erbauung erfahrbar.

Abends bietet das Kloster Bronnbach ein besonders schönes, stimmungsvolles Ambiente. Ruhe kehrt ein, und dem Besucher erschließt sich die Beschaulichkeit und Zurückgezogenheit der hier früher lebenden Zisterzienser. Bei der Abendführung durch die Klosteranlage mit Dorothea Wolf taucht man ein in diese besondere Stimmung. Im Anschluss findet ein 15-minütiges Orgelkonzert auf der historischen Schlimbachorgel in der Klosterkirche statt, um den Abend besinnlich zu beschließen. Treffpunkt ist um 19 Uhr.

Eine Sonderführung unter dem Titel „Von Rittern, Äbten und Königen – Grabdenkmäler im Kloster Bronnbach“ findet am Dienstag, 12. Juni, um 18 Uhr im Kloster Bronnbach statt. Kurt Lindner geht auf die Besonderheiten der Bronnbacher Grabdenkmäler, die wichtigsten Stifterpersönlichkeiten und ihren historischen Kontext ein. Besonders im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit waren die Stiftung und die Errichtung von Grabdenkmälern ein zentrales Thema bei der Beschäftigung mit der eigenen Memoria, das heißt mit dem Andenken nach dem Tode. Es war keine Seltenheit, Kunstwerke zu beauftragen und sie an Kirchen oder Klöster zu stiften, um für das eigene Seelenheil zu sorgen. Nicht zuletzt deshalb entstanden oft prächtige Grabdenkmäler, die bevorzugt in Altarnähe oder im Kreuzgang aufgestellt oder angebracht wurden. Die Führung beginnt um 18 Uhr.

Um die Baukunst des Mittelalters aus außergewöhnlicher Sicht und Höhe zu erleben, findet am Freitag, 22. Juni, um 18 Uhr eine Dachstuhlführung mit Kurt Lindner statt. Die Bronnbacher Kreuzgratgewölbe zeigen großartiges Bauhandwerk aus der Spätromanik. Bis dahin war über anderen Kirchenräumen entweder ein offener Dachstuhl zu bewundern, oder es war eine Holzdecke eingezogen worden, die oft schön bemalt wurde. Der romanische Dachstuhl, um das Jahr 1200 errichtet, war ebenso schön wie schadensträchtig. In den Jahren 1424 bis 1426 war es nötig geworden, mit einem neuen Dach (das „hoche werck“) die chronischen Bauschäden zu beseitigen. Das sehenswerte gotische Tragwerk besteht aus einem Sparrendach mit Kehlgebälk und stehendem Stuhl. Aufwendige Holzverbindungen zeigen in beeindruckender Weise die hohe Zimmermannskunst des Mittelalters. Die Teilnehmer gelangen über eine steile Turmtreppe zum Dachreiter und dem steinernen Gewölbe aus dem 12. Jahrhundert.

Bei der Sonderführung „Wandelnde Dreier Weinprobe im Kloster“ am Mittwoch, 27. Juni, können die Besucher die Klosteranlage in Kombination mit einer Weinprobe erleben. Gemeinsam mit Heinz Wolf, der die Gruppe als Jakobspilger leitet, werden wandelnd durch die Klosteranlage an drei verschiedenen Orten Weine aus der Vinothek Taubertal verkostet. So erfahren die Teilnehmer neben dem geschichtlichen Hintergrund der ehemaligen Zisterzienserabtei auch Wissenswertes über die verschiedenen Weinbauregionen des Taubertals. Treffpunkt ist um 18 Uhr.

Für alle Sonderführungen ist eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 09342/ 935 20 20 20 oder per E-Mail an info@kloster-bronnbach.de erforderlich. Die Teilnehmergebühr beträgt jeweils zehn Euro, für die Führung mit Weinprobe 15 Uhr. Treffpunkt ist immer am Klosterladen.

 

BILD:

Bei einem Abendspaziergang am Freitag, 8. Juni, haben die Besucher die Möglichkeit, Bronnbach von vielen Seiten kennenzulernen. Foto: Eigenbetrieb Kloster Bronnbach

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