Igersheim. Bei seinem Kreisbesuch stattete MdL Hermino Katzenstein, Betreuungsabgeordneter der Grünen für den Main-Tauber-Kreis, gemeinsam mit Mitgliedern des grünen Kreisvorstands unter anderem Bürgermeister Frank Menikheim in Igersheim einen Besuch ab. Der Landtagsabgeordnete wollte von ihm wissen, wo der Schuh drückt und wo das Land Baden-Württemberg helfen kann.

Erfreut zeigte sich Bürgermeister Menikheim über die wirtschaftliche Entwicklung seiner Kommune. „In den letzten  Jahren haben wir 500 Arbeitsplätze hinzu gewonnen“, stellte er zufrieden fest. Der Wohnungsbau halte damit jedoch leider nicht Schritt. Igersheim könnte um 200 bis 300 Einwohner größer sein, wenn es genügend Wohnraum gebe. So aber stagniere seine Gemeinde. Er finde keine Investoren, die im Ortskern investieren wollten. Deshalb müsse intensiv überlegt werden, welche Handlungsmöglichkeiten es gebe, die mit den begrenzten Ressourcen einer kleinen Verwaltung zu bewältigen sind. Katzenstein schlug vor, sich diesbezüglich mit Nachbarkommunen zusammen zu tun. Er wies den Bürgermeister zudem auf das gerade neu aufgelegte und großzügig ausgestattete Wohnungsbauförderprogramm des Landes hin in der Hoffnung, dass hierdurch dringend benötigter Wohnraum entstehen wird.

„Die Kreuzung B19/L2251 ist vor allem in den Morgen- und Abendstunden überlastet“, beklagte Frank Menikheim. Es sei kaum möglich, dort links abzubiegen. Außerdem gebe es viele Verkehrsunfälle. Hier müsse dringend Abhilfe geschaffen werden. Bei der Aufstellung der Lärmaktionspläne zeigte sich laut Bürgermeister Menikheim, dass durch einen „offenporigen Split-Matrix-Asphalt“ auf der B19 die sogenannten Auslösewerte für Lärmschutzmaßnahmen knapp unterschritten werden. Eine Lärmschutzwand sei deswegen rein rechtlich nicht erforderlich, die Anwohner forderten sie trotzdem. Allerdings wisse man, dass sich die Poren mit der Zeit zusetzen, die Wirkung des Flüsterasphalts nachlässt und der Lärm wieder zunimmt. Hermino Katzenstein will in dieser Angelegenheit mit dem Lärmschutzbeauftragten seiner Fraktion Kontakt aufnehmen, um nach Lösungen zu suchen.

Ein weiteres Problem stellt laut Bürgermeister Menikheim die Verkehrsanbindung des Gewerbegebiets Löffelsgraben dar. Hier schwebt der Gemeinde eine Zufahrt von der L2251 über eine Bahnüberführung vor. Solche Maßnahmen können laut Hermino Katzenstein nach dem Landes-Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungsgesetz LGVFG mit 50 Prozent der zuschussfähigen Kosten gefördert werden.

„Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Igersheim gut erschlossen“, findet der Bürgermeister. Mit Unterstützung des Landes wurde ein voll elektrisch betriebener Bürgerbus eingeführt, der dreimal wöchentlich in der Kerngemeinde fährt und einmal in die Ortschaften. Ab Dezember 2020 gibt es Zughalte im Stundentakt. Der Bahnsteig wird noch in diesem Jahr auf 55 Zentimeter erhöht, die Gemeinde will das Umfeld des Bahnhofs in Ordnung bringen, sofern der Grunderwerb gelingt. Eine Aufwertung des Radwegs über Harthausen nach Bayern wäre sein Wunsch. Diese optimale Verbindung nach Würzburg sei noch in keiner Landkarte verzeichnet.

Große Probleme sieht Frank Menikheim bei der Mobilfunkversorgung. In Neuses und Neubronn gebe es kein Netz, in Neubronn falle bei anhaltendem Regen für längere Zeit auch noch das Festnetz aus. „Meine zahlreichen Schreiben an die zuständige Telekom sind bisher erfolglos geblieben“, so Menikheim resignierend. Hermino Katzenstein bot ihm an, in dieser Sache gemeinsam an die Telekom zu schreiben.

Lob hatte der Bürgermeister für die Förderprogramme des Landes übrig. Seit 2011 laufe mit großem Erfolg die Ortskernsanierung. Igersheim ist als Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm ländlicher Raum ELR ausgewiesen. Daraus werde zum Beispiel das Dorfgemeinschaftshaus in Harthausen mit 280.000 Euro gefördert. Seit 2011 ist seine Gemeinde als familiengerechte Kommune zertifiziert und 2016 rezertifiziert worden. Diese Leistungen fanden bei MdL Katzenstein große Anerkennung.

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