Bericht im Bau- und Umweltausschuss
Wertheim. Auch in den nächsten zwei Jahren will Wertheim den Status als „Fairtrade-Stadt“ behalten. Ein entsprechender Antrag auf Rezertifizierung ist gestellt, die erforderlichen Kriterien werden nach wie vor erfüllt. Darüber informierte der städtische Umweltbeauftragte Jens Rögener den Ausschuss für Bauwesen und Umwelt. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez würdigte alle Beteiligten und insbesondere die Mitglieder der Lokalen Steuerungsgruppe um Stadträtin Marlise Teicke für „ihre gute und wertvolle Arbeit“.
In einer seiner ersten Amtshandlungen als neuer Oberbürgermeister hatte Herrera Torrez im Mai 2019 die Ernennungsurkunde als „Fairtrade-Town entgegengenommen. Der Titel wird für die Dauer von zwei Jahren verliehen und muss dann bestätigt werden. Dem steht, wie Jens Rögener nun berichtete, im Prinzip nichts im Wege, denn die dafür erforderlichen fünf Kriterien werden weiterhin erfüllt.
Die Lokale Steuerungsgruppe setzt ihre Arbeit fort und koordiniert die Aktivitäten. Die Gruppe leitet Marlise Teicke, weiter gehören ihr Martina Dosch, Ilse Fürnkranz-Deroua, Bettina Kempf, Bernd Maack, Jens Rögener, Cornelia Sachs und Nora Sachs-Rippler an.
Zu den Kriterien einer Fairtrade-Town“ gehört zum Beispiel, dass bei den Sitzungen kommunaler Gremien sowie in den Büros des OB und des Bürgermeisters Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt und ein weiteres Fairtrade-Produkt verwendet wird.
Wenigstens fünf Einzelhandelsgeschäfte und drei Gastronomiebetriebe haben fair gehandelte Produkte im Programm. Damit kann ein weiterer Punkt auf der Liste abgehakt werden. Auch diverse Schulen, Vereine und kirchliche Organisationen sind entsprechende Selbstverpflichtungen eingegangen. Mindestens einmal im Jahr findet eine Informationsaktion zu dem Thema statt und die lokalen Medien berichten regelmäßig.
In seinem Sachstandsbericht warf Rögener auch einen Blick zurück auf bisherige Aktivitäten. So hat die Steuerungsgruppe bei verschiedenen Ortschaftsrats- und Stadtteilbeiratssitzungen über die Fairtrade-Town-Kampagne informiert und um Unterstützung geworben. Auch war man bei vielen Veranstaltungen präsent, darunter beim Saatgutfestival, beim Sommerfest in Grünenwört, bei der Fußball-Stadtmeisterschaft in Reicholzheim, beim Autofreien Sonntag oder auf der Michaelismesse. Zuletzt wurden anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März zusammen mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten und dem Frauenverein fair gehandelte Rosen verteilt.
In der anschließenden kurzen Diskussion verteidigte Rögener die Tatsache, dass fair gehandelte Produkte sowohl in Discount-Märkten als auch in Bio-Läden angeboten werden. Nach seiner Auffassung sprechen beide Handelsformen unterschiedliche Zielgruppen an, die das jeweils andere Geschäft nur selten oder gar nicht aufsuchen würden. Man werde, versicherte der Umweltbeauftragte, sehr genau darauf achten, dass die Richtlinien nicht verwässert und „gewisse Grenzen nicht überschritten“ würden.