Stadtmauertafel als besonderes Geschenk

Dinkelsbühl. Mit dem Bau der Dinkelsbühler Stadtmauer begann man um 1372. Die rund 2,5 km lange Mauer rund um die „Schönste Altstadt Deutschlands (Focus)“ mit ihren vier inneren Stadttoren und 20 Mauertürmen kann mit fast 650 Jahren viele Geschichten erzählen. Noch mehr Geschichten kommen die nächste Zeit hinzu. Es besteht ab sofort die Möglichkeit, dass Interessierte sich eine Tafel anfertigen lassen, die dann an der Stadtmauer angebracht wird und zugleich zur Sicherung der Stadtmauer beiträgt.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer erklärt: „Ein Alter von 650 Jahren zehrt auch an einer noch so stabil erscheinenden Mauer. An Stadt- und Zwingermauer sind erhebliche Schäden festzustellen, die nunmehr in einer mehrjährigen Sicherung behoben werden sollen. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt, der schwerpunktmäßig Instandsetzungen im westlichen Bereich der Verteidigungsanlagen zum Gegenstand hat, belaufen sich auf knapp zwei Millionen Euro.“ Zu Finanzierung der Sicherungsmaßnahmen wäre die Stadt, neben öffentlichen Fördergebern, sehr dankbar für Spenden. „Diese Spenden helfen uns, unsere Stadtmauer zu erhalten. Zugleich können wir mit den Tafeln unseren Bürgern und Bürgerinnen sowie Gönnern unserer Stadt die Möglichkeit geben, sich mit Teilen ihrer Biografie zu verewigen oder ein ganz originelles und persönliches Geschenk zu verschenken. Außerdem machen die Geschichten einen Spaziergang an der Stadtmauer zu einem ganz besonderen Erlebnis“, führt Dr. Hammer auch noch den touristischen Nebenaspekt auf. Diesen Wunsch Dinkelsbühl etwas Gutes zu tun und dabei ein persönliches sichtbares Zeichen zu setzen, ging nun für  Hannelore Köhler-Annawald, aus Reutlingen, der Witwe des Dichters Fritz Köhler in Erfüllung. Fritz Köhler wurde 1932 in Reichenberg (heute Liberec, Tschechien) geboren. Kriegsbedingt verlor er seine Heimat und kam nach Dinkelsbühl. Fritz Köhler veröffentlichte über 30 Gedichtbände, die sich durch geistreiche Lyrik zum Schmunzeln, feinsinnigen Humor zur Unterhaltung sowie scharfzüngige Satire auszeichnen. Da Fritz Köhler der Stadt Dinkelsbühl durch die Aufnahme nach dem Krieg und die Möglichkeit, hier das Abitur zu machen so viel zu verdanken hatte, war es der Witwe ein großes Anliegen, etwas an die Stadt Dinkelsbühl als „Dankeschön“ zurückzugeben, und sich mit 10.000 Euro an der Sicherung der Stadtmauer zu beteiligen, sowie die steinerne Gedenktafel für ihren vor fünf Jahren verstorbenen Ehemann zu stiften. Die Tafel wurde im Bereich des Parkwächterhäuschens an der Stadtmauer angebracht – im Anschluss daran sollen jetzt dann in Richtung Rothenburger Tor Tafeln möglichst vieler weiterer Spender zur Sicherung der Stadtmauer folgen. Die Stadt Dinkelsbühl freut es zudem sehr, dass die Macher von „Summer Breeze“, dem zweitgrößten Heavymetal-Festival Deutschlands, der Stadt Dinkelsbühl so verbunden sind und 20.000 Euro für die Sicherung der Stadtmauer gespendet haben.                                                                                                                                               HM

Dr. Hammer (l.) und Hauptamtsleiter Thomas Staufinger vor der gespendeten Stadtmauertafel in Erinnerung an Fritz Köhler. Foto: Stadt Dinkelsbühl

Spenden-Info

Spenden sind unter Angabe des Verwendungszwecks „Förderung der Denkmalpflege – Stadtmauersicherung“ (Konto der Sparkasse Ansbach IBAN DE66 7655 0000 0901 1000 08 BIC BYLADEM1ANS) möglich. Ab einer Spende von 2.000 Euro besteht die Möglichkeit, sich mit einer Tafel als Spender namentlich verewigen zu lassen. Für weitere Informationen hierzu – etwa über die Kosten der Tafel, eine etwaige Spendenbescheinigung, die Beschriftung und die Platzierung der Tafel – steht Ihnen das Rathaus (Herr Staufinger, Tel. 902-110) zur Verfügung.

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