Dittigheim. Zu einer Feierstunde anlässlich des Richtfestes des neuen Wasserwerks Taubertal fand sich vor kurzem eine große Gästeschar auf dem Areal bei Dittigheim ein. Anwesend waren u.a. die sechs Bürgermeister/innen, der in der Wasserversorgung Mittlere Tauber zusammengeschlossenen Städte und Gemeinden Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Werbach, Großrinderfeld, Grünsfeld und Wittighausen.
Verbandsvorsitzender Wolfgang Vockel begrüßte die Gäste im Rohbau und erinnerte an die lange Tradition der Richtfeste, die bis ins 14. Jhd. zurückreiche. Das Wasserwerk sei das größte Hochbauprojekt im Main-Tauber-Kreis. „Das Bauwerk ist Ausdruck des mehrheitlichen politischen Willens diesen zu Weg zu gehen. Es ist wasserwirtschaftlich dringlich und sinnvoll“, machte der Tauberbischofsheimer Bürgermeister deutlich. Mit dem Neubau werde man sicher im Sommer 2017 fertig und liege auch im Kostenrahmen.
Zudem verlieh Vockel seiner Hoffnung Ausdruck, dass das gesamte Projekt zügig realisiert werden kann und auch weiterhin vom Land Baden-Württemberg gefördert wird. Genau dies scheint jedoch noch unklar zu sein. Förderte das Land den ersten Funktionsabschnitt des Projekts, den Bau des Wasserwerkes, mit 6,23 Mio. € (Gesamtkosten 13,26 Mio. €), gibt es für den zweiten Funktionsabschnitt, den Ausbau des Roh- und Reinwasserverbundes, der von 2017 bis 2019 erfolgen soll, noch keine Förderzusage. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen des Projekts auf ca. 59 Mio. €. „Ich appelliere an das Land, das angeförderte Projekt auch weiter zu fördern“, schloss Vockel mit einem deutlichen Appel an die Landesregierung.
Landtagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag, Dr. Wolfgang Reinhart, wies auf die Probleme hin, die der bisher fehlenden Förderzusage des Landes zugrunde lägen. Im kommunalen Investitionsfond für 2017 seien 12,6 Mio. € für die Wasserversorgung in ganz Baden-Württemberg vorgeschlagen. Deshalb sehe er nur zwei mögliche Vorgehensweisen: entweder müsse der Umweltminister Umschichtungen vornehmen oder im Haushalt 2018/2019 die Wasserversorgung höher etatisiert werden.
Das Wasserwerk ist für die Versorgung von ca. 40 000 Einwohnern, ca. jedem dritten Bürger des Landkreises, ausgelegt. Die Bauarbeiten begannen im September 2015 mit der Zufahrt zum Wasserwerk, die meisten noch anstehenden Gewerke sind bereits vergeben. Im zweiten Funktionsabschnitt wird aus insgesamt 26 Wasserfassungen (22 Brunnen, 4 Quellen) Rohwasser in Dittigheim zusammengeführt.
Bildunterschrift: Zum Richtfest des neuen Wasserwerks Taubertal bei Dittigheim fanden sich u.a. die Bürgermeister/innen der sechs beteiligten Städte und Gemeinden Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Werbach, Grünsfeld, Großrinderfeld und Wittighausen ein.