Von Trödel-Lizenzen, echten Schaffern und ersehntem Witwer-Dasein

Bad Mergentheim startet neue Kleinkunst-Saison / Vorverkauf läuft

Bad Mergentheim. Das Programm für die neue Kleinkunstsaison in Bad Mergentheim steht. Am Freitag, 18. November, geht es los und der Kartenvorverkauf läuft bereits. Für die Reihe des städtischen Kulturamts ist die Pandemie-Pause beendet und das Angebot umfasst wieder Auftritte von insgesamt fünf angesagten Künstlerinnen und Künstlern. Sie zeigen bissiges Kabarett, feinen Wortwitz und musikalische Virtuosität. Die Kleinkunst-Abende finden bis einschließlich März 2023 monatlich im Kulturforum statt. Den Auftakt macht am Freitag, 18. November, Michael Sens mit seinem Programm „Unerhört Beethoven“. Darin verehrt er den großen Komponisten – und tut das mit tief gehendem Humor, musikalischem Können und beeindruckender Gesangsleistung. Michael Sens wird in seinem Programm unter anderem Klavier und Violine spielen, aber auch mit Worten einen großen Meister zum Leben erwecken. Am Freitag, 2. Dezember, ist Stefanie Kerker zu Gast in der Kurstadt. Sie kommt mit der „Linzenz zum Trödeln“. Ukulele, Boomwhackers und weitere skurrile Klangwerkzeuge im Anschlag spioniert sie sich durch ihr Leben und das ihrer Mitmenschen: wortwitzig, feinfühlig und selbstironisch. Ihr Programm ist eine knallige Absage an Leistungs-, Effizienz- und Erfolgswahn ebenso wie an Originalitäts- und Wachstumskrampf. Das neue Jahr eröffnet dann Jakob Friedrich, seit knapp 20 Jahren Facharbeiter in der schwäbischen Metall- und Elektroindustrie. Sein Auftritt am Freitag, 27. Januar 2023, steht unter Überschrift „I schaff mehr wie du!“. Es ist sein erstes Solo-Programm, in dem er auf charmante Art und Weise die schwäbische Mentalität sowie politische und wirtschaftliche Zusammenhänge analysiert. Er nimmt sein Publikum mit auf die Reise in seinen Arbeitsalltag und imitiert auf hinreißend komische Art seine Kollegen und Vorgesetzten. Den längsten Programm-Titel bringt am Freitag, 24. Februar 2023, Martin Herrmann mit ins Kulturforum: „Mein Lieblingsstatus wäre Witwer, aber dazu müsste ich erst heiraten“, heißt sein kabarettistisches Werk. Es überzeugt mit pointierter Wort-Akrobatik, die in der Ausgangsüberlegung ihren Ursprung hat, dass der Gesetzgeber – „leider“ – zur Erlangung des Witwerdaseins das Heiraten voranstellt. Für Martin Herrmann ein „Riesen-Umweg“. Der Künstler wurde 2018 mit dem Kleinkunstpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Zum Finale am Freitag, 17. März, kommt William Wahl, der auf unvergleichliche Art und Weise das Komische mit dem Poetischen verbindet. „Nachts sind alle Tasten grau“ ist ein Abendprogramm, dass mit beeindruckender Eleganz und komödiantischem Feinsinn den große Bogen zwischen Kabarett und Kunst, Komik und Klavier spannt. Und einige „zartbitterböse Lieder“ enthält. Der Kartenvorverkauf für alle Termine läuft bereits. Tickets sind in der Tourist Information, beim GästeService der Kurverwaltung sowie online unter www.bad-mergentheim.de (über den Veranstaltungskalender) erhältlich. stv

BILDUNTERZEILE: Kommt im Rahmen der Kleinkunst-Reihe mit Ukulele und der „Lizenz zum Trödeln“ in die Kurstadt: Stefanie Kerker. (Bild: Sabine Bloch)