Delegation aus China zu Gast
Lauda-Königshofen. Außergewöhnlicher Besuch in Heckfeld: Eine dreiköpfige Delegation der staatlichen Tongji-Universität in Shanghai/China war kürzlich in Heckfeld zu Gast. Die Teilnehmer einer Studienreise ließen sich von Stadtbaumeister Tobias Blessing innovative Konzepte für die Entwicklung des ländlichen Raums präsentieren.
Die Stadt Lauda-Königshofen hat sich offenbar durch nachhaltige Erfolge im MELAP-Programm („Neue Qualität im Ortskern“) einen guten Ruf erarbeitet. Nicht anders lässt sich die Geschichte eines gegenseitig bereichernden Besuchs deuten. Und die beginnt so: Durch Empfehlungen befreundeter Kollegen an der Universität Stuttgart wandte sich Dr. Lingyan Qian von der Tongji-Universität in Shanghai mit einer persönlichen Bitte an den Fachbereich 4 der Stadt Lauda-Königshofen.
„Die Konzepte für die Aktivierung von langjährigen Leerständen, die Bürgerbeteiligung sowie die Entwicklungslinie der Gemeinde sind für uns sehr sehr interessant. Denn in China beginnt man gerade, die Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern und dafür innovative und nachhaltige Konzepte zu entwickeln. Erfahrungen aus Deutschland und ein Austausch in diesem Bereich könnten uns Anregungen geben“, so die Stadtplanerin. Für ein aktuelles interdisziplinäres Projekt über nachhaltige ländliche Entwicklung und Dorferneuerung plane die Bautechnikerin mit zwei weiteren Architektenkollegen eine Studienreise nach Deutschland, unter anderem in den Stadtteil Heckfeld. Die Zusage der Stadtverwaltung für ein persönliches Treffen erfolgte schnell. Schließlich wolle man auch von einem persönlichen Austausch profitieren.
Dem Vortrag von Stadtbaumeister Tobias Blessing über die Erfolgsfaktoren einer weitsichtigen Stadtentwicklung schloss sich ein Rundgang durch den Ort an. Dabei informierte der Stadtbaumeister über innovative Entwicklungskonzepte und seine Auswirkungen auf das Leben der Bevölkerung vor Ort. Simultan wurde dabei von Dr. Lingyan Qian vom Deutschen ins Chinesische übersetzt. Welche Erkenntnisse haben die Chinesen bei ihrer mehrstündigen Visite in Heckfeld gewonnen? „Dass man einer Landflucht sehr wohl aktiv gegensteuern kann – mit guten Ideen und einer weitsichtigen Stadtentwicklung“, so die Architekten aus Shanghai.