VdK-Kreisverband Tauberbischofsheim ruft zur Teilnahme an Pflegestudie auf

Von Peter D. Wagner

Tauberbischofsheim. Der VdK-Kreisverband Tauberbischofsheim ruft alle Interessenten zur Teilnahme an einer bundesweiten Pflegestudie auf, die der VdK-Bundesverband aktuell durchführt.

„Wunsch und Wirklichkeit in der häuslichen Pflege gehen oft weit auseinander. Wie sich die Pflege zuhause gestaltet und woran es konkret mangelt, wissen zumeist nur die Betroffenen und deren engste Angehörige selbst“, berichten Kurt Weiland, Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Tauberbischofsheim, und Werner Raab, Vorsitzender des Bezirksvorstands Nord-Baden.

Demgemäß stehen die häusliche Pflegesituation und Gestaltung der Versorgung im Alltag im Mittelpunkt einer Studie des VdK-Bundesverbandes, die unter dem Motto „Pflege zuhause – Zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ in Bezug auf die Leistungen der Pflegeversicherung mit Unterstützung der VdK-Landes-, Kreis- und Ortsverbände durchgeführt wird. Dabei dreht sich der Fokus um Fragen wie zum Beispiel „Was ist für pflegende Angehörige anstrengend und kräftezehrend?“ oder „Was schätzen die Pflegebedürftigen an der Pflege in den eigenen vier Wänden?“.

„Gerade durch die Coronapandemie hat sich die Pflege zuhause nochmals deutlich verändert“, konstatieren Weiland und Raab aufgrund zahlreicher Aussagen oder Anfragen von Ratsuchenden. „Wir sorgen uns sowohl um die pflegenden Angehörigen als auch um die Betroffenen, die aus Angst vor einer Ansteckung seit vielen Monaten teilweise an keinen Pflege- oder Betreuungsangeboten außerhalb der eigenen vier Wände mehr teilnehmen konnten. Infolge Corona waren und sind die Belastungen der Betroffenen und Angehörigen seither enorm hoch und haben viele an ihre Grenzen oder sogar darüber hinausgebracht“, bilanzieren der Kreis- und der Bezirksverbandsvorsitzende.

„Wir starten damit die größte Untersuchung, die es bisher für die häusliche Pflege gab“, ließ die Präsidentin des VdK-Bundesverbandes, Verena Bentele, in einer Pressemitteilung zum Projektbeginn verlautbaren. Zwar sei die stationäre Versorgung in der Langzeitpflege ein sehr gut erforschter Bereich, allerdings die Pflege zuhause weiterhin ein Dunkelfeld. „Der Sozialverband VdK mit seinen rund 2,1 Millionen Mitgliedern ist im Laufe der letzten Jahre zum wichtigsten politischen Fürsprecher für die Interessen von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen geworden. Doch obwohl 3,3 Millionen Menschen zu Hause gepflegt werden, fehlt es an Daten zu den Bedürfnissen der betroffenen Haushalte“, erklärt Bentele.

So sei beispielsweise unbekannt, wie viel Geld Betroffene aus ihrer eigenen Tasche zur Pflege zuzahlen, welche Angebote der Pflegeversicherung überhaupt in Anspruch genommen werden und wie zufrieden die Beteiligten damit sind. Mit der Umfrage und Studie bekomme „Der größte Pflegedienst der Nation“ endlich eine starke Stimme, um die Bedürfnisse und Herausforderungen der häuslichen Pflege benennen zu können, unterstreicht die VdK-Präsidentin. „Die individuellen Bedürfnisse von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen müssen gesichert werden. Deswegen setzen wir uns für eine menschenwürdige Pflege ein. Außerdem machen wir uns für die pflegenden Angehörigen stark“, äußert unisono der neue Landesverbandsvorsitzender des VdK Baden-Württemberg, Hans-Josef-Hotz.

Die häusliche Pflegesituation in der Krisenzeit und die Gestaltung der Versorgung im Alltag stehen im Mittelpunkt einer Studie des VdK-Bundesverbandes unter dem Motto „Pflege zuhause – Zwischen Wunsch und Wirklichkeit“.
(Foto: vdk/unsplash.com)

Adäquat sieht es der Vorsitzende des annähernd 5.700 Mitglieder zählenden VdK-Kreisverbands Tauberbischofsheim. „Der VdK wird Licht ins Dunkel bringen und wir werden mit den Ergebnissen die Diskussion der Pflegepolitik in den nächsten Jahren mitbestimmen“, kündigt Kurt Weiland ebenso überzeugt an wie etwa die Bundesverbandspräsidentin und der Landesverbandsvorsitzende. „Die VdK-Studie richtet sich zum einen an Personen, die selbst pflegebedürftig sind, sowie an gegenwärtige oder ehemals pflegende Angehörige, zum anderen aber auch an Interessenten, die noch kaum oder gar keine Berührungspunkte mit dem Thema Pflege hatten“, erläutert Weiland.

„An der Studie beteiligen können sich jedoch nicht nur alle Mitglieder des größten deutschen Sozialverbandes, sondern auch Nicht-Mitgliedern ist die Teilnahme möglich“, hebt der Kreisverbandsvorsitzende hervor. Die Ergebnisse sollen dem VdK insbesondere auf Bundes- und Landesebene dazu dienen, Einblicke in die häusliche Pflege zu erhalten und diese für seine weitere verbandliche Arbeit zu nutzen.

„Sie alle haben die große Chance, endlich sagen zu können, was Sie sich von einer zukunftsfähigen Pflege erwarten. Und natürlich werde ich als Präsidentin des größten Sozialverbandes Ihre Vorschläge und Forderungen an die Politik weitergeben. Mit den Umfrageergebnissen lassen sich die pflegepolitischen VdK-Forderungen noch besser untermauern.“, bekräftigt Verena Bentele in einem Aufruf zur Mitwirkung an der seit Anfang April laufenden Befragung im Rahmen der Studie „Pflege zuhause – Zwischen Wunsch und Wirklichkeit“.

Konkrete VdK-Forderungen für pflegende Angehörige sind die Anhebung des Pflegegelds, Anerkennung von Familienpflege analog zur Kindererziehung in der Rentenversicherung, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie ein verbindlicher Anspruch auf Entlastungsangebote wie Kurzzeit- und Tagespflege.

„Wir sorgen dafür, dass die Pflegebedürftigen und ihre pflegenden Angehörigen zu Hause nicht vergessen werden“, appellieren gleichsam Kurt Weiland und Werner Raab für eine rege Teilnahme an der VdK-Umfrage. „Pflegende Angehörige sind ein echtes Bollwerk. Ohne ihre Fürsorge wäre das Pflegesystem längst zusammengebrochen. Das muss endlich honoriert werden“, fordern der Kreis- und der Bezirksvorstandsvorsitzende analog zu VdK-Präsidentin Verena Bentele.

Die Teilnahme ist noch bis einschließlich Sonntag, 9. Mai unter www.vdk.de/pflegestudie möglich.

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