Dinkelsbühl hält am Marktgeschehen erfolgreich fest und kann 2020 einige Jubiläen feiern

Dinkelsbühl (pm/ak). 660 Jahre Marktrecht, 100 Jahre Wochenmarkt auf dem Marktplatz und 15 Jahre „großer“ Wochenmarkt – diese Jubiläen können 2020 gefeiert werden.

So sah der Wochenmarkt um das Jahr 1910 aus. Und Wochenmärkte sind aktueller denn je. Rund ein Dutzend Händler tragen auch heutzutage dazu bei, dass Dinkelsbühl wie eh und je eine Marktstadt bleibt. Foto: Stadtarchiv Dinkelsbühl

Woche für Woche prägen mittwochs und samstags Verkaufsstände den Platz vor dem Turmportal des Münsters St. Georg und machen den Marktplatz erst zu einem richtigen Marktplatz. Rund ein Dutzend Marktfieranten bieten ihre Waren feil.

„Während in größeren Städten wie Nürnberg, München, Augsburg oder Regensburg es fast eine Selbstverständlichkeit ist, dass wie in alten Zeiten Märkte stattfinden, so sind diese wichtigen Treffpunkte in den ehemals wichtigen kleineren Handelspunkten weitgehend verloren gegangen,“ stellt Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer den Dinkelsbühler Wochenmarkt in den geschichtlichen Kontext.

Stadtarchiv zeigt Bedeutung von Märkten

Vor 660 Jahren, im Jahr 1360, erweiterte Kaiser Karl IV für die Reichsstadt Dinkelsbühl das Marktrecht. Ab diesem Zeitpunkt durfte ein Jahrmarkt samt Messe in Dinkelsbühl abgehalten werden. Im Jahr 1435 verlieh die Stadt dem Bäcker Ulrich Müller das Recht an Sonntagen und mittwochs sein Brot zu verkaufen. „Im Zuge der Gemeindeordnung des Königsreichs Bayern von 1818 wird dieses Marktrecht forciert, sodass ab 1818 hiesige Händler jeden Tag Obst und Gemüse feilbieten konnten“, weiß Stadtarchivar Maximilian Matttausch. Im Archiv ist auch zu finden, dass seit den 1920er Jahren definitiv der Marktplatz und nicht der Schrannenplatz dauerhaft der Ort des Geschehens war. „Somit haben wir an diesem Ort eine ungefähr 100-jährige Tradition des Wochenmarkts‘“, bringt es Mattausch auf den Punkt. Seine Recherche ergab zudem, dass für auswärtige Händler damals nur der Mittwoch und der Samstag erlaubt waren.

Händler aus der direkten Nachbarschaft

„Heutzutage sind auswärtige Händler aus der Nachbarschaft Baden-Württembergs gerne willkommen“, bestätigt die vom Rathaus für den Wochenmarkt zuständige Leiterin des Ordnungsamts Bettina Schneider und erläutert, dass 2005 zahlreiche Wochenmarktbeschicker über die Kontakte des hohenlohisch-fränkischen Städte- und Gemeindenetzwerk „Magisches Dreiecks“ die wenigen Kilometer nach Dinkelsbühl vermittelt werden konnten und somit der Dinkelsbühler Wochenmarkt quantitativ und quantitativ entscheidet aufgewertet wurde. 2020 ist somit auch das Jubiläum „15 Jahre großer Wochenmarkt“. „Wurst, Käse, Fisch, Gemüse, Obst, Blumen, Eier, Backwaren und saisonale Produkte wie derzeit Weihnachtszweige – `Frische` prägt den Wochenmarkt“, fasst Schneider zusammen.

Regionalität und Klimaschutz in der Markttüte

„Wir sind froh, dass das Angebot des Wochenmarkts über ein Jahrzehnt hinweg so attraktiv gehalten werden konnte. Regionale und ökologische Produkte, kurze Wege, Frische und damit ein Beitrag zum Erhalt unserer Landschaft und zum Klimaschutz sind wichtiger und aktueller denn je “, freut sich Oberbürgermeister Dr. Hammer.

„Der Wochenmarkt bietet eine Produktauswahl, die das Angebot der Supermärkte in der Stadt perfekt bereichert. Ebenso ist der Markt ein Treffpunkt, der gerne zum Schauen, Schlendern und Plaudern einlädt“, so Schneider und lädt ein zum Wochenmarktbesuch immer mittwochs und samstags von 7 bis 13 Uhr.

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