Wie eine Intensivschwester die Alternative zum Auto fand

ANSBACH (RED). Es gibt Menschen, die mit dem Rad zur Arbeit fahren. Und es gibt zumindest einen Menschen, der um 4.45 Uhr auf’s Rad steigt und 22,5 Kilometer zurücklegt, um pünktlich zur Frühschicht im Klinikum Ansbach zu sein. Das ist eine andere Liga. Und in dieser fährt Elke Geißler. Seit sechs Jahren schon.
Rad gefahren ist die Pflegefachkraft für Intensiv- und Anästhesiepflege schon immer. Zum Beispiel im Urlaub über die Alpen bis nach Venedig. Das finden andere schon mit dem Auto anstrengend. Für Elke Geißler ist der Weg von ihrem Wohnort Bechhofen nach Ansbach also eher eine Kurzstrecke. Und deswegen trägt sie ihren Arbeitsweg von 45 Kilometern hin und zurück auch nicht vor sich her.
Herausgekommen ist es dann doch durch ihre Teilnahme an der bundesweiten Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ der Krankenkasse AOK, die von Anfang Mai bis Ende August stattfand. Mit 2.430 Kilometern war Elke Geißler die Spitzenreiterin bei ANregiomed. Den zweiten Platz belegte Gabriel Brosig (1.848 Kilometer) aus der Anästhesie am Standort Dinkelsbühl. Dritter wurde Benjamin Büchler (1.218 Kilometer) aus der Radiologie in der Klinik Rothenburg.

Da Geißlers persönliche Radsaison aber stets von März bis Oktober dauert, kam sie dieses Jahr – ob Regen oder Sonnenschein auf imposante 5.310 Kilometer.
Entsprechend fit kommt sie mit ihrem E-Bike um die Ecke gebogen. Erkältet? Ist sie nie. Ruhepuls? Misst sie nicht, weil stets bestens. Gesichtsfarbe? Beneidenswert gut.
Doch der sportliche Aspekt ist nur die eine Seite. Auf dem Rückweg nach Bechhofen verarbeitet sie die Eindrücke der vergangenen Schicht auf der Ansbacher Intensivstation. Dafür sind 22,5 Kilometer manchmal genau das Richtige. „Wenn ich zu Hause ankomme, ist die Arbeit auch mental erledigt“, sagt Elke Geißler.

Bildunterschrift: Elke Geissler ist in diesem Jahr mehr als 5.300 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit gefahren.
Foto: ANregiomed / Tyler Larkin

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