Traditionelle Karpfenwirtschaft als Immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet

BAD WINDSHEIM / NEUSTADT AISCH (PM). Mit der Aufnahme der „Traditionellen Karpfenwirtschaft in Bayern“ in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes
ist eine weitere, im Landkreis gelebte, Tradition ausgezeichnet worden. Für Landrat Helmut Weiß stellt diese nicht nur eine schöne Ehrung, sondern auch eine Anerkennung
für die Teichwirte dar, die die Teiche in den meisten Fällen im Nebenerwerb bewirtschaften. Neben dem 2016 in das bundesweite Verzeichnis aufgenommenen Feldgeschworenenwesen in Bayern und den 2020 eingetragenen „Kulturformen der Nutzung bäuerlicher Gemeinschaftswälder im Steigerwald und angrenzenden Regionen“ ist die traditionelle Karpfenteichwirtschaft ein weiteres Element mit enger Verbindung zum Landkreis. Ebenfalls 2016 war die Osingverlosung in den vier Landkreisgemeinden Humprechtsau, Krautostheim, Herbolzheim und Rüdisbronn ausgezeichnet worden. Bei der nun erfolgten Anerkennung der Karpfenteichwirtschaft wird insbesondere die Bewahrung und Pflege
traditioneller Bewirtschaftungsformen honoriert, wie es in der Begründung des Expertenkomitees heißt.

Die traditionelle Karpfenteichwirtschaft geht mit einem hohen Anteil an Handarbeit einher, auch dies wurde bei der Auszeichnung gewürdigt. Foto: Florian Trykowski

 

Die Karpfenteichwirtschaft präge lokale Kulturlandschaft, mit ihr verknüpft werden Naturwissen, Handwerkstechniken sowie gesellschaftliche Bräuche und Feste. Eigens hervorgehoben wird die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser durch die Karpfenzucht, zudem stieß die Selbstverpflichtung zur artgerechten Haltung der Karpfen auf besonderes Lob. Er sei stolz, dass die traditionelle Karpfenteichwirtschaft in so großem Maß gewürdigt wird, erklärte Landrat Helmut Weiß. Die Teichlandschaft im Osten des Landkreises präge den Aischgrund, nicht ohne Grund wird dies auch vom Kreistourismus in touristischer Hinsicht aufgegriffen. So stehen die Aischgründer Karpfenschmeckerwochen seit Jahrzehnten für nachhaltigen Genuss. Hinzu kommen Einrichtungen wie das Karpfenmuseum in Neustadt a.d.Aisch, in dem unter anderem die 1250-jährige Geschichte der Karpfenzucht im Aischgrund vermittelt wird. Neben der Karpfenteichwirtschaft gehören der Streuobstanbau und der Erhalt der ökologisch wertvollen Kulturlandschaft sowie die Weinkultur in Deutschland zu den jüngsten Neuzugängen des bundesweiten Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes.

    Related Posts

    Der Erhalt von Kulturlandschaften wird ausgezeichnet
    18. Auflage des Streuobsttages