Buchen. „Own Steps“, die Tanzsport-Formation aus Buchen-Hainstadt, hat gerade zum 6. Mal eine eigene Tanzshow kreiert und aufgeführt. Ursprünglich sind sie aus der Tradition der Garde- und Showtänze heraus gewachsen und machen nun seit 2004 ihre ganz eigenen Sachen. „Merula – versunken in der Tiefe“ wurde gerade sieben Mal vor ausverkauftem Publikum gezeigt. Die Klasse der Darstellung zieht viel mehr Fans als nur die Familienangehörigen nach Buchen Hainstadt in die Sport- und Mehrzweckhalle. Einmal infiziert kommen die Fans von nah und fern. Die hier gezeigte Tanzshow lebt von der gekonnten Mischung von Schauspielern, die eine humorvoll gespielten Geschichte und Tanzeinlagen in wunderschönen Kostümen, die diese mit Tanz-Akrobatik, Kostümen, Farben und Musik bebildern. Hinter den Geschichten steht Sibyllie Hofer-Hasenstab, die sich durch Idee, Text und Regie als die maßgebliche Persönlichkeit verantwortlich zeichnet. Die Zuschauer wurden von ihr und dem gesamten Verein schon durch Geschichten des Wilden Westens, Zeitreisen, Tänzerträumen und weiteren Themen geführt. Drei Jahre Vorbereitung und unglaublich viel Liebe zum Detail steckten in jeder Tanzeinlage, in jedem Kostüm und vor allem in dem Bühnenbild. Mit über 60 Darstellern wurden die Zuschauer mit in die Tiefe des Meeres hinabgenommen. Während zweieinhalb Stunden konnten die Zuschauer sprichwörtlich abtauchen und den zerstreuten Professor Reno (Michael Henk) mit seinem französisch näselnden Freund Marlon (Thorsten Müller) auf der Suche nach der versunkenen Stadt begleiten. Zu einem Krimi machte es die Tatsache, das der reiche Mr. Mardock (Klemens Gramlich) als Finanzier der Expedition sich mit dem russischen Meeresfachmann Victor (Martin Schweer) verbündet, um in Wahrheit die Energiequelle des nächsten Jahrhunderts vom Meeresgrund zu heben. Seinen Sohn Paul (Oliver Stäublin) schickt er als stumpfes Schwert der Kontrolle mit auf die Reise. Am Anfang der Geschichte steht die Verzweiflung des zerstreuten Professors Reno, der trotz 3-jähriger Forschung die versunkene Stadt immer noch nicht beweisen konnte. Mr. Mardock droht mit der Einstellung der Forschung. Mr. Porter (Ferdinand Winkler) versucht in der Präsentation die Forschungsgelder zu retten. Zunächst ohne Erfolg. Aber dann gelingt es doch. Die Gier von Mr. Mardock und Viktor siegen. Zusammen mit dem Kapitän Toni (Christopher Schell) tauchen sie im U-Boot ab und stossen auf wunderbare Meerestiere und die sagenumwobenen leuchtenden Steine, die es den Merulanern möglich machte, in der Finsternis zu überleben. Warum die Steine so wichtig sind, erklären die beiden Merulaner Christiane Pfeiffer und Thomas Tonnier. Der plüschige Papagei Zula, gesprochen von Elke Gramlich, begleitet die Reise und sorgt immer wieder für Lacher und wichtige Tipps zur Aufklärung des Falls. Als Sprecherin ergänzte Jessica Lang das Geschehen. Wie es sich für ein gutes Märchen gehört, wird der Spitzbube entlarvt, die Steine werden zurückgegeben und die Guten der Reise senden den Bösen wieder zurück in die Welt und verbleiben in der Tiefe bei den Merulanern.
Als besondere Einlage tanzten Lisa und Hannah Folhoffer das Duett der Clownfische. Das Duett „Hai und Feuerfisch“ warfen, sprangen und tanzten Sandra Riehl und Alexander Steuerwald. Der Solo Rochen ein „Highlight in Spitzenschuh“ war Diana Schwarz-Berberich. Mit 14 verschiedenen Tanzeinlagen der Gruppen beeindruckte ein vor Freude strahlendes Ensemble. Allein die von den Trainerinnen einstudierten Themen zeigen die Intensität der Meeresreise. Vulkan, Seesterne, Quallen, Krebse, Abschlusstanz und Zugabe (Sibylle Hofer-Hasenstab), Seepferde, Fächerfische, Krake, (Julia Stich), Schildkröten, Tanz der Merulaner, (Michaela Büchler) Rochen, Riff-Tanz, Ramona Ott & Carolin Goldschmitt), Fischertanz (Christiane Hein) und die Kugelfische von Carolin Frodl.
Cornelia Fabrig steht für die fantasievolle und wunderschöne Kostümgestaltung, bei der die Zuschauern immer wieder atemlos fasziniert wurden. Klappernde Krabbenscheren und schwebende Quallen wechselt sich ab mit eleganten Kraken und glitzernden Rochen-Kostümen. Eine bombastische Farbwelt, die mit Tanz und Musikauswahl zu einem herrlich schönen Gesamteindruck wurde.
Für die musikalische Abstimmung zeichneten Dirk Hemberger mit seiner Crew (Andreas Goldschmitt, Marcus Schirmer, Jürgen Stolz) sowie die Firma Chief-Pa verantwortlich, die das ganze Spektakel auch ins richtige Licht rückte.
Die passende Dekoration im Foyer gestaltete Marion Kern-Bethäuser, während Friseursalon Friedlein und Beauty Place für die passenden Frisuren und die Schminke der Akteure sorgten.
Ein sagenhaft schönes Erlebnis, dass schon im Vorfeld so viel Nachfrage hatte, dass eine weitere Vorstellung eingeplant wurde. Diese Einnahmen hat der Verein komplett für einen guten Zweck gespendet. Ein vom Publikum gefeiertes Gesamtkunstwerk, dass eigentlich nach Hamburg, Stuttgart oder Berlin gehören würde. So gesehen reisten die Gäste auf höchstem Niveau in die Meerestiefe.