Lauda-Königshofen. Auf ein 25-jähriges Dienstjubiläum blickte Sven Göbel, stellvertretender Fachbereichsleiter bei der Stadt Lauda-Königshofen, am Montagvormittag zurück.
Nach seinem Zivildienst, den Sven Göbel beim Malteser Hilfsdienst absolvierte, begann der heimatverbundene Laudaer ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt und war anschließend sechs Jahre beim Stadtbauamt in Neuenstadt am Kocher tätig. Dort konnte er seine im Studium gesammelten Erfahrungen vertiefen und ab 2007 als stellvertretender Amtsleiter im Bauamt der Stadt Lauda-Königshofen einbringen. Als Vorsitzender des städtischen Gutachterausschusses führte er unter anderem Bodenrichtwertzonen im gesamten Stadtgebiet ein. Auch der Erstellung von Bebauungsplänen, zuletzt beispielsweise für die Neustrukturierung des Tauber-Centers, widmete sich Göbel mit viel Engagement, lobte Bürgermeister Dr. Lukas Braun im Rahmen einer Ehrung im Rathaus. Derzeit ist Sven Göbel insbesondere mit der Betreuung der beiden Sanierungsgebiete in Lauda und Königshofen beschäftigt. Auch ist er erster Ansprechpartner, wenn es um Zuschüsse u. a. über das stadteigene Abbruchsförderprogramm „Innentwicklung vor Außenentwicklung“ oder die Programme ELR und LEADER geht.
Meilenstein für die Innenentwicklung
Wenn es die Möglichkeit gäbe, zehn Jahre in die Zukunft zu blicken, um den Fortgang eines bestimmten Projekts beschleunigt zu beobachten, wäre das für Sven Göbel zweifellos die Umgestaltung des Laudaer Bahnareals. In der Flächenumgestaltung sieht Göbel ein großes Potenzial. Momentan mache die Planung des Pendlerparkplatzes große Fortschritte, was ihn sehr freue. An erfolgreich verwirklichten Projekten habe es wahrlich nicht gemangelt, bemerkte der stellvertretender Fachbereichsleiter. Ein großer Erfolg sei die Aufnahme von Heckfeld in das Modellprojekt MELAP zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung innerörtlichen Potenzials (MELAP) gewesen. „So konnte der Nachweis erbracht werden, dass es auch in kleinen Stadtteilen wie Heckfeld geeignete Möglichkeiten gibt, um für junge Familien im Ortskern Wohn- und Freiraum zu schaffen“, schilderte Sven Göbel, und ergänzte: „So konnten im Zeitraum von 2010 bis 2015 stattliche 18 geförderte Maßnahmen in der Ortsmitte durchgeführt werden, was besonders an der hohen Zahl teilnehmender Haushalte lag.“
Schmunzelnd machte Sven Göbel noch auf einen weiteren Aufgabenbereich aufmerksam, der im Jahr 2021 wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Sven Göbel betreute nämlich auch den baulichen Rückbau der öffentlichen Telefonzellen im Stadtgebiet. „Als vor acht Jahren die Telefonzellen in der Becksteiner Straße, am Laudaer Marktplatz und an der Tauber-Franken-Halle in Königshofen abgebaut wurden, hat das noch für hitzige Debatten gesorgt“, berichtete Sven Göbel. Doch er könne auch die Sichtweise des Betreibens verstehen, der ihm mitteilte, dass der monatliche Unterhalt eines öffentlichen Telefons bei rund 150 Euro liegt. „Da zuletzt nur noch verschwindend geringe Einnahmen verzeichnet wurden, wurde im Juli 2018 die letzte verbliebene Telefonzelle in Lauda-Königshofen abgebaut“, erzählte Sven Göbel. Sie hätten gegenüber dem Laudaer Bahnhofsgebäude gestanden, direkt vor dem damaligen Reisebüro mit Poststelle. Sven Göbel begleitet auch den Betrieb von Viehwaagen und Turmuhren mit – zwei Tätigkeitsfelder, die historisch bedingt weiterhin von der Stadtverwaltung betreut werden. „Dabei habe ich doch Höhenangst“, schmunzelte Göbel.
Bürgermeister Dr. Lukas Braun würdigte Sven Göbel als stets sehr verlässlichen und kompetenten Mitarbeiter, der bei den vielfältigen Fragen des Bereichs Bau stets ein fachlich versierter Ansprechpartner sei. Aus Anlass des 25-jährigen Dienstjubiläums überreichte Bürgermeister Dr. Lukas Braun eine Dankesurkunde, verbunden mit den herzlichen Glückwünschen für die geleistete Arbeit. Dem Lob schloss sich neben Stadtbaumeister Tobias Blessing auch der Personalratsvorsitzende Martin Bethäuser an und überreichte Sven Göbel zur Feier des Tages einen edlen Single Malt, den der Whiskeykenner bestimmt gerne genießen wird.