Mit dabei: Der „Zwetschgenpapst“ Dr. Walter Hartmann

Burgbernheim (ak).  Im Rahmen des Streuobsttages am Sonntag, 13. Oktober, erfahren Besucher jede Menge Wissenswertes rund ums Thema Streuobst. Gleichzeitig geht es darum aufzuzeigen, von welch immenser Bedeutung der Erhalt heimischer Streuobstwiesen ist. Regionale Direktvermarkter bieten ihre Produkte feil und ein buntes Rahmenprogramm macht den Tag zu einem unterhaltsamen und lehrreichen Ereignis für die ganze Familie.

Der Mittelpunkt des Tages: Streuobst in allen Farben und Varianten.

Rund 30.000 Obstbäume sind im Raum Burgbernheim zu finden. Um den Erhalt dieser zu gewährleisten, müssen die Bäume regelmäßig gepflegt werden. Für viele Einheimische ist die idyllische Kulturlandschaft im Bereich der Frankenhöhe ein geschätztes Fleckchen Erde. Doch hinter dem gepflegten Landschaftsbild steckt jede Menge Arbeit. Nur wenn sich auch weiterhin Menschen aktiv für den Erhalt der Streuobstwiesen einsetzen kann ein Fortbestand sichergestellt werden. In diesem Sinne soll der Streuobsttag dazu dienen, Einheimische für die – oft als selbstverständlich hingenommene Situation – zu sensibilisieren. So bietet die Stadt Burgbernheim beispielsweise auch Privatpersonen die Möglichkeit, Verantwortung für Obstbäume zu übernehmen. Diese werden mit Nummern versehen und können so ganz exakt zugeordnet werden. Der jeweilige Verantwortliche ist für Pflegemaßnahmen verantwortlich, darf aber auch die Früchte verwerten. Früher waren diese sehr begehrt, so wurden zu Zeiten des 2. Welkrieges Früchte aus Burgbernheim sogar bis nach Berlin gehandelt, im Tausch gegen andere Gebrauchs- und Wertgegenstände. Mit der zunehmenden Ausbreitung von Supermärkten seit den 70er/80er- Jahren, ging der Trend immer weiter weg vom „eigenen Obst“. Es entwickelte sich zunehmend eine „lieber kaufen, statt arbeiten Mentalität“. Das Bewusstsein für die „Wertigkeit des Obstes“ ist zum Großteil verloren gegangen. Diese „Wertigkeit“ neu zu vermitteln, sei ebenso Ziel des Streuobsttages, erklärt Ernst Grefig, Leiter der Stadtgärtnerei Burgbernheim. „Ich möchte Wissen vermitteln, weshalb Streuobst wichtig ist.“

Tradition seit Jahrtausendwende

Wer möchte kann vom Pomologen selbstmitgebrachte Obstsorten bestimmen lassen. Fotos: H. Assel

Die Idee für den Aktionstag entstand erstmals im Jahr 2000. Das Gemeinschaftsprojekt ist eine Kooperation der Stadt Burgbernheim zusammen mit dem Landschaftspflegeverband. Die Streuobstbestände auf der Frankenhöhe sind einzigartig. „Eine geballte Vielfalt wie hier ist sonst nirgends zu finden“, motiviert Grefig zur Teilnahme am Streuobsttag. Die Besucher erwartet ein vielfältiges Programm. So ist beispielsweise ab 11 Uhr der Pomologe Fritz Renner vor Ort und bestimmt Obstsorten, welche ihm die Besucher mitbringen. Heuer erstmals auf dem Programm: Herbert Kolb bietet Informationen über die Maulbeere. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich bei einem Pflanzendoktor über Krankheiten zu informieren. Der Obst- und Gartenbauverein Burgbernheim sorgt mit seiner Mostpresse für frisch gepressten Apfelsaft. Komplettiert wird der Streuobsttag von einer Obstsortenschau, einem Bauernmarkt mit regionalen Produkten, Imkern, Korbflechter sowie einem Spiel- und Bastelbereich für Kinder. Man kann den Schäfer bei der Schafschur über die Schultern sehen und an Wildkräuterwanderungen oder Streuobstwiesenführungen teilnehmen. Für das leibliche Wohl ist mit kulinarischen Köstlichkeiten gesorgt, musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von der Stadtkapelle Burgbernheim. Beste Wetterprognosen und Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren lassen vermuten, dass die Veranstaltung auch heuer wieder zum Besuchermagneten in der Region wird.

Fachvortrag

Am Samstag, 12. Oktober, findet anlässlich des Streuobsttages ein

Fachvortrag mit dem „Zwetschgenpapst“ Dr. Walter Hartmann statt. Dieser beginnt um 19:30 Uhr in der Roßmühle Burgbernheim. Das Thema lautet: „Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden, Mirabellen, Landrassen und Wildpflaumen – Vorstellung der Vielfalt dieser Obstart, der Pflaumenzüchtung und empfehlenswerte neue Sorten.“

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