Straßenwärter erleben bei Fortbildung Risikosituationen

Simulationsparcours für mehr Sicherheit in der täglichen Arbeit

Main-Tauber-Kreis. Die Straßenwärter des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis haben vor kurzem einen Risikoparcours absolviert. Hierbei handelt es sich um ein halbtägiges Fortbildungsmodul für Hochrisikosituationen und mehr Sicherheit in der täglichen Arbeit. Thomas Knörzer vom Straßenbauamt berichtete, dass diese Veranstaltung auf großes Interesse bei den Mitarbeitern stieß. Das Modul fand im Rahmen einer viertägigen Schulung der Unfallkasse Baden-Württemberg statt und wurde in der Straßenmeisterei in Bad Mergentheim veranstaltet. Innerhalb der vier Tage wurden verschiedene Gruppen von Straßenwärtern geschult. Seit sieben Jahren bietet die Unfallkasse derartige Schulungen für Straßenwärter an. „Die Termine sind bereits über Jahre ausgebucht, deshalb waren die Straßenmeistereien im Landkreis froh, einen der begehrten Schulungstermine ergattern zu können“, erklärte Knörzer. Insgesamt nahmen 74 Straßenwärter der Straßenmeistereien Wertheim, Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim an dem Fortbildungsangebot teil. Mit Hilfe von Computersimulationen brachte der Parcours alltägliche Verkehrs- und Arbeitssituationen in die Halle der Straßenmeisterei. Dabei wurden gefährliche Situationen simuliert, die so im laufenden Verkehr nicht erprobt werden können. Somit diente die Fortbildung einem präventiven Arbeitsschutz. Schlaglöcher wurden als Attrappe simuliert, laute Lkw-Geräusche kamen aus Lautsprechern, und der Verkehr fand lediglich auf Monitoren statt. Ein Fahrzeug der Straßenmeisterei Bad Mergentheim wurde in den Parcours integriert. Die Teilnehmer erlebten, wie tägliches Routinehandeln dazu führen kann, dass gefährliche Situationen nicht mehr adäquat wahrgenommen werden. Durch simulierte Gefahrensituationen wurde das Risikobewusstsein der Mitarbeiter geschult. Sie lernten, sich in Gefahrensituationen sicher zu verhalten, damit jahrelange Routine nicht zum Verhängnis wird. „Es war eine abwechslungsreiche und spannende Schulung für die praktische Anwendung des Arbeitsschutzes“, betonte Steffen Rupp als stellvertretender Dienststellenleiter der Straßenmeisterei Bad Mergentheim. Außer dem Sicherheitstraining ging es aber auch um den Erfahrungsaustausch und darum, voneinander zu lernen. Die Teilnehmenden berieten ihre Lösungswege und diskutierten untereinander die besten Strategien. Mit der im Parcours angeregten Diskussion über das eigene Verhalten wird laut der Fortbildungsstrategie die präventive Eigenverantwortung der Teilnehmer nachhaltig positiv beeinflusst und entsteht somit ein Gewinn für alle. Der gefährlichste Faktor seien jedoch die Verkehrsteilnehmenden. Deshalb appelliert das Landratsamt an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die Geschwindigkeit entsprechend zu reduzieren und Rücksicht zu üben. Es müsse sich nur jeder einmal vorstellen, dass hier gerade ein Familienvater oder ein guter Freund seine Arbeit für die Verkehrssicherheit aller verrichtet und er abends wieder gesund von der Arbeit nach Hause kommen soll, erläuterte Knörzer.

BILD: Der Simulator des Risikoparcours mit eingebautem Fahrzeug der Straßenmeisterei Bad Mergentheim: Die Teilnehmenden bildeten sich hier im Umgang mit Hochrisikosituationen und für mehr Sicherheit in der täglichen Arbeit weiter. Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Thomas Knörzer