Bad Windsheimer Trachten- und Geselligkeitsverein erhielt Auszeichnung

Bad Windsheim (ak). Mit der Verleihung der Steller`schen Seekuh sollen Vereine, Einzelpersonen und soziale Einrichtungen geehrt werden, die sich in besonderer Weise um die Kurstadt verdient gemacht haben. Zum insgesamt vierten Mal wurde die Auszeichnung nun kürzlich vergeben: diesmal an den Bad Windsheimer Trachten- und Geselligkeitsverein Frohsinn.

Stehend rechts: Jürgen Heckel – 1. Vositzender Fremdenverkehrsverein Bad Windsheim e.V. und vom Innenstadt-Team, außerdem Ideengeber der „Verleihung Steller´schen Seekuh“; Sitzend: Ehrenvorstand Richard Nähr vom Geselligkeitsverein Frohsinn 1969-1999; Stehend rechts: Vorstand vom Geselligkeitsverein Frohsinn Wolfgang Schmotzer (1999-heute). Fotos: Privat

Im geladenen Gästekreis war man vor kurzem im Hotel am Kurpark (Familie Späth) zusammengekommen. Mit dabei unter anderem Bernd Schnizlein, stellvertretender Landrat, sowie Christian Schmidt, Bundesminister a.D. Die Verleihung der Steller`schen Seekuh wurde erstmals 2011 ins Leben gerufen. Die treibende Kraft dahinter waren – beziehungsweise sind auch heute noch – der Fremdenverkehrsverein, sowie das Innenstadt-Team Bad Windsheim. Die Auszeichnung stelle eine „herausragende Ehrung“ dar, getreu dem Motto „Ehre wem Ehre gebührt“, so Jürgen Heckel, Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins. Gleichermaßen sei es den Initiatoren auch ein „besonderes Anliegen“, durch die Verleihung auf die Verdienste und das Wirken des „berühmtesten Sohns Windsheims“ aufmerksam zu machen. Georg-Wilhelm Steller wurde dort im Jahr 1709 geboren, als Naturforscher entdeckte er einen der größten Meeressäuger: die später nach ihm benannte Seekuh (Hydromalis gigas). In seiner Ansprache brachte Heckel den Wunsch, Steller durch eine Dauerausstellung in seiner Heimatstadt zu ehren, zum Ausdruck. Dabei sei er nicht der einzige Windsheimer, dem dies auf dem Herzen läge.

Die Steller`sche Seekuh wurde heuer zum vierten Mal verliehen.

Den Höhepunkt des Abends bildete die Übergabe der Seekuh. Doch zuvor kam Laudator Christian Schmidt zu Wort. Nachdem er sich bei den Initiatoren für ihr Engagement bedankt hatte, ging Schmidt etwas näher auf den Verein Frohsinn ein und würdigte diesen. Es sei immer wichtig, Vergangenes für die Gegenwart erlebbar zu machen, gerade hierfür sei der Verein „ein großes Aushängeschild“. Zudem wisse er die „Begeisterungsfähigkeit“ der Frohsinnler zu schätzen. So gelinge es diesen immer wieder, auch Jüngere zu begeistern. „Ihr habt es geschafft, fränkische Kultur zu kultivieren aber auch zu leben“, bringt er seine Wertschätzung zum Ausdruck. Man könne in Bad Windsheim sehr stolz darauf sein, dass es den Verein gibt. So sei es eine „sehr gute Wahl“ gewesen, Frohsinn e.V. mit der Seekuh auszuzeichnen. Er wünschte dem Verein: „…dass es euch auch in 20 Jahren noch gibt und junge Menschen das Ganze weiterführen.“

Seit 145 Jahren Tradition

Der Traditionsverein Frohsinn blickt mittlerweile auf eine fast 145-jährige Vergangenheit zurück. Gegründet wurde er 1875 in der damaligen Windsheimer Bierbrauerei Rühl – heute das Gasthaus „Zum Birnbaum“ und nach wie vor Vereinslokal. Die Frohsinnler sind als fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens anzusehen: immer wieder sorgen sie mit ihren Veranstaltungen und Auftritten im wahrsten Sinne des Wortes für „Frohsinn“. Einen Meilenstein der Vereinshistorie bildete 1986 der Kauf eines Anwesens in Oberntief, welches heute als Museum fungiert. 2018 wurden 958 Besucher gezählt. Zudem organisiert der Verein regelmäßig Ausflüge und Aktionen, welche stets gut angenommen werden, wie Heckel feststellt. Dank der Ausdauer vieler Frohsinnler, sei viel bewegt worden und der Verein sei somit „ein wesentlicher Teil unserer Stadtgeschichte“, betont Heckel.

Lob für alle Seiten

Auch Bernd Schnizlein schloss sich den positiven Worten seiner Vorredner an. So gratulierte er den zukünftigen Besitzern der Steller`schen Seekuh: „Das ist ein tolles Engagement des Vereins und seiner Mitglieder.“ Doch nicht nur die Würdenträger, sondern auch die Initiatoren seinen zu loben. Bad Windsheim sei privilegiert, den Fremdenverkehrsverein oder das Innenstadt-Team zu haben. Ein solcher Einsatz sei nicht unbedingt selbstverständlich… „Der Landkreis ist stolz auf das Engagement von Menschen, die Bad Windsheim auch nach außen tragen.“ Zudem wusste Schnizlein noch einige Fakten zu Steller zu erläutern, und ging etwas genauer auf dessen Vita ein. Wolfgang Schmotzer, erster Vorsitzender der Frohsinnler, bedankte sich für die Auszeichnung: „Das ist eine große Ehre für unseren Verein.“ Im selben Zuge zollte er Richard Nehr, Ehrenmitglied, seinen tiefsten Respekt. Ohne ihn würde der „Frohsinnhof“ heute nicht existieren.

Ein gelungener Abend

Musikalisch wurde der Abend von Dr. Benno Bulitta fränkisch, komisch umrahmt. Abschließend waren alle Anwesenden eingeladen, sich am ausgiebigen Buffet zu bedienen. Gastgeber war die Familie Späth. Gefertigt wurde die Seekuh von Clemens Schleifer aus Unterlaimbach. Für die Organisation mit hauptverantwortlich ist Marianne Schweiger vom Innenstadt-Team. Aus privaten Gründen konnte sie jedoch selbst nicht vor Ort sein, ließ alle Anwesenden jedoch „herzlich grüßen“. Jürgen Heckel nutzte die Anwesenheit Christian Schmidts, um ein weiteres Anliegen vorzubringen: Nachdem man dank seiner Unterstützung das Projekt „Umgehungsstraße Lenkersheim“ nun „geschafft“ habe, könne man sich jetzt an das nächste Thema wagen: ein S-Bahn Anschluss für Bad Windsheim.

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