Auszubildende des Landratsamtes besuchten den Partnerlandkreis Bautzen
Im Rahmen der Landkreispartnerschaft unternahmen 18 Auszubildende des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis eine zweitägige Bildungsfahrt in den Partnerkreis Bautzen im Bundesland Sachsen. Begleitet wurden sie von der Ausbildungsverantwortlichen im Landratsamt, Katharina Gabriel, und dem Partnerschaftsbeauftragten Frank Mittnacht.
Der erste Beigeordnete und stellvertretende Landrat aus Bautzen, Udo Witschas, präsentierte die Besonderheiten des Landkreises Bautzen. Die jungen Leute aus dem Main-Tauber-Kreis nutzten die Möglichkeit zum Austausch mit den Auszubildenden des Landratsamtes Bautzen. Gemeinsam mit den Auszubildenden des Landratsamtes Bautzen fand eine Stadtführung durch die Altstadt von Bautzen statt. Am Abend traf man sich erneut mit den jungen Kolleginnen und Kollegen aus Bautzen zum gemeinsamen Abendessen. Die Auszubildenden nutzten dabei die Möglichkeit, sich mit der Jugendarbeitnehmervertretung auszutauschen und um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Ausbildung und der Verwaltung zu finden. Am darauf folgenden Tag stand der Besuch des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Bautzen auf dem Plan. Das Gefängnis wurde 1906 errichtet und verfügte über 203 Haftplätze. Von 1956 bis 1989 wurde eine Sonderhaftanstalt der Staatssicherheit für Sondergefangene wie Regimekritiker oder Spione eingerichtet. Im Dezember 1989 wurden alle politischen Gefangenen freigelassen. Nachdem das Gefängnis im Januar 1992 endgültig geschlossen wurde, erklärte es die sächsische Landesregierung ein Jahr später zur Gedenkstätte. Den rund 40 Auszubildenden beider Landkreise wurde während der Führung anhand von Einzelschicksalen erläutert, weshalb man in Zeiten der Stasi-Regierung verhaftet wurde und wie die teils menschenunwürdigen Haftbedingungen waren.
Mit vielen interessanten Eindrücken aus der Geschichte der Stadt Bautzen und vielen persönlichen Begegnungen machten sich die Jugendlichen aus dem Main-Tauber-Kreis auf den Heimweg. Das Glas Bautzener Senf als Geschenk für die Angehörigen durfte im Gepäck natürlich nicht fehlen.
INFO:
Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten waren leitende Mitarbeiter des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis in Bautzen, um beim Aufbau der dortigen Verwaltungsstruktur Unterstützung zu leisten und die Kollegen mit den Aufgaben eines Landratsamtes vertraut zu machen. Die Unterstützungsarbeit führte letztendlich dazu, dass die beiden Landkreise im November 1990 eine offizielle Partnerschaft begründeten.
Die beiden Landkreise im Vergleich | ||
Main-Tauber-Kreis | Bautzen | |
Bundesland | Baden-Württemberg | Sachsen |
Fläche | 1.304,4 km2 | 2.390,74 km2 |
Einwohner
(Stand: 31.12.2014) |
130.299 Einwohner | 306.570 Einwohner |
Gemeinden | 11 Städte und 7 Gemeinden | 15 Städte und 41 Gemeinden |
Landrat | Reinhard Frank seit 2005 | Michael Harig seit 2001 |
Mitarbeiter | Ca. 800 Mitarbeiter | Ca. 1.800 Mitarbeiter |
Auszubildende | 40 Azubis | 51 Azubis |
Die Auszubildenden des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis besuchten im Rahmen einer Ausbildungsfahrt die Gedächtnisstätte (ehemaliges Stasi-Gefängnis) in Bautzen.
Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis / Frank Mittnacht

Die Auszubildenden des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis besuchten im Rahmen einer Ausbildungsfahrt den Partnerlandkreis Bautzen und wurden dort vom 1. Beigeordneten, Udo Witschas (rechts), empfangen. Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis / Frank Mittnacht
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