Wertheim. Aus der jetzigen Grundschule am Reinhardshof soll ab 2023 vorübergehend eine Außenstelle des Beruflichen Schulzentrums Bestenheid werden. Der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen hat in seiner Sitzung am Montag beschlossen, das Schulgebäude an der Theodor-Heuss-Straße 9 für den Zeitraum vom 1. Juni 2023 bis zum 31. August 2025 an den Main-Tauber-Kreis zu vermieten. Der Landkreis braucht es als Ausweichquartier während der umfassenden Sanierung des Berufsschulzentrums in Bestenheid. Der abzuschließende Mietvertrag erstreckt sich auf das Gebäude mit 2.045 Quadratmetern Haupt- und 1.355 Quadratmetern Nebennutzflächen. Außerdem sind Außenflächen und Sportplatz eingeschlossen, so der für die Liegenschaften der Stadt zuständige Abteilungsleiter Hubert Burger. Die monatliche Miete soll bei 10.890 Euro liegen, hinzu kommen die Verbrauchs- und üblichen Nebenkosten einer Vermietung. Die bestehenden Wegverbindungen zwischen den Stadtteilen Vockenrot und Reinhardshof sollen durch vertragliche Festlegungen offengehalten werden.
Ursprünglich sei geplant gewesen, alle Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Schulzentrums interimsweise in Containern unterzubringen, ergänzte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez die Ausführungen des Abteilungsleiters. Dies sei aber eine sehr teure Lösung. Der OB wies darauf hin, dass Ausgaben des Landkreises über die Kreisumlage anteilig bei der Stadt Wertheim landen. Deshalb sei es auch für diese von Vorteil, wenn durch die Anmietung des Schulgebäudes am Reinhardshof weniger Container benötigt würden und Geld gespart werden könne. Vereinzelter Kritik aus den Reihen des Ausschusses, dass der Mietzins zu niedrig berechnet sei, widersprach der Oberbürgermeister. Es handele sich „um ein Projekt, bei dem wir nicht einseitig unsere Interessen durchsetzen können“, sagte er.
Wie Stadtrat Patrick Schönig, Abteilungsleiter am Beruflichen Schulzentrum, informierte, werden maximal 300 Schülerinnen und Schüler das Ausweichquartier nutzen. Das Konzept der Schulleitung sieht vor, dass die kaufmännischen Klassen an den Reinhardshof umziehen. Es handele sich in der Regel um volljährige und mobile junge Frauen und Männer. Dass dies zu Parkplatzproblemen führen könne, habe die Stadt frühzeitig erkannt, erläuterte Hubert Burger. Man habe dem Landkreis bereits ein Grundstück in der Nähe der Schule genannt und geraten, auf den Privateigentümer zuzugehen, um das Areal gegebenenfalls als Pkw-Stellfläche nutzen zu können.
Dennoch sei man sich bewusst, dass es Probleme geben werde, stellte Oberbürgermeister Herrera Torrez abschließend fest. Man wolle diesen aktiv begegnen und etwa entsprechenden Kontrolldruck auf Falschparker ausüben. Nach Beendigung des Mietverhältnisses mit dem Landkreis soll das Gebäude dann für die geplante weitere Nutzung als Gemeinschaftsschule „ohne Verzögerung“ hergerichtet werden.