Spatenstich für den ersten kommunalen Kindergarten in Lauda-Königshofen

Lauda-Königshofen. Der erste kommunale Kindergarten in Lauda-Königshofen wird in Königshofen gebaut. Neben der Turmbergschule entsteht eine dreigruppige Kindertagesstätte in nachhaltiger Holzbauweise. Am Montag setzen Bürgermeister Dr. Lukas Braun und der Gemeinderat symbolisch den ersten Spatenstich. Nachdem Frank Kaiser, bei der Stadt für Hochbauprojekte verantwortlich, die Planung des Neubaus zunächst verwaltungsintern vorangetrieben habe, konnte als Generalunternehmer das örtliche Unternehmen Aeckerle Holzbau gewonnen werden, die Erdarbeiten übernimmt Faul & Bethäuser. Das Gebäude wird eingeschossig werden, etwa 650 Quadratmeter Nutzfläche umfassen und nach KfW-Standard 40 gebaut. Die Wärmeversorgung soll über das bestehende und mit Holzpellets betriebene Nahwärmenetz der Turmbergschule erfolgen. Beim Bau kommen nachhaltige Materialien zum Einsatz, selbst der verwendete Beton für die Bodenplatte wird aus recyceltem Material hergestellt. Etwa 3,5 Millionen Euro wird der Neubau kosten, der ab September 2024 bezugsfertig sein soll. Als Zuschuss aus dem Ausgleichsstock erhält die Stadt eine Förderung von 1,2 Millionen Euro. Anmeldungen für die drei Gruppen (eine Krippengruppe und zwei Kindergartengruppen) sind bereits jetzt über die Homepage der Stadt möglich. Die Vergabe der Plätze folgt dann Anfang 2024, erläuterte Fachbereichsleiterin Sabine Baumeister. Ihrem Fachbereich 1 sowie dem Fachbereich 4 mit Stadtbaumeister Tobias Blessing und Architekt Frank Kaiser, der sich um die bauliche Abwicklung kümmert, dankte der Bürgermeister besonders. Braun unterstrich, dass um die Turmbergschule herum nun ein integrierter Kinderbildungscampus entstehe. „Vom Krippenplatz über den Kindergarten bis hin zur Grundschule mit Betreuungsangeboten führen wir hier nun alle Angebote familienfreundlich zusammen“, erläuterte Braun. Geplant ist, dass der bisherige katholische Kindergarten künftig von fünf auf drei Gruppen abgeschmolzen wird und der neue kommunale Kindergarten auf dieselbe Größe hochlaufe. „Auf diese Weise erfüllen wir den in der Kindergartenbedarfsplanung für Königshofen ermittelten Bedarf einer zusätzlichen Gruppe und stellen zudem die Trägervielfalt her, die das Achte Sozialgesetzbuch im Sinne des Wunsch- und Wahlrechtes eigentlich vorgibt“, sagte Braun. In einem ersten Schritt werde nun das Gebäude für den kommunal betriebenen Kindergarten gebaut, später werde die Stadt ebenfalls auf dem Areal der Turmbergschule ein zweites Gebäude für die dann auf drei Gruppen verringerte katholische Einrichtung bauen. Zudem befinde sich der in seiner Form in Baden-Württemberg neuartige Zweckverband „Kindliche Bildung Tauberfranken“ mit den Mitgliedern Lauda-Königshofen und Großrinderfeld derzeit in Gründung, der dann als Träger des neuen Kindergartens fungieren solle. „Ziel dieser interkommunalen Zusammenarbeit ist es vor allem, die Fachkräftegewinnung, die Aus- und Fortbildung sowie einen Pool von Vertretungskräften gemeinsam zu entwickeln und somit auch hohe pädagogische Standards zu gewährleisten“, sagte Braun. Neben der Gemeinde Großrinderfeld, die den Zweckverband mit Lauda-Königshofen gründet, hätten sich bereits weitere Nachbarkommunen grundsätzlich interessiert an dem Modell gezeigt. „Unser Bestreben ist es, die Bildungs- und Betreuungslandschaft vielfältig und zukunftssicher aufzustellen“, sagte Braun.

Bilduntertext: Spatenstich für den neuen Kindergarten in Königshofen unterhalb der Turmbergschule. Bild: Stadtverwaltung Lauda-Königshofen/Matthias Ernst