Sommerliche Erntearbeiten im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim

Bad Windsheim. Der Klassiker im Jahresprogramm des Fränkischen Freilandmuseums in Bad Windsheim schlechthin ist die sommerliche Ernte. Sie ist zugleich der Höhepunkt für die jungen Erwachsenen, die einen Ökologischen oder einen Sozialen Bundesfreiwilligendienst im Museum geleistet haben – acht sind es insgesamt. Mit der Ernte verabschieden sie sich in die Sommerferien, bis im September die nächste Gruppe der Freiwilligen ihr Museumsjahr antritt – Museumsträger ist der Bezirk Mittelfranken.
Zusammen mit den Mitarbeiter:innen des Museumsbauernhofes sind die Bundesfreiwilligen zur Erntezeit besonders gefordert. Eine Woche lang ste-hen sie vom 19. bis zum 25. Juli im Mittelpunkt, wenn sie nachmittags ab 13.30 Uhr die Getreide- und Heuernte vorführen, so wie sie früher von Hand gemacht wurde. Da sind Muskelkraft und Ausdauer gefragt, wenn das Heu gewendet, zusammengerecht und schließlich auf den Heuwagen geladen wird. Nun kommt das gut eingeführte Kuhgespann zum Einsatz: Die Ernte wird eingefahren. Was dies für die damaligen Bauern in Franken bedeutete, lässt sich beim Anblick des hoch beladenen Heuwagens vielleicht erahnen. Es bedeutete, genug Futter für das Vieh zu haben und damit das Überleben während der kalten Wintermonate zu sichern. Ein Hochgefühl!
Auch das Dreschen und Binden des Getreides wird vorgeführt – sowohl von Hand, wie auch mit der großen Dreschmaschine, die in manchen landwirt-schaftlichen Betrieben noch bis in die 1960er Jahre im Einsatz war.
Angetrieben wird die Dreschmaschine von einer Lokomobile mittels Treibriemen. Ihr Anblick ist spektakulär. Die Erfindung der „1000-pferdigen Heißdampf-Ventil-Lokomobile“ war des-halb so bahnbrechend, weil der Dampfantrieb transportabel war und zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden konnte. Dieses beeindruckende Schauspiel ist am 24. und 25. Juli im Hof aus Herrnberchtheim zu beobachten.
In kleinen Gruppen können Museumsbesucher:innen auch ausprobieren, wie das Dreschen von Hand funktioniert. In Vierergruppen wurde meist gedroschen, wobei es wichtig ist, den Takt zu halten, damit sich die schweren Kolben und Ketten der Dreschflegel sich nicht ver-heddern. Gemäß der geltenden Hygienebestimmungen soll dieses besondere Erlebnis für Erwachsene und Kinder möglich gemacht werden. Bitte informieren Sie sich unter www.frei-landmuseum.de über unser genaues Programm der Woche wie auch die aktuellen Bedin-gungen.

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