Schulen in Lauda-Königshofen punkten beim digitalen Unterricht

Lauda-Königshofen. Die Schulen in Lauda-Königshofen haben beim digitalen Unterricht einen großen Sprung nach vorn gemacht. Mit der Anschaffung interaktiver Tafeln und Investitionen in die technische Infrastruktur bauen sie ihre führende Rolle, wenn es um innovative Lernformen geht, weiter aus.
Wer erinnert sich nicht an die Tafel, die nach jeder Schulstunde mit einem feuchten Schwamm gesäubert wurde, um dem Lehrer der nachfolgenden Unterrichtsstunde wieder Platz für neue Skizzen und Aufschriebe zu geben? Obwohl die gute alte Tafel noch längst nicht ausgedient hat und weiterhin ihren berechtigten Platz im Klassenzimmer hat, sind neue Arbeitsgeräte hinzugekommen, die die klassische Ausstattung bereichern.

Wie Lernen in Zeiten von Corona gelingen kann, beweisen die Schulen in Lauda-Königshofen. Mit einer Investition in die technische Infrastruktur hat man dort die Voraussetzungen für eine allumfassende Digitalisierung geschaffen. Dabei konnte die Stadtverwaltung insbesondere von den Fördermitteln aus dem „Digitalpakt Schule“ und dem Sofortausstattungsprogramm profitieren. Die Zuwendung beläuft sich auf insgesamt etwa eine Million Euro, wovon etwa 80 Prozent bereits in konkrete Maßnahmen vor Ort investiert wurden. Dort, wo noch keine ausreichende Netzwerkverkabelung vorhanden war, wurde entsprechend nachgerüstet. Insgesamt wurden in den Schulhäusern über 10 Kilometer Kabel verlegt. Dadurch ist das schnelle Internet nun auch in den Unterrichtsräumen verfügbar. WLAN-Netzwerke ermöglichen darüber hinaus mehr Flexibilität im Klassenraum – und diese Flexibilität zeigt sich auch bei den neuen Lernformen.

Leistungsfähige digitale Infrastruktur

Abgestimmt auf das jeweilige Schulprofil, stattet sich nun sukzessive jede Schule individuell aus, um die bestmöglichen Bedingungen für digitales Lernen zu schaffen. Dr. Jürgen Gernert, Schulleiter des Martin-Schleyer-Gymnasiums, berichtet: „Der Fernunterricht in der Pandemie unterstreicht, wie wichtig eine gute Digitalisierung der Schulen ist. Gemeinsam mit der Stadt Lauda-Königshofen konnte die IT-Ausstattung am Martin-Schleyer-Gymnasium in den letzten Monaten entscheidend vorangetrieben werden. Beispielsweise werden ab dem Frühjahr in allen Klassenräumen interaktive Tafeln einsatzbereit sein, wodurch Präsentation, Veranschaulichung und Visualisierung weiter vorangebracht werden. Die neue leistungsfähige digitale Infrastruktur am Martin-Schleyer-Gymnasium wird unserem Bemühen dienlich sein, Impulse und Erfahrungen aus dem Online-Unterricht pädagogisch fruchtbar umzusetzen.“

Realschüler erhalten sofort Rückmeldung

Um sich einen exemplarischen Eindruck von der neuen digitalen Lernausstattung zu verschaffen, braucht man nur die Josef-Schmitt-Realschule in Lauda zu besuchen. Dort sammelt man bereits seit geraumer Zeit gute Erfahrungen mit der neuen smarten Technik. Denn auch Lernen in Zeiten von Corona will gelernt sein, ist der stellvertretende Schulleiter Steffen Siegert überzeugt. Früher beugte sich ein Lehrer kurz über ein Hausaufgabenheft, um einen Schüler zum Beispiel auf einen Schreibfehler aufmerksam zu machen oder eine bestimmte Formelberechnung zu erklären. Solche Hilfestellungen sind beim Online-Unterricht nachvollziehbarerweise nicht möglich. Doch man habe eine sinnvolle technische Möglichkeit geschaffen, um die Schüler nach Bedarf zu unterstützen. „Der Hauptunterschied zum Frühjahr ist, dass die Lehrer durch die neuen technischen Möglichkeiten nun jedem Schüler direkt Feedback geben können“, erläutert Steffen Siegert, und sieht darin auch eine wichtige Vorgabe des Kultusministeriums erfolgreich umgesetzt. Denn beim Lernen sei eine direkte Rückmeldung an die Schüler sehr wichtig. Der stellvertretende Schulleiter fügt hinzu: „Die Realschule ist eine der wenigen Schulen im Main-Tauber-Kreis, die Live-Unterricht nach Stundenplan anbietet. Schüler, die es gewohnt sind, jeden Montag um eine bestimmte Uhrzeit Mathe zu lernen, müssen sich in Zeiten des Online-Unterrichts nicht umstellen, sondern werden weiterhin zur gewohnten Uhrzeit unterrichtet. Der Unterschied besteht nun eben darin, dass sich jeder Schüler seine individuelle Lernumgebung selbst zuhause einrichtet und den Lernstoff mitsamt aller ergänzenden Materialien über eine App abruft“, so Siegert.

Gemeinschaftsschule ist „up to date“

Auch Natalie Ederer, Rektorin der Gemeinschaftsschule Lauda-Königshofen, und Konrektor Dr. Rainer Gsell sehen den Schulstandort Lauda-Königshofen bestens für die Zukunft aufgestellt: „Schon vor Corona hat sich die Gemeinschaftsschule auf den Weg gemacht und die Digitalisierung der Schule vorangetrieben. So gehören Tablets für Lerngruppen und Laptops für Lehrkräfte schon seit längerem zur Ausstattung und konnte jetzt weiter ergänzt werden. Durch den gut gelungenen Umbau des Altbaus am Standort Mitte, konnte ebenfalls der gesamte Bau in allen Räumen für digitales Lernen und Arbeiten vorbereitet werden. Fortan wurden dann durch die besondere Zeit mit Corona und die dadurch zur Verfügung stehenden Gelder weitere Möglichkeiten geschaffen, um beispielsweise den Online-Unterricht zu forcieren. Des Weiteren wurde ein leistungsstärkerer Server angeschafft, der in Verbindung mit dem neuen Breitband-Netz ein gesichertes WLAN zur Verfügung stellt.

An der Josef-Schmitt-Realschule hat man die klassischen Tafeln gegen interaktive 86-Zoll-Lernboards ausgetauscht. Im Bild: Fachbereichsleiterin Sabine Baumeister, stv. Schulleiter Steffen Siegert, Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Schulleiter Jochen Groß (v. l. n. r.).

In allen Unterrichtsräumen der Grundschule Süd, Grundschule Oberlauda und Sekundarstufe befinden sich nun zusätzlich tafelgroße Bildschirme, die für den digitalen Unterricht auch in der Präsenzzeit genutzt werden. Weitere digitale Endgeräte konnten angeschafft werden, so dass in Zukunft der Einsatz von PCs, MacBooks und Tablets zum Unterrichtsalltag gehören. Sollten Schülerinnen und Schüler in der Fernlern-Zeit ein Endgerät benötigen, so ist auch hier Unterstützung möglich. Digitaler Unterricht ist nicht alles, aber in unserer modernen Zeit müssen Schulen alle Kinder immer mehr auf eine immer notwendigere Digitale Welt vorbereiten.“ Abschließend bilanzieren die Schulleiter: „Wir können uns nun glücklich schätzen, unsere Unterrichte in jeder Lerngruppe mit zeitgemäßen Endgeräten zu bereichern und in sämtlichen Kommunikationsformen mit allen am Schulleben Beteiligten sagen zu können, ‚wir sind up to date‘!“

Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Fachbereichsleiterin Sabine Baumeister (u. a. zuständig für die Schulentwicklung) verschafften sich bei einem Besuch vor Ort einen persönlichen Eindruck von der neuen digitalen Ausstattung. Lukas Braun: „Die Schulen in Lauda-Königshofen haben in den vergangenen Monaten bewiesen, wie eine passgenaue Antwort auf die veränderten Anforderungen der Lernkultur aussehen kann. Mit einer Investition in die digitale Ausstattung ist der hiesige Bildungsstandort bestens für die Zukunft vorbereitet. Ich wünsche allen Schülern ein erfolgreiches zweites Schulhalbjahr und sichere auch allen Eltern, die auf der Suche nach einer geeigneten Schule für ihr Kind sind, zu, mich weiterhin für die Schulen in Lauda-Königshofen zu engagieren.“ stv

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