Schlösschen hat jetzt einen Helmut-Schöler-Saal

Gartensaal nach verstorbenem Ehrenbürger benannt

Wertheim. Der Gartensaal des Schlösschens im Hofgarten ist nun nach dem verstorbenen Ehrenbürger Helmut Schöler benannt ist. Es war ein besonderer Moment, als Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, gemeinsam mit Familienangehörigen, den Schriftzug enthüllte. Damit würdige man das Wirken Schölers als erfolgreicher Unternehmer, vor allem aber als großherziger Mäzen, so Herrera Torrez in seiner Ansprache. An dem Festakt nahmen neben der Witwe Christina Schöler auch die Söhne Dr. Christoph und Dr. Florian, der Enkel Dr. Constantin Schöler, Ehrenbürger Oberbürgermeister a.D. Professor Stefan Gläser, zahlreiche Vertreter der kommunalen Familie sowie Freunde und Weggefährten von Helmut Schöler teil. Ohne Schöler, betonte der Oberbürgermeister, würde es das Schlösschen und mit ihm den Saal womöglich nicht mehr geben. Um die Verdienste des Ehrenbürgers um das Ensemble zu würdigen, sollte der Gartensaal eigentlich aus Anlass von dessen 90. Geburtstag nach Schöler benannt werden. Doch wenige Wochen zuvor sei dieser verstorben. So könne man die Ehrung nun, mit einem gewissen zeitlichen Abstand, nur posthum vornehmen, „darauf hoffend, dass Helmut Schöler, der sich zeitlebens nie ins Rampenlicht gedrängt hat, sich darüber freuen würde“. Herrera Torrez nannte die Umbenennung des Gartensaals „ein Zeichen für die Hochachtung, die wir Helmut Schöler und seinem Lebenswerk auch heute noch zollen“. Die Stadt und er als ihr Oberbürgermeister seien dankbar dafür, dass die Familie Schöler dieses Lebenswerk in all seinen Facetten fortführe. In seiner Rede ging der OB auf die Verbundenheit Schölers mit dem Schlösschen ein. Dass die einstige Sommerresidenz der Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg nach jahrelangem Verfall nicht dem Abriss anheimfiel, sei dem langjährigen Oberbürgermeister Stefan Gläser zu verdanken, der dabei Helmut Schöler an seiner Seite wusste. „Gemeinsam leisteten sie beharrlich Überzeugungsarbeit bei denen, die es zu überzeugen galt.“ Schöler habe sich darüber hinaus auch finanziell erheblich für die Rettung engagiert und später als Mitgründer, Vorsitzender und schließlich Ehrenvorsitzender des Förderkreises „bis zu seinem Tode ein wachsames und fürsorgliches Auge auf ‚sein‘ Schlösschen“, erinnerte Herrera Torrez. Auch auf das Engagement des Ehrenbürgers als Privatmann und im Rahmen der Stiftung, die er 1973 gemeinsam mit Rudolf Brand gegründet hat, ging der Redner ein. In seiner Ansprache gab der Oberbürgermeister unter Beifall bekannt, dass ab Herbst Professor Stefan Gläser und Rainer Kurtz die Führung des Förderkreises Schlösschen im Hofgarten übernehmen werden. Dr. Florian Schöler dankte im Namen der Familie für die Ehrung. Er sei sicher, dass auch sein Vater große Freude daran gehabt hätte. Er selbst, berichtete der jüngste Sohn des Ehrenbürgers, habe nie im Schlösschen gewohnt. „Ich kannte es nur aus Erzählungen und aus frühen Besuchen mit meinem Vater. Und ich hatte Schwierigkeiten zu erkennen, dass gerade dies sein Sehnsuchtsort war.“ Wie anders stelle sich das Schlösschen heute als Ort der Kunst, Kultur und Begegnung dar. Und diese Begegnungen rückten dann am Ende des von Fedra und Stefan Blido am Piano umrahmten Festaktes und nach der Enthüllung des vom Grafiker und Designer Heiko Hünnerkopf gestalteten Schriftzuges in den Mittelpunkt.

 

Bilduntertext: Gemeinsam enthüllten OB Markus Herrera Torrez und Mitglieder der Familie Schöler den Schriftzug über dem Helmut-Schöler-Saal. Foto: Stadt Wertheim