Schädlinge in der Fruchtscheune werden bekämpft

Mittels Begasung werden der Holzwurm und der Holzbock beseitigt

Die Fruchtscheune in Bronnbach ist von Holzschädlingen befallen. Für einen nachhaltigen Schutz sollen die Schädlinge durch Begasung bekämpft werden. Dazu wurde das Gebäude gegenüber des Klosters Bronnbach abgedichtet und eingepackt. Insgesamt 2300 Quadratmeter Folie und etwa anderthalb Kilometer Klebeband sind dabei zum Einsatz gekommen. Im Anschluss daran wird das Gebäude mit Gas befüllt und das Gas anschließend wieder abgesaugt beziehungsweise die Fruchtscheune belüftet. Im Rahmen einer Überprüfung durch einen Holzsachverständigen wurde festgestellt, dass die beiden Schädlinge Hausbock und Holzwurm wohl schon seit Jahrzehnten in der Fruchtscheune aktiv sind und auch schon deutliche Schäden angerichtet haben. Daraufhin gab es eine Ausschreibung, die zu Gunsten der Groli Schädlingsbekämpfung GmbH aus Dresden entschieden wurde. Sie gehört zu den ganz wenigen Firmen deutschlandweit, die Schädlinge mittels Begasung bekämpfen. Hintergrund sind hohe behördliche Auflagen an die Zuverlässigkeit und den Ausbildungs- und Kenntnisstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Materialausstattung mit zugelassenen Messgeräten. Die Begasung startete am Donnerstag, 15. September. Sie dauert voraussichtlich bis Montag, 19. September. Über Schlauchleitungen wird das Gas in das Gebäude eingebracht und mittels Ventilatoren im Raum verteilt. Das gesamte Gebäude ist verkabelt worden, um während der Prozedur regelmäßig die Gaskonzentration überprüfen zu können. Nach Abschluss der Begasung wird die Fruchtscheune zwei bis drei Tage lang unter ständiger Überprüfung der Schadstoffkonzentration belüftet. „Das Begasungsverfahren ist die materialschonendste, zeitgünstigste und wirkungsvollste Methode, da sie alle Stadien des Insektes von den Eiern bis zum Vollinsekt abtötet“, erklärt Marco Müller, einer der Geschäftsführer der Groli Schädlingsbekämpfung GmbH. Er und sein Team setzen ein Gas mit dem Wirkstoff Sulfuryldifluorid ein. Dabei handelt es sich um ein in Deutschland zugelassenes Biozid, welches farb- und geruchlos ist. Es wird bereits seit Mitte der 1990er Jahre zum Schutz von verbautem Holz in Gebäuden in Deutschland angewandt. Vor Beginn der Begasung sind die Anwohner rund um die Fruchtscheune im Rahmen einer so genannten „Holzwurmschau“ informiert worden. Dabei erklärte Marco Müller den Ablauf der Aktion von der „Verpackung“ des Gebäudes bis hin zu den Gaseigenschaften. Es wurde auch nochmal deutlich betont, dass für Anwohner und auch Passanten außerhalb des Sicherheitsbereiches keine Gefahr besteht. Des Weiteren müssen Fenster und Türen nicht geschlossen bleiben. Auch für Tiere und Pflanzen auf den Nachbargrundstücken ist das Gas nicht schädlich. Da das Gas allerdings beim Einatmen in höherer Konzentration giftig ist, ist das Gebäude entsprechend gekennzeichnet, abgesperrt und darf nicht betreten werden.  Das gilt auch für die dortige öffentliche Toilette. Besucherinnen und Besucher können währenddessen die Toiletten im Kloster benutzen.

 

Bilduntertext/Titel: Für die Begasung ist die Fruchtscheune in Bronnbach von Mitarbeitern der Groli Schädlingsbekämpfung GmbH abgedichtet worden, so dass kein Gas nach Außen strömen kann. Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Frank Mittnacht.