Bad Mergentheim. Trockensteinmauern sind Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten. Am Bad Mergentheimer Ketterberg werden sie Stück für Stück saniert. Der Zustand der Trockenmauern war im Vorfeld sorgfältig analysiert worden. Teilweise sind sie in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand, vor allem im Bereich des Schorrenweges. Die Trockenmauern dort sind sogar gesetzlich geschützte Biotope. Im Sommer haben die ersten Sanierungsarbeiten am Ketterberg begonnen, gut 30 Quadratmeter sind schon geschafft. Trockenmauern bieten Lebensraum und Nahrung für Eidechsen, Vögel und Insekten. Sie gliedern und stützen damit nicht nur charakteristisch die Landschaft, sondern sind auch ökologisch wertvolle Biotope. Mit der Reaktivierung der Natursteinmauern gibt es zudem die Möglichkeit, für seltene Arten wie den vom Aussterben bedrohten „Segelfalter“ wieder Lebensräume zu schaffen.
„Die seit langem bestehenden Trockenmauern in der Kulturlandschaft Ketterberg zu erhalten, ist ein wichtiges Ziel im Rahmen unserer Biodiversitäts-Strategie“, erläutert Eva Müller, Landschaftsplanerin im Stadtbauamt. In den kommenden Jahren sollen jeweils zwei Abschnitte Trockenmauern saniert werden. Die Kosten von 800 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter werden hauptsächlich durch die Stadt Bad Mergentheim, aber auch durch den Landschaftspflegeverband und damit über die Landschaftspflegerichtlinie des Landes sowie durch den Kreis finanziert. Für 2022 hat das Stadtbauamt zudem einen Förderantrag bei der Stiftung Naturschutzfonds gestellt. Wer sich über den Fortgang der verschiedenen Initiativen und Projekte für mehr Biodiversität in Bad Mergentheim informieren möchte, kann das unter www.bad-mergentheim.de/klimaschutz tun. Dort gibt es in der Rubrik „Artenvielfalt für zu Hause“ auch viele praktische Tipps für Hausgarten und Balkon.
Bildunterzeile: Stück für Stück werden die ökologisch wertvollen Trockenmauern des Ketterberges saniert. Bild: Stadt Bad Mergentheim