OB lobt Engagement für das Konzept „Rengershausen erleben“
Bad Mergentheim. Innerhalb von vier Jahren sind in Rengershausen mit großem ehrenamtlichem Engagement sechs aufeinander abgestimmte Projekte verwirklicht worden. Das sanierte „Waaghäusle“ sowie eine echte Hingucker-Konstruktion für einen neuen Rad-Rastplatz bilden den vorläufigen Abschluss der Reihe. Was die Bürgerinnen und Bürger vor Ort angepackt haben, steht unter dem Motto „Rengershausen erleben“ – und genau das kann man nun an den sechs Stationen tun. Die Einweihung wurde im Beisein von Oberbürgermeister Udo Glatthaar und Tourismusdirektor Kersten Hahn gefeiert. Beide zeigten sich beeindruckt von den originellen Ideen und dem großen Einsatz der vielen Helferinnen und Helfern im Teilort. Die Stadt Bad Mergentheim hatte die Umsetzung mit Mitteln aus dem Bürgerbudget unterstützt, das einen Zuschuss für ehrenamtliche Projekte ermöglicht. Ortsvorsteherin Karin Tremmel begrüßte über 50 Einwohnerinnen und Einwohner zum Abschluss von „zwei besonderen Teil-Projekten“. Rengershausen könne stolz sein auf die geschaffenen Plätze und Angebote, mit denen es sich nun präsentiere. Karin Tremmel dankte neben den Helferinnen und Helfern auch dem Gemeinderat und der Verwaltung für die Bezuschussung im Rahmen des Bürgerbudgets sowie die Unterstützung bei der Umsetzung. Im neuen Unterstand mit Sitzbank am Radweg wurde eine Rengershausen-Karte zur Orientierung angebracht, die auch die einzelnen Stationen von „Rengershausen erleben“ aufzeigt. Bei der Herstellung und Gestaltung der Info-Tafel im Bad-Mergentheim-typischen Design hatte Nicola Hauck von der Tourist Information mitgeholfen. Christian Klug hatte bei der Umsetzung seine Zimmerer-Expertise eingebracht und erläuterte, was die gelungene Konstruktion so besonders mache: das eingesetzte Rundholz zum Beispiel oder das geschwungene Holz-Dach. Ortsvorsteherin Karin Tremmel unterstrich noch einmal, dass der Rastplatz bei den Radelnden bereits sehr gut angenommen werde. Am Waaghäusle (wo einst die landwirtschaftlichen Tiere gewogen wurden) gab Wolfgang Richter als Koordinator einen Einblick in die aufwändigen Arbeiten, die hier stattgefunden haben. Das kleine Ein-Raum-Gebäude aus dem Jahr 1963 habe seit 25 Jahren leer gestanden und sei kaum noch beachtet worden. Viele helfende Hände dazu Sponsoren aus dem Handwerk hätten es an den Projekt-Samstagen Stück für Stück wieder hergerichtet. Das sei durchaus anstrengend, aber immer von gutem Miteinander geprägt gewesen. So ist das schmucke Häuschen nun runderneuert – vom Dach bis zum Außenputz, von der Elektrik bis zu den Fensterläden. Mittelpunkt und Herzstück ist weiterhin die alte Vieh-Waage. Dazu werden historische Dokumente und alte Haushaltswaagen ausgestellt. Und das Häusle kann noch mehr: Ein Bewegungssensor registriert Besucherinnen und Besucher und startet für diese eine Bildschirmpräsentation: Rengershausen einst und heute. Neben historischen und aktuellen Dorfansichten bekommt man hier auch Einblicke in den Entstehungsprozess von „Rengershausen erleben“. Es gibt kleine Stühle im Raum – und zu den Ideen für die Zukunft gehört beispielsweise eine „Märchen-Lesestunde“ für Kinder. Oberbürgermeister Udo Glatthaar lobte die „beachtliche Eigenleistung“, die die Bürgerschaft in Rengershausen mit „langem Atem“ bei der Umsetzung „großartiger Projekte“ gezeigt habe. „Sie haben damit den Kerngedanken des Bürgerbudgets voll getroffen, das den Anstoß zu ehrenamtlichem Engagement gibt und Werte schafft, die weit über die von uns bereitgestellten Mittel hinausgehen“, sagte er. Konkret hat die Stadt die Rast-Überdachung mit 3.200 Euro und die Waaghäusle-Sanierung mit 8.900 Euro bezuschusst. In diesem Zuge bekannte sich der OB auch zur aus seiner Sicht wichtigen Fortsetzung des Bürgerbudgets, weil es Ehrenamt und Hauptamt zusammenbringe – und darüber hinaus ein gutes Mittel sei, um von klassischer Projekt-Priorisierung wegzukommen. So entstünden erst die kreativen Herzblut-Projekte wie jene in Rengershausen, wo er anerkennend dazu aufrief: „Macht weiter so!“ Zu früher fertig gestellten Teil-Projekten im Ort gehört beispielsweise „Wasser erleben“: Hier lädt ein Stück Bachlauf mit Geländer, Ruhebank und gepflegter Grünanlage zum Wassertreten und Verweilen vor lauschiger Kulisse ein.
Bildunterzeile: Fröhliche Einweihungsfeier: Das kleine Waaghäusle (im Hintergrund) präsentiert sich nun frisch saniert im Ortsbild von Rengershausen und ist Teil einer vernetzten Projekt-Serie, die den Stadtteil nun dank vieler fleißiger Helfer vielfältig erlebbar macht. Bild: Stadt Bad Mergentheim