Fast 500 Anmeldungen für Eröffnung – jetzt wird an zwei Tagen gefeiert

Weikersheim (SH). Der Stadteingang ist die Visitenkarte einer Stadt: In Weikersheim erblickt man als erstes den Neubau der TauberPhilharmonie auf dem Areal der Tauberwiesen. Der Countdown läuft: Es sind noch knapp 80 Tage bis zur feierlichen Eröffnung der TauberPhilharmonie am 13./14. Juli. Große Erwartungen, Hoffnungen, aber auch Kritik war im Vorfeld zu vernehmen. BlickLokal sprach mit Bürgermeister Klaus Kornberger und dem Intendanten der TauberPhilharmonie Johannes Mnich über das imposante 14,4-Millionen-Großprojekt vor den Toren der Stadt.

Auf der Zielgeraden
Aktuell biege man in die Zielgerade ein, die Böden sind alle gelegt, man ist gerade bei der Baufeinreinigung – auch der Beamer ist bestellt. Wie immer kurz vor Eröffnungen ist im Schlussspurt noch viel zu organisieren, aber das Ziel ist greifbar.

Eröffnungswochenende
Das Interesse an der TauberPhilharmonie ist riesig: Es liegen bereits ca. 500 Anmeldungen für die Eröffnung vor, weshalb man sich entschloss die Eröffnung nicht nur an einem, sondern an zwei Tagen zu feiern: am 13./14. Juli 2019 darf man sich auf ein faszinierendes Programm freuen.

Bürgermeister Kornberger über das Nutzungskonzept
Bürgermeister Klaus Kornberger weist darauf hin, dass die TauberPhilharmonie zwei Funktionen hat: einmal wird sie als Konzertsaal genutzt und einmal in einer Stadthallenfunktion. Deshalb werde es auch Formate geben, um Vereine einzubinden. Vereine aus Weikersheim und Umgebung erhalten bei der Nutzung der Räumlichkeiten einen Nachlass. Geplant ist die Überführung der TauberPhilharmonie in eine Kommunalanstalt. „Es geht darum, ein Angebot für die Stadt zu schaffen, auch als Veranstaltungsort. Es gehört zu meinem Selbstverständnis: Eine Kommune muss für die Bürger da sein, Einrichtungen pflegen, ein angenehmes Umfeld bieten; Bildung und Betreuung und örtliche Nahversorgung gewährleisten und auch die Vereinsstrukturen fördern. Zu letzterem gehört auch ein entsprechendes Kulturangebot der Jeunesses Musicales, welche Ankermieter sein wird. Die Regionalität ist der Stadt Weikersheim sehr wichtig“, betont Bürgermeister Kornberger. „Die Region soll mitgenommen werden. Weikersheim hat bereits seit Jahrzehnten ein Ruf als Kulturstadt, insbesondere im Bereich der Musik- und Jugendförderung“, teilt Intendant Johannes Mnich diese Ansicht.
Künstlerische Leitung: Intendant Johannes Mnich. Intendant Johannes Mnich war zuvor beim Heidelberger Frühling und ist seit 1. Mai 2018 in Weikersheim. Als optischen Blickfang bezeichnet Johannes Mnich die TauberPhilharmonie.

Vielfalt des Programmes
Die künstlerische Gestaltung des Programmes zeichnet sich durch seine Vielfalt aus: Vom Liederabend, über Kabarett bis zu Spitzenorchestern, über Techno, Sommerball bis zum Kinderkonzert ist alles vertreten. „Es ist sehr viel Ehrgeiz und Stolz mit diesem Projekt verbunden“, gibt Intendant Johannes Mnich Einblick. Der Eröffnungssommer geht von Mitte Juli bis Ende September. Die regionale Verbundenheit wird im Programm deutlich: Jede Kommune des Main-Tauber-Kreises wird für ein Konzert Pate sein – insgesamt 18 Konzerte – und erhält hier eine Plattform, sich zu präsentieren, beispielsweise den Auftakt im Foyer zu gestalten. Johannes Mnich verdeutlicht: „Die TauberPhilharmonie wird ein Haus für alle sein, aber nicht für alles! Es geht mir darum, Angebote zu schaffen, mit denen sich die Menschen auseinandersetzen können. Ich möchte dem Publikum vermitteln, was ich tue.“ Des Weiteren lobt der neue Intendant die Projektunterstützung und hat auch seit zwei Monaten ein kleines Team zusammengestellt, dass sich um Veranstaltungen, Vermietungen an Firmen und Privatpersonen kümmert.

Stellungnahmen zur Kritik
Kritische Stimmen meinen, Würzburg habe bereits ausreichend Konzertsäle zu bieten. Warum also sollte man nach Weikersheim fahren?
Johannes Mnich: Eigener Reiz, herausragende Akustik
Hier ist Intendant Johannes Mnich in seinem Element: „Weikersheim hat seinen ganz eigenen Reiz durch die Stadt und die Umgebung. Zudem ist direkt neben der TauberPhilharmonie ein Hotel geplant. Entscheidend aber ist: die ganz besondere, herausragende Akustik der Konzertsäle: Durch die Bauart resoniert der Schall optimal: Vom Holzboden bis zur schallabsorbierenden Streckmetalldecke wurde alles durch eine Münchner Akustikfirma professionell geplant. Es sind absolut keine Nebengeräusche zu hören. Auch sind die Stufen leicht aufsteigend in dem Saal angelegt, was vielseitige Nutzungsmöglichkeiten gebe“, so der rundum begeisterte Intendant.
Bgm. Kornberger: Verantwortung für Jeunesse Musical, Ergänzung des Kulturbogens
Bürgermeister Kornberger weist zunächst darauf hin, dass die Jeunesses Musicales Ankermieter sind. Sie werden 120 Tage im Jahr in der TauberPhilharmonie sein. Das Geld fließe im hohen sechsstelligen Bereich zurück. Auch sei die Musikakademie Schloss Weikersheim World Meeting Center der Jeunesses Musicales International. Das Stadtoberhaupt sieht den Bau der TauberPhilharmonie als Verpflichtung und Verantwortung der Jeunesses Musicales und den jährlich 12.000 jungen Menschen gegenüber.
„Es geht um eine Ergänzung, um einen Kulturbogen, nicht um eine Konkurrenz. Wir sind hier sehr gut aufgestellt, da wir ein spezielles Umfeld haben. Es geht auch nicht um Größenwahn, sondern um die Darstellung des eigenen Weges!“, macht Bürgermeister Klaus Kornberger seinen Standpunkt deutlich.

 

Info: Lage und städtebauliches Konzept
Die TauberPhilharmonie nimmt Bezug zum Schloss Weikersheim und fügt sich harmonisch in die weitere Umgebung, bestehend aus dem Fußweg entlang der Tauber, dem Parkplatz und der Brücke ein. Das neue Konzerthaus setzt sich aus 2 unterschiedlichen Baukörpern zusammen, die schräg ineinandergeschoben sind und den Neubau gliedern. Der größere Teil bildet den Großen Saal nach innen und außen hin ab, der niedrigere Teil beinhaltet den kleinen Saal, den Chorsaal und alle Nebenfunktionen. Den gesamten Bau der TauberPhilharmonie haben fast ausschließlich Firmen aus der Region gestemmt. Dabei lag der Fokus auf Nachhaltigkeit und optimaler Dämmung.

FOTO: Modell Bgm Kornberger
BU: Bürgermeister Klaus Kornberger und Intendant Johannes Mnich vor dem Modell der TauberPhilharmonie. Foto: Stefanie Harnisch

FOTO: „Außenansicht Entwurf TauberPhilharmonie“
BU: Ähnlich wie auf der Visualisierung wird die TauberPhilharmonie bald vor den Toren der Stadt Weikersheim erstrahlen. Foto: Henn Architekten München

FOTO: „Foyer TauberPhilharmonie“
Das Foyer ist großzügig angelegt und bietet viele Möglichkeiten. Foto: Henn Architekten München

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