Richtfest für das Solitäre Kurzzeit- und Tagespflegezentrum Wertheim

Wertheim. Nachdem Mitte März der symbolische Spatenstich für den Neubau des Rotkreuz-Zentrums mit Pflegestation und Rettungswache auf dem Reinhardshof in Wertheim erfolgte, konnte jetzt bereits nach nur rund fünf Monaten der DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim als Bauherr gemeinsam mit Architekten, Planern, Handwerken und zahlreichen Ehrengästen das Richtfest für den Rohbau des solitären Pflegezentrums an dieser Stelle feiern. Für dieses Pflegeeinrichtung sind speziell in räumlicher und funktioneller Zuordnung zur Rotkreuzklinik 30 Kurzzeitpflegezimmer und 15 Tagespflegeplätze geplant. Alle Pflegezimmer werden multifunktional gestaltet, so dass sie gegebenenfalls auch als Vollzeitpflegezimmer oder betreute Wohnungen genutzt werden könnten. Die Belegung der Zimmer soll sowohl durch die verschiedenen Krankenhäuser und Sozialstationen des Main-Tauber-Kreises sowie angrenzender Landkreise als auch durch das DRK Tauberbischofsheim selbst, erfolgen. Die beispielhafte soziale Infrastruktur gilt als Leuchtturmprojekt im gesamten Landkreis und darüber hinaus. Das gesamte Investitionsvolumen beläuft sich auf rund sechs Millionen Euro. Das Land fördert die Maßnahme mit 1,5 Millionen Euro, der Main-Tauber-Kreis steuert 250 000 Euro bei. Das Areal konnte das DRK von der Stadt Wertheim erwerben. Zugleich ist das Rotkreuz-Zentrum am Wertheimer Reinhardshof das größte Bauobjekt in der bisherigen Geschichte des DRK-Kreisverbandes Tauberbischofsheim. „Eigentlich findet ein Richtfest dann statt, sobald der Dachstuhl drauf ist, damit der Bauherr den letzten Nagel ins Gebälk schlagen kann. Bei uns erfolgt das Richtfest in etwas abgewandelter Form, denn wir haben weder ein Holzdach noch einen Dachstuhl, sondern ein Flachdach aus Beton, so dass wir eher von einem Deckenfest sprechen“, erklärte Oskar Fuchs, Präsident des DRK-Kreisverbandes Tauberbischofsheim. Durch die unmittelbare Nähe zum Rot-Kreuz-Krankenhaus und verschiedenen medizinischen Einrichtungen entstehe ein Gesundheitscampus für Wertheim und die gesamte Region. Der Bauverlauf dieses solitären Pflegezentrums mit rehabilitativem Ansatz schreite in Riesenschritten zügig voran, so dass man dem Zeitplan voraus sei, was für die gute Projektsteuerung durch den Planer und den Generealunternehmer sowie fachlich kompetente Arbeit aller Beteiligten spreche. „Und was heute noch viel wichtiger ist – wir liegen im Kostenrahmen“, betonte Fuchs, bevor Eberhard Dörr, Geschäftsführender Gesellschafter des Generalunternehmens Dörr GmbH, und Edwin Dürr, Polier der Firma Brandel-Bau, einen feierlichen Richtspruch verkündeten.

Elisabeth Krug, Sozialdezernentin der Main-Tauber-Kreises, die gleichzeitig Grußworte des Landrats Christoph Schauder und des Kreistages überbrachte, zeigte sich ebenfalls überzeugt, dass die bisher sehr knappe Bauzeit sowohl durch eine sehr gut koordinierte Planung- und Vorbereitung als auch den DRK-Kreisverband als innovativen und professionellen Bauherrn bedingt sei. Die Stadt Wertheim bezeichnete sie als „hervorragenden Standort“ für dieses Projekt. Daher habe der Kreistag im Juli 2020 den Zuschuss für das Investitionsvolumen beschlossen. Im laufenden Jahr rechne der Landkreis mit einem Aufwand in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro vor allem für die stationäre Pflege als ergänzende Leistung zur Pflegeversicherung. Insofern seien dringend neue und innovative Wege in der Pflege gefragt. Im Main-Tauber-Kreis existiere bislang keine solche solitäre Kurzzeitpflegeeinrichtung, nach Einschätzung der Landkreisverwaltung und des Pflegestützpunktes Main-Tauber-Kreis bestehe allerdings ein dringender Bedarf an solitären Kurzzeitpflegeplätzen.

Daher sei der Neubau ein freudiges Zeichen an Menschen mit einem Pflege- und Unterstützungsbedarf sowie an Betroffene und deren Angehörige, die eine zeitlich befristete Entlastung benötigen. „Ich bin sicher, dass die solitäre Pflegeeinrichtung sehr gut angenommen und bereits erwartet wird“, prognostizierte Elisabeth Krug.

Bernd Hartmannsgruber, ehrenamtlicher Stellvertreter des Wertheimer Oberbürgermeisters, attestierte diesem Leuchtturmprojekt eine „enorme, überregionale Strahlkraft“. „Hier entsteht ein Stück Zukunft, das dem zu erwartenden Bedarf an Pflege im umfassenden Sinne eine positive Perspektive gibt“. Allen Beteiligten wünschte Hartmannsgruber für die weiteren Bauphasen einen gleichfalls planmäßigen, zügigen und komplikationslosen Verlauf.

„Das Rote Kreuz in Baden-Württemberg betreibt insgesamt 48 Pflegeheime mit knapp 3.000 Plätzen, davon 29 Tagespflegen mit rund 300 Plätzen“, berichtete Markus Kaufmann, Leiter der Abteilung Sozialarbeit des DRK-Landesverbandes. Der Antrag des Kreisverbandes Tauberbischofsheim auf Landesförderung sei 2019 als damals einem von zwei Leuchtturmprojekten im Rahmen des Aktionsbündnisses für Kurzzeitpflege bewilligt worden. „Durch die Nähe und Kooperation mit dem Rot-Kreuz-Krankenhaus wird es möglich, frühzeitig eine Anschlussversorgung zu gewährleisten, damit betroffene Menschen durch Pflege- und Rehabilitationsförderung wieder auf die Beine kommen“, unterstrich Kaufmann.

„Die zur Verfügung gestellten Fördermittel sind enorm wichtig, weil sie unmittelbar den Bewohnern und Nutzern dieser Pflegeeinrichtung sowie deren Angehörigen zu Gute kommen“, bekräftigte DRK-Kreisgeschäftsführerin Manuela Grau. „Respekt und Anerkennung für diese bauliche Leistung“, dankte sie Architekten, Unternehmen, Handwerkern und allen weiteren professionellen oder ehrenamtlichen Akteuren, die an dem Bauprojekt beteiligt sind. Bei einem weiterhin zügigen Verlauf rechne man mit einer Fertigstellung des neuen DRK-Pflegezentrums im Sommer 2022.

 

Bilduntertext: Die Grußwortredner und beteiligte Akteure beim Richtfest für das solitäre Kurzeit- und Tagespflegezentrum des DRK-Kreisverbandes Tauberbischofsheim am Reinhardshof in Wertheim: (Von links) Elisabeth Krug (Kreissozialdezernentin), Reinhard Frank (stellvertretender Präsident des DRK-Kreisverbandes und Landrat a.D.), Manuela Grau (DRK-Kreisverbands-Geschäftsführerin), Markus Kaufmann (Leiter der Abteilung Sozialarbeit des DRK-Landesverbandes), Bernd Hartmannsgruber (OB-Stellvertreter der Stadt Wertheim), Oskar Fuchs (Präsident des DRK-Kreisverbands), Dominik Dörr und Tim Elseberg (Architekten), Edwin Dürr (Polier Brandel-Bau) und Eberhard Dörr (Geschäftsführer des Generalunternehmens Dürr GmbH). Fotonachweis: DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim

 

 

Foto: Rohbau des neuen solitären DRK Pflegezentrums auf dem Reinhardshof in Wertheim.

Fotonachweis: DRK-Kreisverband Tauberbischofsheim

 

 

 

 

 

 

 

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