Ausbildungsplatz oder Berufsakademie? Abitur oder Geld verdienen?

Wo sind meine Karrierechancen am größten und meine Talente am besten aufgehoben? Das konnten sich in diesen Tagen hunderte von Schülern mit ihren Eltern fragen. Selbst Spätentscheider haben durchaus noch eine Chance, einen Ausbildungsplatz in diesem Jahr zu bekommen. Auf allen drei Berufbildungsveranstaltungen – in Wertheim, Lauda und Buchen – gab es eine Last-Minute-Einstiegs-Börse. Die Konzepte der Veranstaltungen waren durchaus unterschiedlich. In Wertheim-Bestenheid kooperierten zwei Schulen und boten an einem Samstag Zeit für Gespräche über die Praxis und Anschauungsmaterial der Firmen und Institutionen. In Lauda-Königshofen teilte sich das Engagement der Messeteilnehmer in Freitag – einem Pflichttag für die Schüler und einem freiwilligen Interessetag (Samstag), der zumeist mit Eltern wahrgenommen wird. Zwei große Sporthallen verwandelten sich in einen Informations-Parcours. In Buchen beeindruckte, dass die Informationsveranstaltung dort ist, wo auch technisch, gewerblich ausgebildet wird.

 

Erfolgreiche Berufsorientierung

Bildungsmesse in Lauda sehr gut besucht

Lauda. Bei der 13. Bildungsmesse der IHK Heilbronn-Franken vom 30. Juni bis 1. Juli zeigten über 90 Aussteller ihr Ausbildungs- und Studienangebot in der Stadthalle in Lauda-Königshofen. „Kern der Bildungsmesse ist es, Schüler und Firmen zusammenzubringen. Damit unterstützen wir diese jungen Menschen ganz aktiv bei der anstehenden Berufswahl“, beschrieb Dietmar Niedziella, Leiter Berufsbildung der IHK Heilbronn-Franken, die Idee hinter der Messe. „Die Messe in Lauda, welche wir zusammen mit der Handwerkskammer Heilbronn-Franken und der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim ausrichten, ist ein wichtiger Bestandteil des Ausbildungsmarketings der Unternehmen unserer Region.“

 

Rekordzahlen bei der Bildungsmesse

Über 650 Schüler von zehn Schulen besuchten die Messe im Schulklassenverbund. Mit dem speziellen BomSuS-Trainingsprogramm (Berufsorientierung mit Spiel und Spaß) absolvierten die Schüler außerdem ein praxisgerechtes Training für Berufswahl, Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Kerstin Lüchtenborg, Abteilungsleiterin Berufsbildung der Handwerkskammer Heilbronn-Franken: „Gerade im ländlichen Raum ist es wichtig, eine große Bildungsmesse zu veranstalten, da hier die Nachwuchssorgen am größten sind. Die jungen Menschen müssen das vielfältige Angebot vor ihrer Haustür kennenlernen und die Unternehmen haben hier die Plattform, um ihre attraktiven Ausbildungsberufe anschaulich darzustellen.“

 

Viele technisch-gewerbliche Ausbildungsplätze, aber auch Angebote für kaufmännische Ausbildungsplätze oder BA-Studiengänge waren zu finden. Die 46 Aussteller durchzogen die komplette Schulungsfläche der überbetrieblichen Ausbildungswerkstätte. Auf ca. 1.500 Quadratmetern schlängelte sich ein Weg durch fast alle Räumlichkeiten. Die ÜAB wird von 34 Mitgliedsunternehmen getragen. Davon waren 24 Firmen auch Aussteller. Sie ist ein Kompetenzzentrum Beruflicher Bildung im Neckar-Odenwald-Kreis. In der Werkstatt zeigten die aktuellen Auszubildenden den Umgang mit Metall und CNC gesteuerten Arbeitszentren. Mitten im Getriebe lud der Leiter der Werkstätte, Jürgen Weiß, zur offiziellen Begrüßung ins davor aufgebaute Zelt, denn es hatten sich auf seine Einladung hin die Meinungsbildner aus Kommune, Wirtschaft und Politik eingefunden. Der Geschäftsführer der IHK-Rhein-Neckar machte den Begrüßungsauftakt. Er gratulierte zur erfolgreichen Tradition der Lehrstellenbörse. Nach seinen aktuellen Informationen werden die Ausbildungsplätze bis zum letzten Moment besetzt. Auch kurz vor Beginn der Ausbildungszeit sind noch jede Menge Plätze unbesetzt. Begrüßenswert sei das Engagement der ÜAB auch in Richtung Chancen für Flüchtlinge, so seien zwei seiner IHK-Mitarbeiter mit einem Infostand ganz gezielt deshalb mit dabei. Alois Gerig (MdB –CDU) sprach seine Wertschätzung für diesen Marktplatz aus. Die Facharbeiter seien das elementare Thema für die erfolgreichen Unternehmen der Region. Frau Dr. Dorothee Schlegel (MdB – SPD) plädierte dafür, nichts unversucht zu lassen, Mädchen und junge Frauen für die technischen Berufe zu motivieren. Die Vertreterin der Agentur für Arbeit, Tanja Schlör, brachte die aktuellsten Zahlen mit. Circa 410 Lehrlingswilligen stehen 450 Ausbildungsstellen gegenüber. Die gewichtigsten Berater sind und bleiben die Eltern. Umso wichtiger ist es, die Karrierechancen auch nach einer Dualen Ausbildung zu vermitteln. Bürgermeister Roland Burger beschrieb die aktuelle Tendenz treffend. Allein in Buchen gibt es drei Gymnasien, die sehr viele Abiturienten hervorbringen. Die Berufsakademie sei ein gutes Mittel, die Jugend in der Region zu halten. Das Mittelzentrum Buchen sei auch gerade mit der ÜAB gut aufgestellt und werde seiner Aufgabe gerecht. Ergänzend zur Lehrstellenbörse der ÜAB habe erst kürzlich die Messeveranstaltung von Eckert-Coaching Menschen und Arbeit zusammengebracht. Text / Fotos von Beate Tomann

Beim anschließenden Rundgang erklärte der Ausbildungsbotschafter Jonas Cap (42. Ausbildungsjahrgang) auch die Musterwerkstatt der ÜAB. Die Besucher-Anzahl lag mit circa 600 Interessierten leicht unter dem Vorjahr, so Jürgen Weiss.

Gleisbauer sowie Beton-und Stahlbetonbauer werden bei der Strabag Rail GmbH gesucht. Auf der Messe stellten aktuelle Azubis ihre Ausbildungsberufe vor.

 

Das Landratsamt des Main-Tauber-Kreises bietet zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten. Auf der Messe konnten die Schülerinnen und Schüler u.a. einen Einblick in die Arbeit eines Vermessungstechnikers bekommen.

 

Kompetent informierten die Azubis der LAUDA Dr. Wobser GmbH und Co. KG über die Ausbildungsberufe beim Weltmarktführer in Sachen Temperiergeräte – und anlagen.

 

Am Stand der Bauunternehmung Leonhard Weiss konnten die interessierten Schülerinnen und Schüler gleich einmal ihre Fertigkeiten im Baggerfahren unter Beweis stellen.

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