Polizeipräsidium Mittelfranken
Nürnberg (ots)
Am Dienstagvormittag (20.04.2021) setzten falsche Polizeibeamte eine Seniorin aus dem Nürnberger Stadtteil Buchenbühl telefonisch unter Druck. Schließlich hinterlegte diese mehrere Tausend Euro in einem Versteck. Die Polizei sucht nun Zeugen der Geldabholung durch die Betrüger.
Als die Geschädigte sich gegen 16:15 Uhr an den Notruf der Polizei wandte und den Polizeibeamten „Frank Pohlmann vom K4“ verlangte, war der hohe Geldbetrag längst durch einen Geldabholer der Betrügerbande abgeholt worden. Am Morgen hatte ein Betrüger bei der betagten Frau angerufen und sich als „Frank Pohlmann vom K4“ ausgegeben. In ihrer Nachbarschaft hätte es einen Einbruch gegeben und in diesem Zusammenhang wäre auch ihr Name gefallen. Nun bräuchte die Polizei die Geschädigte, um die Einbrecher zu fangen. Ein hinterlegter Geldbetrag der Geschädigten sollte als Köder für die vorgetäuschte Festnahmeaktion dienen.
Schon nach wenigen Sätzen der Seniorin am Notruf wusste der erfahrene Beamte der Einsatzzentrale, dass die Callcenterbetrüger ein neues Opfer mit der Masche „falscher Polizeibeamter“ gefunden hatten. Er eröffnete der Frau die für sie ernüchternde Nachricht: „Es gibt keinen Frank Pohlmann vom K4 bei der Polizei. Alles war nur von Betrügern vorgetäuscht.“
Sichtlich mitgenommen schilderte die Seniorin den Verlauf des Morgens. Der falsche Polizeibeamte hätte sie ständig am Telefon gehalten und unter Druck gesetzt. Sie hätte keine Möglichkeit gesehen, sich über Notruf über die Echtheit des Telefonats zu versichern. Den übergebenen Geldbetrag hätte sie erst von der Bank holen müssen. Auch dazu hatte der Betrüger der Frau genaue Anweisungen gegeben. Als das Geld auf Weisung des Mannes versteckt war, riet er ihr, dass sie im Haus alle Fenster und Türen schließen und sich verstecken solle um „nicht in die Schusslinie“ zu geraten. Die verängstigte Geschädigte tat wie ihr geheißen. Kurz vor dem Anruf beim Notruf der echten Polizei überprüfte sie das Geldversteck – tatsächlich hatte ein Geldabholer der Bande die Beute bereits abgeholt.
Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei hat nun die Ermittlungen in der Sache übernommen. Gesucht werden Zeugen, die gegen 13:00 Uhr in Buchenbühl eine unbekannte Person bemerkt haben. Ein besonderer Augenmerk liegt hierbei auf einer verdächtigen Person, die ständig telefonierte und möglicherweise einen Staubsauger trug.
Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich mit dem Kriminaldauerdienst (KDD) Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 in Verbindung zu setzen.
Zur Betrugsmasche „falsche Polizeibeamte“ hat das Polizeipräsidium Mittelfranken einen Videoclip erstellt. Dieser zeigt, wie die Täter vorgehen und erklärt auch, wie sich potentielle Opfer vor Betrug schützen können:
Fast wöchentlich berichtet das Polizeipräsidium Mittelfranken über telefonisch angebahnte Betrugsfälle. Trotz groß angelegter Präventionskampagnen fallen immer wieder insbesondere lebensältere Geschädigte auf die Betrugsmaschen herein. Im aktuell berichteten Fall war die Geschädigte im Telefonbuch verzeichnet und die Nummer so leicht für die Betrüger ersichtlich.
Aus diesem Grund wird noch einmal explizit auf die Möglichkeit hingewiesen, die eigene Rufnummer aus dem Telefonbuch und öffentlichen Verzeichnissen löschen zu lassen.
Die Polizei bittet Angehörige und Nachbarn potentieller Opfer:
Sprechen Sie mit ihren Angehörigen / Nachbarn über die Betrugsmaschen.
Bieten Sie Ihre Hilfe bei der Löschung der Rufnummer aus dem Telefonbuch an – oft genügt hierzu eine Verständigung des jeweiligen Telefonanbieters.
Überprüfen Sie selbst, ob die Rufnummer im Internet noch in Verzeichnisdiensten zu finden ist (z.B. über eine Suche nach der Nummer in einer Suchmaschine). Die Löschung der Rufnummer aus diesen Verzeichnissen ist oft mit einer kurzen Kontaktaufnahme mit der jeweiligen Firma möglich.
Wenn Sie die Telefonnummer aus dem Telefonbuch und Internetverzeichnissen löschen wollen, dann schieben Sie dieses Thema nicht auf die lange Bank.
Entsprechend den Erkenntnissen der Polizei nutzen die Betrüger gezielt Telefonbücher und Internetverzeichnisse, um an die Rufnummern potentieller Geschädigter zu gelangen.
Stefan Bauer/n
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