Ortsvorstellung: Blick nach Aurach – Interview mit Bürgermeister Simon Göttfert

Aurach (jg). In der Sonderveröffentlichung der Printausgabe wurde folgende Ortsvorstellung präsentiert: Blick nach Aurach. Bürgermeister Simon Göttfert gab im Interview Einblick in die Gemeinde. Die heutige Gemeinde Aurach wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform 1978 durch den Zusammenschluss der früheren Gemeinden Aurach und Weinberg gebildet. Sie liegt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach zwischen Altmühl und Frankenhöhe etwa auf halbem Weg von Ansbach nach Feuchtwangen. Im Folgenden Interview lässt Bürgermeister Simon Göttfert einiges über das Gemeindeleben als auch seine Person in Erfahrung bringen.

 

BlickLokal (im folgenden BL): Her Göttfert, erzählen Sie uns doch bitte etwas zu Ihrer Person.

Simon Göttfert (im Folgenden SG): Ich bin 34 Jahre jung, gebürtig aus Rothenburg ob der Tauber und wohne  mit meiner Familie seit mehr als elf Jahren in Merkendorf.

 

BL: Woher rührt die persönliche Verbundenheit zu Aurach?

SG: Die Gemeinde Aurach ist sehr lebens- und liebenswert. Ich wurde von Anfang an gut aufgenommen. Gespräche untereinander sind stets respektvoll und geschehen auf Augenhöhe. Diese Aspekte haben für mich einen durchaus hohen Stellenwert – damit kann ich mich identifizieren. Des Weiteren ist Aurach sehr gut aufgestellt, hier möchte ich weiterarbeiten und die Gemeinde weiter voranbringen.

 

BL: Aus welchem Grund haben Sie sich dazu entschieden, als Bürgermeisterin zu kandidieren?

SG: Ich habe die Arbeit unseres ehemaligen Bürgermeisters in meinem Heimatort Merkendorf mit großem Interesse verfolgt. Es hat mich einfach fasziniert, dass immer überaus viel für die Belange der Bürger:innen getan wurde und Merkendorf stetig an Attraktivität zunahm. Das Amt des Bürgermeisters ist nicht einfach nur ein „Job“ – es ist eine Berufung und man muss mit ganzem Herzen dabei sein. Dazu bewogen haben mich insbesondere der Kontakt zu den Menschen, die Vielseitigkeit des Amtes sowie meine Überzeugung, unsere Gemeinde Aurach weiter zu gestalten und den Bürger:innen vor Ort ein kompetenter Ansprechpartner zu sein.

 

BL: Was macht die Gemeinde in Ihren Augen zu einem Unikat?

SG: Die Gemeinde Aurach liegt zum einen landschaftlich sehr reizvoll zwischen den Ausläufern der Frankenhöhe im Westen, als auch in der Mitte und den Altmühlauen im Osten. Zum anderen besitzt sie über die Staatsstraße 1066 und die Autobahn A 6 mit der Anschlussstelle Aurach eine sehr gute Verkehrsanbindung.

Die Hauptorte Aurach und Weinberg verfügen außerdem über gute Busverbindungen in Richtung Ansbach und Dinkelsbühl. Der Bahnhof Ansbach ist daher auch über den ÖPNV gut erreichbar. Auch verfügt Aurach über eine gute Infrastruktur und Nahversorgung. Neben Kindertageseinrichtungen und Grundschule für die Kleinen, gibt es für ältere Mitbürger:innen barrierefreie Wohnungen und Pflegeplätze. In den Gewerbegebieten in Aurach und Weinberg haben sich zahlreiche mittelständische Unternehmen sowie größere Betriebe niedergelassen, sodass auch ein ausreichendes und vielfältiges Angebot an Arbeitsplätzen angeboten werden kann.

 

BL: Geben Sie uns die wichtigsten Fakten zum Ort, in Bezug auf Einwohnerzahlen, Fläche und Demografie

SG: Aktuell hat die Gemeinde Aurach ca. 3.100 Einwohner:innen, Tendenz steigend. Die Geburten haben in den vergangenen Jahren ebenfalls zugenommen. Aurach ist deshalb dabei, in Zusammenarbeit mit den kirchlichen Trägern der Kindertageseinrichtungen, ausreichend Krippen- und Kindergartenplätze zu schaffen. Das Gemeindegebiet der Flächengemeinde ist fast 37 qkm groß, gut 60 % davon sind Flächen für die Landwirtschaft, 25 % sind Wald, nur 5 % besiedelt; bei den restlichen Flächen handelt es sich um Verkehrs-, Grün- Wasser- oder sonstige Flächen.

 

BL: Was macht die Gemeinde als Wohnort attraktiv und welche Angebote gibt es speziell für Familien?

SG: Für viele Bürger:innen, die hier bleiben oder neu zuziehen wollen, spielen die landschaftlich schöne Lage und ländlich geprägte Umgebung eine große Rolle. Trotzdem verfügt Aurach über eine sehr gute Verkehrsanbindung. Der Großraum Nürnberg ist für Berufspendler:innen mit dem eigenen Pkw über die A 6 oder mit dem ÖPNV (Bus und S-Bahn) in nicht einmal einer Stunde erreichbar. Für Familien ist interessant, dass es in den Hauptorten Aurach und Weinberg jeweils eine Kindertageseinrichtung und in Aurach eine Grundschule gibt. In der Schule wird auch eine Mittags- und Hausaufgabenbetreuung angeboten. Kinder können sich auf den Spiel- und Bolzplätzen in den einzelnen Ortschaften, dem Wasserspielplatz in Aurach oder dem Skateplatz in Weinberg austoben. In der herrlichen Landschaft kann man wunderschöne Spaziergänge machen.

Empfehlenswert ist der Besinnungsweg in Verbindung mit dem Sinnenlustweg. Auch die zahlreichen Vereine im Gemeindegebiet stellen ein großes Freizeitangebot bereit.

 

BL: Inwieweit setzt sich Aurach für den Umwelt- und Klimaschutz ein?

SG: Die Gemeinde Aurach hat bereits 2014 ein Energiekonzept aufstellen lassen. Sie hat für fünf großflächige Freiflächen-Photovoltaikanlagen Baurecht geschaffen. Im Flächennutzungsplan sind zwei Erweiterungsflächen ausgewiesen. Außerdem hat die Gemeinde am Waltersberg die Ausweisung eines Vorranggebietes für Windkraft im Regionalplan unterstützt, auf der drei große Windkraftanlagen errichtet wurden.

Daneben gibt es nordöstlich von Weinberg noch eine kleinere Windkraftanlage. Insgesamt wird in Aurach bereits das ungefähr dreifache an Strom aus erneuerbarer Energie hergestellt als im Gemeindegebiet verbraucht wird.

 

BL: Gibt es ein aktives Vereinsleben?

SG: Ganz bestimmt! In der Gemeinde gibt es nämlich über 40 Vereine, die in allen Bereichen, wie Feuerwehr, Sport, Kultur, Brauchtum oder Soziales aktiv sind, sodass bestimmt für jeden ein ansprechendes Angebot dabei ist.

 

BL: Wie ist die aktuelle Bauplatzsituation? Gibt es freie Bauplätze?

SG: Im Moment können keine gemeindeeigenen Bauplätze angeboten werden. Das Wohnbaugebiet „Betzelesbuck“ in Weinberg mit 43 Bauplätzen, das abschnittsweise erschlossen wurde, ist jetzt belegt. Die 19 Bauplätze für Einfamilienhäuser und die drei für Mehrfamilienhäuser im Wohngebiet „südlich der Rosenstraße“ in Aurach, waren innerhalb kürzester Zeit verkauft.

In Aurach ist ein kleineres Wohnbaugebiet in Planung; die Grundstücksverhandlungen wurden schon aufgenommen. Im Flächennutzungsplan sind weitere Wohnbauflächen in Aurach, Weinberg und Hilsbach ausgewiesen, die bei Bedarf Zug um Zug realisiert werden können.

 

BL: Wie sieht es mit Arbeitsplätzen und Gewerbeflächen aus?

SG: Gemeindeeigene Gewerbegrundstücke können derzeit leider nicht angeboten werden. Ca. 21.300 qm private Flächen stehen noch zur Verfügung. Die Gemeinde führt jedoch ständig Grundstücksverhandlungen, um Interessenten gewerblich nutzbare Baugrundstücke anbieten zu können.

Nach den Zahlen von „Statistik kommunal 2020“, Bayer. Landesamt für Statistik, gibt es im Gemeindegebiet ca. 235 Arbeitsplätze, eine beachtliche Zahl für eine ländlich geprägte Gemeinde.

 

BL: Was sind Ihre Versionen für die anstehende Amtszeit? Gibt es konkrete Projekte, die Sie in absehbarer Zeit umsetzen möchten?

SG: Ich möchte verschiedene, finanziell aufwändige Projekte umsetzen.

Ein Anliegen ist es mir, im Hauptort Aurach eine Art Bürgerzentrum mit einem Bürgersaal zu schaffen. Hierzu hat die Gemeinde das sogenannte „Böckler-Anwesen“ gegenüber dem Rathaus gekauft und für die dort gewünschten Nutzungen eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen.

In der denkmalgeschützten Scheune soll dieser gerade erwähnte Bürgersaal untergebracht werden, im denkmalgeschützten Wohn-/Stallhaus das Museum. Daneben ist ein Neubau notwendig, in dem Räume für die Verwaltung, die Gemeindebücherei und die Mittags- und Hausaufgabenbetreuung sowie ein Ratssaal vorgesehen werden sollen.

Eine Pflichtaufgabe ist die Bereitstellung von ausreichend Betreuungsplätzen für Krippen- und Kindergartenkinder. In Weinberg wurde gerade der Anbau an die Kita fertiggestellt.

In Aurach läuft zurzeit die Ausschreibung für den Umbau des Dachgeschosses in der Kita sowie die Planung eines Erweiterungsbaus. Diese Projekte werden staatlich gefördert, das eine durch die Städtebauförderung, das andere durch eine Förderung nach dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz und ein Sonderprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“. Ferner soll im Weinberger Altort in den kommenden Jahren eine umfassende Dorferneuerung durchgeführt werden. Ich erhoffe mir neben Maßnahmen der Gemeinde im öffentlichen Bereich auch viele private, um das Ortsbild zu verschönern.

Nicht zuletzt stehe ich ständig in Grundstückverhandlungen, um den Bedarf an Bauplätzen für den Wohnungsbau sowie für gewerbliche Zwecke decken zu können. Die notwendigen Bauleitplanungen und Erschließungen sollen hierzu zeitnah durchgeführt werden. Nach Möglichkeit soll in den bestehenden Siedlungsgebieten auch nachverdichtet werden.

Im Rahmen des Zweckverbandes „Altmühlland A6“ ist die Gemeinde auch interkommunal unterwegs. Der Zweckverband hat bereits verschiedene Projekte auf den Weg gebracht, unter anderem den Ausbau eines Kernwegenetzes im Bereich der Wirtschaftswege.

Folgende Unternehmen haben sich im Rahmen der Sonderveröffentlichung in der Printausgabe präsentiert:

Metzgerei + Bäckerei Niedermeier
Pan-Plast Kunststoffverarbeitung GmbHwww.panplast.de
Robert Rattelmeier GmbH & Co. KGwww.rattelmeier.de
Tobias Ulfigwww.sanitaer-ulfig.de/jobs

 

 

Hier der Link zum Download:

OV_Aurach

 

    Related Posts

    Ortsvorstellung Windsbach
    Blick nach Rosenberg: Bürgermeister Ralph Matousek im Interview