Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart plädiert für Umsetzung der Forderungen der Bürgerinitiative „Frankenbahn für ALLE“
Main-Tauber-Kreis/Stuttgart. „Die berechtigten Forderungen der Bürgerinitiative ‚Frankenbahn für ALLE‘ erfahren meine volle Unterstützung. Die Verstetigung des regelmäßigen Regionalbahnverkehrs zwischen Osterburken und Lauda ist und bleibt auch für mich ein wichtiges Anliegen“ bekräftigt Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart mit Blick auf die heimischen Forderungen, für die jüngst zusätzlich mit einer breit angelegten Unterschriftenaktion um Unterstützung geworben wurde.
Es sei natürlich wichtig für den Erhalt des ÖPNV-Angebots, dass diese Offerten gut genutzt werden. Das setze allerdings voraus, dass entsprechende Infrastrukturen vorhanden seien, die eine Nutzung in ausreichendem Maße ermöglichen. „Leider ist dies derzeit an der Frankenbahn allerdings noch nicht der Fall, wie etwa die fast schon satirische Bahnsteigsituation in Königshofen zeigt“, bemängelt Reinhart. In Königshofen ist lediglich ein Bahnsteig vorhanden und somit nur in Fahrtrichtung Lauda ein Zustieg möglich, nicht jedoch in Richtung Osterburken und Heilbronn. „Hier bleibt ganz erhebliches Fahrgastpotential im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke liegen. Wenn Baden-Württemberg sein Klimaziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, erreichen will, können wir uns keine halben Bahnsteige leisten, sondern brauchen ein zuverlässiges und regelmäßig verkehrendes ÖPNV-Angebot an den vorhandenen Bahnstrecken – und zwar in beide Fahrtrichtungen. Obwohl Züge verkehren, können diese ansonsten ja gar nicht optimal ausgelastet werden, weshalb diesem Zustand schnellstmöglich abgeholfen werden muss“, plädiert MdL Wolfgang Reinhart.
Abgesehen von Königshofen hält der Wahlkreisabgeordnete zudem ausgedehntere Infrastrukturmaßnahmen für notwendig. „Das gilt sowohl mit Blick auf die bestehenden als auch mit Blick auf weitere Haltepunkte wie zum Beispiel im Umpfertal, an denen die Züge derzeit nur vorbeirauschen. Deshalb sollten insgesamt betrachtet die ÖPNV-Infrastrukturen integral verbessert werden“, fordert er. „Ich bin überzeugt, dass perspektivisch die Vorgaben hinsichtlich der Personenkilometer nicht nur erreicht werden, sondern sogar deutlich übertroffen werden können, wenn in den Ortschaften entlang der Frankenbahnlinie mittelfristig entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden“, meint Wolfgang Reinhart. Inwiefern künftig ein wirtschaftlicher ÖPNV-Betrieb möglich ist, sei letztlich eine Prognoseentscheidung. „Die bisherige gute Nutzung des Stundentaktes stellt hierbei ein sehr gutes Indiz dar. Das positive Interesse, das insbesondere durch breite Unterschriftenunterstützung untermauert wird, sollte auch seitens des Verkehrsministeriums und der Anbieter konstruktiv begleitet werden“, zeigt sich der Landtagsvizepräsident überzeugt.
Die Verstetigung des Stundentakts würde seiner Auffassung nach ebenfalls noch zusätzliche Fahrgastpotentiale mit sich bringen. „Denn solange bloß ein Probebetrieb angeboten wird, können Pendlerinnen und Pendler im Ländlichen Raum gerade nicht dauerhaft auf ihr Auto verzichten. Auch das gilt es bei den Fahrgastzahlenprognosen zu berücksichtigen“, gibt er zu bedenken.
„Ich kann deshalb, wie schon bei früheren Kundgebungen, nur für eine Verstetigung des Stundentaktes werben. Gute Verbindungen im Schienenpersonennahverkehr und damit ebenso die Verfügbarkeit umweltfreundlicher Mobilitätsangebote sind ein wichtiger Standortfaktor, der unsere Kommunen noch attraktiver macht, gerade für die junge Generation. Ich bin hier auch auf der Seite der Landräte für die Umsetzung weiterer Maßnahmen, die die Landräte des Neckar-Odenwald- und des Main-Tauber-Kreises gemeinsam mit allen Bürgermeistern an der Bahnlinie noch vorstellen werden“, betont Wolfgang Reinhart. „Dies habe ich bereits bei einem Redebeitrag vor Jahren in Lauda für den Stundentakt unterstrichen und zudem weitere Infrastrukturverbesserungen gegenüber dem Verkehrsminister im Sommer bei seinem Besuch im Landkreis angemahnt§, hebt MdL Wolfgang Reinhart abschließend hervor.
Foto: Der Regionalzugverkehr der „Frankenbahn“ zwischen Lauda und Osterburken (im Bild im Abschnitt Königshofen) soll Verstetigt und ÖPNV-Infrastrukturen müssen integral verbessert werden – dafür plädiert MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart.
(Foto: Peter D. Wagner)