Neues Unterstützungsangebot für Flüchtlinge

Integrationsmanagerinnen für zehn Städte und Gemeinden im Kreis eingestellt

Immer mehr Flüchtlinge im Main-Tauber-Kreis wechseln nun aus den Gemeinschaftsunterkünften der Landkreisverwaltung in die Anschlussunterbringung bei den Städten und Gemeinden. Auch dort werden Ansprechpartner für die Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern benötigt. Zehn Kommunen im Landkreis haben jetzt die Kreisverwaltung beauftragt, die Aufgabe des Integrationsmanagements zu übernehmen. Mit dieser Arbeit hat das Landratsamt drei Mitarbeiterinnen betraut.

Judith Hauf, Olivia Guttan und Maria-Mileva Mach (von links) haben ihre Arbeit als Integrationsmanagerinnen aufgenommen. In zehn Städten und Gemeinden des Landkreises betreuen sie Flüchtlinge in der kommunalen Anschlussunterbringung. Foto: Landratsamt

Bislang stehen den Flüchtlingen im Main-Tauber-Kreis vor allem die Sozialarbeiter in den Gemeinschaftsunterkünften und die ehrenamtlichen Helfer aus den Helferkreisen vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung. Durch den zwischenzeitlichen Abschluss vieler Asylverfahren hat sich die Unterbringungssituation im Kreis grundlegend verändert. Die Zahl der Flüchtlinge in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises, der so genannten „vorläufigen Unterbringung“, ist drastisch zurückgegangen. Zurzeit befinden sich noch rund 400 Flüchtlinge in den Unterkünften, die zeitweise knapp 1600 Menschen beherbergten.

Im Gegenzug ist die Zahl der Flüchtlinge stark angewachsen, die in die so genannte „kommunale Anschlussunterbringung“ überführt wurden. Diese Flüchtlinge haben also in den einzelnen Städten und Gemeinden eigenen Wohnraum gefunden oder wurden von den Stadt- und Gemeindeverwaltungen in kommunalem Wohnraum untergebracht. Seit Anfang 2016 sind den Städten und Gemeinden im Kreis rund 1100 Flüchtlinge zur Anschlussunterbringung zugewiesen worden.

Gerade für diese Personen hat das Land den Kommunen mit dem Pakt für Integration in den Jahren 2017 und 2018 insgesamt 320 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Kernstück dieses Förderpaktes mit 116 Millionen Euro ist die Förderung von rund 1000 Integrationsmanagern in Städten und Gemeinden des Landes. Die Städte und Gemeinden haben die Möglichkeit, selbst oder im Zusammenschluss von mehreren Kommunen Integrationsmanagerinnen und Integrationsmanager zu beschäftigen. Diese sollen die Geflüchteten mit Bleibeperspektive zwei Jahre lange vor Ort individuell dabei unterstützen, vorhandene Integrationsangebote wahrzunehmen und sich in der Gesellschaft zurechtzufinden.

Sofern die Kommunen von diesem Angebot nicht Gebrauch machen wollen, besteht auch die Möglichkeit, den Landkreis oder freie Träger mit der Aufgabenwahrnehmung zu betrauen. Zehn Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises haben zwischenzeitlich die Landkreisverwaltung mit der Durchführung des Integrationsmanagements beauftragt.

Zum 1. November 2017 hat die Landkreisverwaltung drei Mitarbeiterinnen mit dieser Aufgabe betraut. Die Flüchtlinge in Großrinderfeld, Königheim und Külsheim werden von Olivia Guttan, die Flüchtlinge in Creglingen, Niederstetten und Weikersheim von Judith Hauf und die Flüchtlinge in Assamstadt, Ahorn, Boxberg und Werbach von Maria-Mileva Mach betreut. Die neuen Integrationsmanagerinnen verfügen teilweise bereits über mehrjährige Erfahrung in der Arbeit mit Flüchtlingen.

In den vergangenen Tagen haben die Mitarbeiterinnen bereits erste Gespräche mit den Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen und den vor Ort tätigen Helferkreisen geführt. Im nächsten Schritt soll nunmehr Kontakt zu den Flüchtlingen aufgebaut werden. Dies soll teils im Rahmen einer aufsuchenden Sozialarbeit und teils in einer Komm-Struktur durch regelmäßige Sprechstunden in den Städten und Gemeinden umgesetzt werden.

Nach den Vorgaben und Zielsetzungen des Förderprogramms soll eine Sozialberatung und -begleitung zu allen Fragen des täglichen Lebens erfolgen. Die Flüchtlinge sollen zudem an geeignete ehrenamtliche Angebote und bürgerschaftliche Strukturen und Organisationen herangeführt werden. Bei spezifischen Problemlagen ist die Information und Weitervermittlung in spezielle Beratungsangebote vorgesehen. Eine weitere Aufgabe der Integrationsmanagerinnen ist die Netzwerkarbeit mit anderen Institutionen der Flüchtlingshilfe. Das Integrationsmanagement  wird im Rahmen der Verwaltungsvorschrift Integrationsmanagement aus Mitteln des Ministeriums für Soziales und Integration gefördert.

 

KONTAKT:
Die Integrationsmanagerinnen sind wie folgt erreichbar:

  • Olivia Guttan, zuständig für Großrinderfeld, Königheim, und Külsheim, Telefon 0151/44644980; E-Mail: olivia.guttan@main-tauber-kreis.de
  • Judith Hauf, zuständig für Creglingen, Niederstetten und Weikersheim, Telefon 0151/53567058; E-Mail: judith.hauf@main-tauber-kreis.de
  • Maria-Mileva Mach, zuständig für Assamstadt, Ahorn, Boxberg und Werbach, Telefon 0151/50307637, E-Mail: maria-mileva.mach@main-tauber-kreis.de.

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