Lauda-Königshofen. Dass die Einführung eines RufTaxis im Main-Tauber-Kreis vielfältige Möglichkeiten zur Alltags- und Freizeitgestaltung bietet, hat sich schon herumgesprochen. Groß war das Interesse am Thema Mobilität auch am Montag, als das neue Angebot im Rahmen der „Teestunde“ im Bürgertreff Mehrgenerationenhaus vorgestellt wurde.

RufTaxi stieß auf großes Interesse
Mehr als 30 Bürger waren gekommen, um sich von Thorsten Haas und Hartmut Schwartz von der VerkehrsGesellschaft Main-Tauber (VGMT) die Nutzung des RufTaxis eingehend erklären zu lassen. Die Tatsache, dass die Einrichtung bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt war, zeigt: Der öffentliche Personennahverkehr ist in Lauda-Königshofen etabliert und von hoher Bedeutung. Neben einigen Stammgästen der „Teestunde“ waren auch viele neue Gesichter zu sehen, die sich explizit für das RufTaxi-Angebot interessierten und aus der Zeitung davon erfuhren.

Über 110 Busse täglich im Einsatz
Als beeindruckend und überraschend entpuppten sich für die Besucher zunächst die vorgetragenen Zahlen und Fakten rund um das bestehende Linienbusangebot. So umfasst das Streckennetz alleine im Main-Tauber-Kreis gut 1.000 Kilometer. Pro Schultag werden mehr als 1.300 Fahrten durchgeführt, was einer zurückgelegten Strecke von 21.000 Kilometern entspricht. Oder noch eindrucksvoller: Jeden Tag fahren die Busse im VGMT-Verkehrsbetrieb sogar einmal um den halben Erdball.
Das gut ausgebaute Bus- und Schienennetz im Main-Tauber-Kreis bildete anschließend die thematische Überleitung, wie die Bürger von Lauda-Königshofen das neue RufTaxi auf ihre Bedürfnisse abgestimmt nutzen können. Grundsätzlich sei das RufTaxi-Angebot kein Hol- und Bringdienst „von Haustür zu Haustür“, wie Hartmut Schwartz erläuterte, sondern ein zusätzliches Fahrplanangebot, das vor allem dicht getaktete Verbindungen am Wochenende, an Feiertagen und in der Ferienzeit sowie in Tagesrandlagen bietet. Es genüge, eine angezeigte RufTaxi-Verbindung telefonisch oder per Internet rechtzeitig zu reservieren, um dann zum vereinbarten Zeitpunkt von der Start- zur Zielhaltestelle zu gelangen, so die VGMT-Mitarbeiter.

Fragen und Antworten
Nach einer informativen und launig moderierten Präsentation bestand Gelegenheit, Fragen zu stellen – und davon machten die Besucher auch intensiven gebrauch. Gefragt wurde zum Beispiel, um wie teuer das RufTaxi im Vergleich zu einer regulären Linienbusfahrt sei (Antwort: für jede RufTaxi-Fahrt muss ein Einzelfahrschein gelöst werden) oder ob bestehende VRN-Halbjahres- und -Jahreskarten bei RufTaxi-Nutzung anerkannt würden (Antwort: ja, wie z. B. die „Karte ab 60“, das „Rhein-Neckar-Ticket“, das „Semester-Ticket“ oder das „MAXX-Ticket“). Eine andere Bürgerin wollte wissen, ob man mit einem klappbaren Rollstuhl in den Linienbus einsteigen kann. Dies sei in der Regel möglich, antwortete Hartmut Schwartz, da seit dem 01.01.2018 auf den Hauptachsen weitestgehend so genannte Niedrigflurfahrzeuge mit Sondernutzungsflächen und Klapprampen zum Einsatz kommen, jedoch sollte man die Möglichkeit zum Einstieg besser individuell prüfen. Um die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen zu berücksichtigen, wird in den nächsten Jahren das Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr und der barrierefreie Ausbau der Haltestelleninfrastruktur von allen Beteiligten weiter vorangetrieben.
Die mitgebrachten Fahrplanbücher und Prospekte rund um das RufTaxi fanden im Anschluss der gut anderthalbstündigen Präsentation großen Absatz, sodass davon auszugehen ist, dass das RufTaxi in Lauda-Königshofen künftig von den Bürgern gerne und zahlreich genutzt wird.

INFO
Das RufTaxi kann per Telefon (0621/1077 077) oder auf www.vrn.de bestellt werden. Mehr Informationen: www.vgmt.de/ruftaxi

Foto:
Geschäftsführer Thorsten Haas mit Hartmut Schwartz von der VGMT im Gespräch mit Bürgern aus dem Stadtgebiet von Lauda-Königshofen. Foto: stv

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