Ausbau der Diagnostik- und Therapieverfahren – Partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxen gewinnt an Bedeutung
Bad Mergentheim/Tauberbischofsheim. Was während der Corona-Zeit nicht möglich war, wurde jetzt im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim nachgeholt: Mit einer Feierstunde wurden die Chefärzte, die in den vergangenen beiden Jahren neu ans Caritas-Krankenhaus gekommen sind, offiziell eingeführt. In den Ansprachen aber auch in den anschließenden Gesprächen wurde deutlich, wie wichtig die persönliche Begegnung und der direkte Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten aus der Klinik und den Praxen nach der durch Einschränkungen und Schutzmaßnahmen geprägten Pandemiephase sind.
Dies unterstrich auch der Hausobere Michael Raditsch in seiner Begrüßung. „Gerade das persönliche Gespräch macht eine gute Beziehung zwischen Ärzten aus Klinik und Praxis aus und schafft eine gute Basis für den fachlichen Diskurs über die Behandlung von gemeinsamen Patienten.“ Aufgrund der Corona-Pandemie habe man nun die ungewöhnliche Situation, mit Prof. Dr. Werner Heinz einen Chefarzt offiziell zu begrüßen, der bereits seit gut zwei Jahren die Medizinische Klinik 2 leitet. „Auch Privatdozent Dr. Sebastian Herrmann ist schon sieben Monate als Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 im Haus und hat viele wichtige Impulse in der Kardiologie gesetzt und zukunftweisende Strukturveränderungen auf den Weg gebracht“, so Raditsch. Jüngster Neuzugang als Chefarzt im Caritas-Krankenhaus ist Privatdozent Dr. Manoj Mannil, der seit Februar die Leitung des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie übernommen hat.
Marc Reggentin, Regionalleiter der BBT-Gruppe, zu der das Caritas-Krankenhaus gehört, ging in seiner Ansprache auf die Veränderungen im Gesundheitswesen durch die Corona-Pandemie ein. Er dankte in diesem Zusammenhang allen Mitarbeitenden im Krankenhaus für ihren Einsatz. „Unsere Mannschaft hat es geschafft, Corona gut zu überstehen und vor allem die Behandlung der Patientinnen und Patienten immer sicherzustellen.“ Diese schwierige Zeit sei jetzt überstanden, neue Herausforderungen, ausgelöst durch die weltpolitischen Veränderungen, gelte es nun anzugehen. Als Beispiele nannte er enorme Preissteigerungen für Medizinprodukte, Hygieneaufwendungen, Medizintechnik, Lebensmittel und die Energieversorgung, aber auch Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Dies treffe sowohl die Krankenhäuser wie die Arztpraxen. „Um die gute Versorgung der Patientinnen und Patienten in unserer Region zu gewährleisten, wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und uns als Krankenhaus daher noch wichtiger“, unterstrich Reggentin.
Das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim biete ein breites Leistungsspektrum und großes Potenzial für weitere Entwicklungen in die Zukunft. „Daher freue ich mich besonders, die drei neuen Chefärzte nun noch einmal in diesem Rahmen begrüßen zu können, denn sie bringen neue und zukunftsweisende medizinische Perspektiven mit in die Region.“
In einer anschließenden Gesprächsrunde mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Ulrich Schlembach gaben die drei Chefärzte einen Einblick in die aktuellen medizinischen Entwicklungen in ihren jeweiligen Fachbereichen. Prof Dr. Werner J. Heinz verwies u.a. auf den weiteren Ausbau der Therapieangebote bei Krebserkrankungen. „Es gibt bei der Behandlung von Tumorpatienten ein Nebeneinander von mehreren Therapien, die allein oder in Kombination individuell an jeden einzelnen Patienten angepasst werden. Mit Ausnahme der Stammzelltransplantation bieten wir im Caritas-Krankenhaus das gesamte Therapiespektrum für Krebspatienten an.“ Neu hinzugekommen sei vor kurzem das Zentrum für hämatologische Neoplasien zur Behandlung der akuten und chronischen Leukämie (Blutkrebs) sowie von Lymphomen (Lymphknotenkrebs). Er stellte außerdem den neuen Sektionsleiter der Gastroenterologie Dr. Stanislaus Reimer vor, der seit Anfang April das Team der Inneren Medizin verstärkt und vor allem in der Endoskopie neue Untersuchungsverfahren mitbringt.
Privatdozent Dr. Sebastian Herrmann, seit Oktober Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 mit dem Schwerpunkt Kardiologie, sieht als eine grundlegende Aufgabe, die Notfallversorgung bei Herzinfarktpatienten in der Region sicherzustellen. „Myokardinfarkt ist die häufigste Todesursache. Mit einer raschen adäquaten Versorgung können wir Leben retten.“ Zugleich gebe es eine immer stärkere Spezialisierung im Bereich der Kardiologie. „Im Caritas-Krankenhaus decken wir ein breites Spektrum ab“. Als Beispiele nannte er die komplette kardiologische Diagnostik sowie Schrittmacherimplantationen, Herzkatheter-Eingriffe, die invasive Elektrophysiologie, die minimalinvasive Reparatur von Herzklappen und die Etablierung einer Herz-Rhythmussprechstunde.
Privatdozent Dr. Manoj Mannil war vor seinem Wechsel ins Caritas-Krankenhaus zuletzt Leitender Oberarzt und Stellvertretender Direktor der Klinik für Radiologie des Universitätsklinikums Münster. Sein Forschungsschwerpunkt ist das Thema Künstliche Intelligenz. Hierzu hat er mehrere Fachbücher veröffentlicht und internationale Preise erhalten. „Meine neue Abteilung hier im Caritas ist gut aufgestellt und mit modernster Technik und High-End-Geräten ausgestattet“, so PD Dr. Mannil. „Im Sommer kommt ein neues MRT-Gerät hinzu. Das ist eine sehr gute Ausgangslage, in der ich weitere Akzente setzen kann.“
Bei einem Rundgang durch die jeweiligen Abteilungen demonstrierten die drei Chefärzte den interessierten Gästen einige der genannten modernen Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten. Die intensiven Gespräche setzten sie beim anschließenden Empfang im Foyer des Caritas-Krankenhauses fort.