Main-Tauber-Kreis. Im Main-Tauber-Kreis sind zum 1. Januar neue Fahrpläne für den Öffentlichen Nahverkehr mit Linienbussen in Kraft getreten. Auch auf den Maintallinien zwischen Miltenberg, Wertheim und Würzburg sowie im Stadtverkehr Wertheim haben sich die Fahrpläne der Busse geändert. Dies betrifft insbesondere die Linie 977 von Miltenberg über Wertheim nach Würzburg. Die Fahrpläne wurden zuvor in einem umfassenden Prozess mit den benachbarten Aufgabenträgern für den ÖPNV, den Landkreisen Miltenberg und Würzburg, sowie den Verkehrsunternehmen abgestimmt.

„Mit dem neuen Fahrplan werden die bisher nicht vorhandenen Übergänge zur Tauber- und Maintalbahn am Bahnhof Wertheim hergestellt. Zudem war es gerade für Fahrgäste aus dem Landkreis Miltenberg wichtig, eine Verbindung zum Fernverkehr in Würzburg und weiter in die bayerische Landeshauptstadt München herzustellen“, erläutert ÖPNV-Dezernent Jochen Müssig vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Gleichzeitig dürften die sonstigen Anschlüsse in Miltenberg nicht vernachlässigt werden. „Der Main-Tauber-Kreis hatte darüber hinaus eine bessere Anbindung des Wertheimer Gewerbegebietes in Bestenheid im Fokus. Die Erstellung der neuen Fahrpläne war aus diesen Gründen eine äußerst aufwendige Aufgabe“, ergänzt Dr. Schnell, Amtsleiter für den ÖPNV bei der Kreisverwaltung.

Um die bisher teilweise fehlenden Anschlüsse zwischen Bus und Zug in Wertheim herzustellen, fahren die Busse nun später in Richtung Würzburg ab und kommen im Gegenzug früher in Wertheim an. Gleichwohl wurden auch die Zuganschlüsse in Würzburg berücksichtigt und daher die Bedienungsreihenfolge der Haltestellen in Würzburg geändert. Die Linienbusse fahren deshalb nun zunächst direkt zum Würzburger Busbahnhof und erst anschließend die Stadtrunde zum Sanderring, in der Gegenrichtung umgekehrt. Soweit als möglich nutzen die Busse auch die schnellere Route über die Autobahn, um wieder rechtzeitig zu den Zuganschlüssen den Wertheimer Bahnhof zu erreichen.

In Würzburg besteht ein ICE-Knoten um die Minute 30. Nahverkehrszüge aus allen Richtungen kommen einige Minuten vor der Knotenzeit an und fahren entsprechend nach der Knotenzeit ab. Auf vielen Relationen im Fern- und Nahverkehr besteht ein Halbstundentakt, sodass man in Würzburg in der Regel weniger als eine Stunde Aufenthalt hat. Würden auf der Buslinie 977 ausschließlich die Bahn-Anschlüsse in Würzburg berücksichtigt, müssten die Busse in Würzburg Busbahnhof ca. zur Minute 15-20 ankommen und zur Minute 40-45 abfahren. „Das würde jedoch bedeuten, dass die Fahrten selbst bei Führung über die Autobahn nach Wertheim dort ins Leere fahren. Außerdem sind die Umsteigezeiten von und zu den letzten Zügen des Knotens in Würzburg dann schon wieder recht lange. Da sowohl der DB-Fernverkehr als auch der Bus wegen Staus auf der BAB 3 und bei der  Ein- und Ausfahrt Würzburg sehr störungsanfällig sind, ist bei einer gezielten, einseitigen Ausrichtung der Fahrpläne auf den Knoten Würzburg grundsätzlich die einzuplanende Pufferzeit ein Problem“, gibt Dr. Schnell einen Einblick in die Komplexität der Aufgabe.

Wie im alten Fahrplan funktionieren die Anschlüsse vom Bus zur Bahn in Richtung Würzburg besser als in Richtung Wertheim. Etwa eine Stunde Wartezeit besteht in Würzburg im Fernverkehr teilweise in/aus Richtung Hannover (Berlin/Hamburg). Bei den übrigen Richtungen des Fernverkehrs ist die Wartezeit in der Regel kürzer. Auf diesen übrigen Relationen verkehrt der Fernverkehr zweimal pro Stunde. Selbst wenn die Umsteigezeit hier 30 Minuten betragen würde, ist auf diesen Relationen die Wartezeit vertretbar und im Verspätungsfall sogar für nützlich. Im Nahverkehr am Bahnhof Würzburg werden viele Anschlüsse erreicht. Üblicherweise nutzen wesentlich mehr Fahrgäste den Nahverkehr zum Umsteigen als zum/vom Fernverkehr, auch weil viele Fahrgäste mit den günstigen Ländertickets unterwegs sind.

Das Wertheim-Village wird etwa im früheren Umfang bedient: in Richtung Wertheim von Montag bis Freitag fünfmal, samstags wie bisher dreimal, in Richtung Würzburg montags bis freitags bisher zweimal, neu nur noch einmal, samstags bisher zwei Mal, neu drei Mal. lra

Foto: Pixaby

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