Nachhaltige Arbeit des Mehrgenerationenhauses Lauda

Lauda-Königshofen. „Es hat sich etabliert“, zieht Gisela Keck-Heirich Bilanz. Die Leiterin des Mehrgenerationenhauses in Lauda freut sich über ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dank dem der Betrieb der Einrichtung bis ins Jahr 2020 sichergestellt ist. Dass Bund und Stadt die Arbeit des Mehrgenerationenhauses gleichermaßen unterstützen, sei dabei besonders wertvoll. „So kann das breite Spektrum an Aufgaben und Projekten, die wir vor Ort betreuen und anbieten, erfolgreich abgedeckt werden.“ Hervorgegangen aus ehrenamtlichem Engagement Mitte 2007, ist das Mehrgenerationenhaus längst zu einem festen Anker im Stadtkern von Lauda avanciert. Wer direkt in die Josef-Schmitt-Straße kommt, kann sich von der großen Bandbreite an Angeboten am besten überzeugen.

Von der Teestunde bis zur Skatrunde

Da wäre zum Beispiel die Vorlesestunde, bei der sich vier Generationen unter der Mitwirkung Beteiligter des Sozialprojekts der 7. Klasse, der 3. Grundschulklasse und den Kindergartenkindern zum Lesen, Zuhören und Erzählen treffen. Regelmäßig führen qualifizierte Lehrer im Ruhestand auch Sprach- und Schreibkurse für Flüchtlinge durch. Beliebte Treffs sind darüber hinaus der Memory-Tag mit Alzheimerpatienten und die Skatrunde der Senioren – oftmals begleitet von gemeinsamem Kochen, Essen und Trinken. Und wenn bei der „Wunschparade“ das Akkordeon ausgepackt wird, ist die Stimmung im Mehrgenerationenhaus stets auf dem Höhepunkt. „Die klassische Großfamilie gibt es oftmals nicht mehr. Viele erleben bei uns eine vertraute Gemeinschaft in
familiärer Atmosphäre“, erläutert Keck-Heirich ein wichtiges Merkmal ihrer Einrichtung.

Haupt- und Ehrenamtliche ziehen an einem Strang

„Wir führen, beraten und begleiten“, heißt dabei das Motto, das die Leiterin als Erfolgsrezept des Hauses sieht. Das Zusammenspiel aus motivierten Ehrenamtlichen und den städtischen und kommunalen Einrichtungen (organisatorisch an das Hauptamt im Rathaus angegliedert) funktioniere gut. Dies zeige sich beispielsweise besonders deutlich, wenn es um Beratung geht – etwa Mietberatung. „Unser Team hat stets ein offenes Ohr für die vielfältigen Anfragen der Besucher und vermittelt im Bedarfsfall an die zuständigen Organisationen“, erzählt Keck-Heirich. Das Mehrgenerationenhaus ist für viele Ratsuchende die erste Anlaufstelle in noch anderer Hinsicht: Dank der engen Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt des Landkreises erhalten Angehörige von Pflegebedürftigen verlässliche Ratschläge, wenn es um konkrete Fragen zum familiären Alltag geht.

Wunsch nach besserer Mobilität im Mittelpunkt

Gefragt nach einem Ausblick auf die bevorstehenden Projekte für das Jahr 2017, ist man sich einig: „Als Ergänzung der bisherigen Dienste wollen wir dem Wunsch nach einer besseren Mobilität nachkommen.“ Eine wissenschaftliche Auswertung habe ergeben, dass für ältere Mitbürger der Weg zum Arzt, zur Apotheke oder zu Einkaufsmöglichkeiten oftmals schwierig sei. „Wir wollen einen Beitrag leisten, dass sich die Menschen von hier in ihren Stadtteilen wohlfühlen.“ Dabei soll nicht nur der notwendige Bedarf abgedeckt, sondern auch die Lebensqualität erhalten und erhöht werden. Die intensive Integration und Begleitung von Flüchtlingen nach dem Verlassen der Gemeinschaftsunterkunft ist ebenfalls ein wichtiger künftiger Schwerpunkt der Mitarbeiter. „Wir sind inhaltlich und organisatorisch gut aufgestellt und blicken optimistisch in die Zukunft“, so Gisela Keck-Heirich am Schluss einer Führung durch das Mehrgenerationenhaus. Fest steht: Vieles von dem, was das Mehrgenerationenhaus anbietet, ist längst nicht mehr wegzudenken. Der vielfältige Einsatz und Elan der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter wirken auch nach außen. Es lohnt sich also, im Stadtzentrum von Lauda vorbeizuschauen.

    Related Posts

    Spende für die Tafelarbeit
    ›DEUTSCH-FRANZÖSISCHE GEMEINSCHAFTS-AUSSTELLUNG – KUNST VERBINDET‹
    Veranstaltungstipp: „Seelenklänge – eine musikalische Rose-Ausländer-Lesung“