Teil 9: Der Wanderweg durch Waldgebiete – „Bieberehrener Bilderbuch“
Ein zeitgemäßes Wanderangebot im „Lieblichen Taubertal“ ist das „Meditative Wandern“ – gerade in Zeiten von Corona. Unter freiem Himmel kann durchgeatmet werden, und Abstandsregeln werden eingehalten. Neun Wege zwischen acht und 18 Kilometern Länge führen zu Kirchen, Kapellen oder Bildstöcken. Hier können sich die Wanderer Zeit nehmen, ein wenig inne zu halten.
Im neunten und letzten Teil der Serie wird der Wanderweg LTM-9 „Bieberehrener Bilderbuch“ vorgestellt. Von Bieberehren führt der rund zwölf Kilometer lange Wanderweg durch Waldgebiete, Trockenrasenflächen und Feldlagen. Er beginnt am ehemaligen Haltepunkt der aufgelassenen Gaubahnstrecke und führt zunächst in den Ort zur Marienkapelle und zur Pfarrkirche Peter und Paul. Hier sollen Gräber der Edlen von Bieberehren gewesen sein. Beim Abbruch der alten Pfarrkirche wurden sie eingeebnet. Unter dem Bretterboden der Marienkapelle sind noch einige zu sehen. Die Pfarrkirche hat ein Dreifachpatronat und ist Simon Petrus, Paulus von Tarsus und Maria Magdalena geweiht.
Vom Ort wird durch Mischwald nach Buch gewandert. Der Weg verläuft durch Felder und ein Waldgebiet, bevor er im Tal der Gollach leicht aufwärts führt. Danach geht es auf einem Wirtschaftsweg, später auf einem Pfad, vorbei am Kunigundenstein zur Kunigundenkapelle hinauf. Die Kapelle gehörte zum Kloster St. Stephan in Bamberg. Kunigunde (um 980-1033) war die Frau von Kaiser Heinrich II. (973-1024) und brachte bei der Einrichtung des Bistums Bamberg große Teile ihres Erbes ein. Im Jahr 1200 wurde sie heiliggesprochen. Etwa um 1230 dürfte die Kunigundenkapelle entstanden sein, gestiftet von der Familie Hohenlohe-Brauneck. Größere Umbauten an dem Gebäude veranlasste der Würzburger Bischof Julius Echter in den Jahren 1608/09 im Rahmen der Gegenreformation.

Wanderer am Bieberehrener Käppele: Die Pilgerstätte ist einen kurzen Abstecher vom LTM-9 „Bieberehrener Bilderbuch“ wert und bietet eine schöne Aussicht über Bieberehren und das Gollachtal. Foto: Tourismusverband Liebliches Taubertal / Peter Frischmuth
Auf ebener Strecke wird bei der weiteren Wanderung Burgerroth erreicht. Von hier aus wendet sich der Weg nach Nordwesten und verläuft mit leichtem bis mittlerem Gefälle zurück nach Bieberehren. Ein kurzer Abstecher von Bieberehren zu der 60 Meter über Bieberehren liegenden Pilgerstätte „Käppele“ bietet eine schöne Aussicht über Bieberehren und das Gollachtal.
Der Sinnspruch zum LTM-9 stammt von Schriftsteller Josef Hofmiller und lautet: „Wandern ist eine Tätigkeit der Beine – und ein Zustand der Seele.
Die meditativen Rundwanderwege, die mit LTM-1 bis LTM-9 markiert sind, sollen bewusst zur Erholung und zur Besinnung beitragen. Meditatives Wandern führt zur Ruhe und lässt die eigene Mitte spüren. Es beinhaltet die Einladung, in der Natur sich selbst und Gott zu begegnen. Bei einer meditativen Wanderung geht es nicht darum, eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit abzulaufen. Man kann tief durchatmen und den Moment genießen – der Weg ist das Ziel. An den jeweiligen Startpunkten finden die Wanderer eine Informationstafel. Darauf sind der Routenverlauf sowie die wesentlichen sakralen und natürlichen Höhepunkte der einzelnen Wanderung beschrieben. Jede Tour ist mit einem Sinnspruch zur Begleitung der meditativen Wanderung verbunden. Die Meditationswege wurden vom europäischen Programm LEADER in den Kulissen Badisch-Franken und Hohenlohe-Tauber gefördert.
Den Prospekt „Meditationswandern im Taubertal“ sowie weitere Informationen zu den Wanderrouten in der Ferienlandschaft gibt es beim Tourismusverband „Liebliches Taubertal“, Gartenstraße 1, 97941 Tauberbischofsheim, Telefon: 09341/82-5806, Telefax: 09341/82-5700, E-Mail touristik@liebliches-taubertal.de, und unter www.liebliches-taubertal.de. tlt