Lokale Schlaganfalleinheit auch im Neckar-Odenwald-Kreis

 

 

 

Bei Ausfallserscheinungen umgehend Notruf unter 112 wählen

Neckar-Odenwald-Kreis. Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache und die führende Ursache dauernder Invalidität. Mit der „Schlaganfallkonzeption Baden-Württemberg“  hat  Baden-Württemberg als erstes Bundesland überhaupt eine dreistufige Versorgungsstruktur geschaffen, die jedem Schlaganfallpatient eine der Art und dem Schweregrad der Erkrankung qualitativ angemessene Versorgung ermöglicht. Teil dieser Schlaganfallkonzeption ist der Mosbacher Standort der Neckar-Odenwald-Kliniken, wo eine s.g. „lokale Schlaganfalleinheit“ betrieben wird.  Voraussetzung war eine entsprechende Ausstattung und die Zertifizierung durch die Arbeitsgemeinschaft Schlaganfallstationen Baden-Württemberg. Die lokalen Schlaganfalleinheiten sollen ein wohnortnahes Behandlungsangebot in jedem Landkreis vorhalten, eng vernetzt mit den großen Behandlungszentren wie beispielsweise dem Universitätsklinikum Heidelberg für unsere Region.

Entscheidend für den Behandlungserfolg beim Schlaganfall ist neben einer qualifizierten Versorgung in entsprechenden Kliniken der Faktor Zeit. Die Deutsche Schlaganfallhilfe weist deshalb auf ihrer Homepage auf das richtige Vorgehen hin: „Wann immer der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, ist die als lebensbedrohlicher Notfall anzusehen. In der Notfallsituation gilt es, sofort den Notruf 112 zu wählen!“  Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, wenn es zu Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen im Gesicht, den Armen oder den Beinen kommt oder wenn Sprachstörungen auftreten.

Die besten Behandlungserfolge lassen sich erzielen, wenn umgehend der Rettungsdienst über den Notruf alarmiert wird und nach einer kurzen Vorortversorgung der Transport in eine der geeigneten Kliniken erfolgt. Dort fertigen die Ärzte ein Computertomogramm des Schädels an, um eine Hirnblutung auszuschließen. Danach kann mit einer starken Blutverdünnung das Gerinnsel im Gehirn aufgelöst werden. „Gemeinerweise tut der Hirninfarkt im Gegensatz zum Herzinfarkt nicht weh – deshalb warten die Betroffenen leider oft zu lange mit dem Notruf, obwohl die Zeit für eine Behandlung nochmals deutlich kürzer ist als bei Herzproblemen“, berichtet Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker, aktiver Notfallmediziner und Leiter der vier Notarztstandorte Asbach, Buchen, Mosbach und Osterburken.

Genau richtig reagiert hat Barbara Bopp aus Buchen, als sie eines Morgens plötzlich Ausfallserscheinungen bemerkte: In der rechten Hand und im rechten Bein fehlte auf einmal die Kraft. Zusätzlich traten in diesen Bereichen Gefühlsstörungen auf. Nur vier Monate vorher war sie bereits mit einem Schlaganfall behandelt worden; die Symptome waren ihr deshalb vertraut. Sie selbst wählte den Notruf 112. Dann ging alles sehr schnell. Nur sechs Minuten nach dem Notruf stand Dr. Genzwürker, diensthabender Notarzt, in ihrer Küche, prüfte kurz die aktuellen Symptome und die vorliegenden Befunde. Nach Anlage eines Venenzugangs und Anschluss an die Überwachungsgeräte wurde sie umgehend nach Mosbach gebracht.  Noch bei der Fahrt  wurde die Patientin parallel angemeldet, sodass nach Ankunft dort – nur 22 Minuten nach der Abfahrt in Buchen – die Behandlung reibungslos weitergehen konnte.

Neun Tage nach der Aufnahme auf die Schlaganfallstation ging es direkt weiter in die Reha. Knapp drei Wochen später konnte sie wieder nach Hause. Heute geht es Babara Bopp wieder gut, ist mit nur geringen Einschränkungen wieder `weitgehend alltagstauglich`. „Die Ärzte in Mosbach kann ich nur loben“,  berichtet Barbara Bopp. Ganz wichtig ist ihr, nochmals auf den raschen Notruf unter 112 hinzuweisen: „So wurden schnell die Weichen gestellt und mir konnte die notwendige Hilfe zu teil werden.“

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