Ansbach. „Der Landkreis Ansbach hat sich in 50 Jahren sehr gut entwickelt. Sie können stolz auf das Erreichte sein.“ Dieses Lob von Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer hörten rund 200 geladene Gäste in der Alten Reithalle Triesdorf beim Festakt zum Landkreisjubiläum. Musikalisch begleitet vom Bürgermeisterchor sowie der Percussiongruppe der Berufsfachschule Dinkelsbühl bot sich ein feierlicher Rahmen, um auf eine 50-jährige Erfolgsgeschichte zurückzublicken. Landrat Dr. Jürgen Ludwig blickte in seiner Festansprache auf die Kreisgebietsform von 1972. Sie sollte in ganz Bayern leistungsfähigere Strukturen in den Kommunen und in der Staatsverwaltung schaffen. Zugleich sollten Bürgernähe von Kommunalpolitik und Verwaltung sowie Mitwirkungsmöglichkeiten erhalten bleiben. Dieses Ziel sei erreicht worden. Der Landrat dankte allen Menschen, „die seit Gründung des heutigen Landkreises Ansbach durch ihre Schaffenskraft, Ausdauer und Leidenschaft in Haupt- und Ehrenamt unsere Heimat wirtschaftlich, politisch, sozial, kirchlich und vor allem menschlich geprägt haben – und dies auch künftig tun wollen“. Er erinnerte an Erfolge bei der wirtschaftlichen Entwicklung, im Naturschutz, im Ehrenamt und bei der Förderung der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit. Zugleich nannte er Digitalisierung, Energie- und Verkehrswende, Klimaschutz und Gesundheitsversorgung als wichtige Herausforderungen der Zukunft. „Die Verfügbarkeit von Fachkräften und von klimafreundlicher Energie wird für viele Bereiche der zentrale Punkt werden. Der gesellschaftliche Zusammenhalt darf bei allem Handeln nicht außer Acht gelassen werden“, so Dr. Jürgen Ludwig. Regionalbischöfin Gisela Bornowski stellte ihre Ansprache unter einen Vers aus dem Brief an die Galater: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Diese Haltung sei nicht einfach und auch nicht immer konfliktfrei, führe am Ende jedoch zum Erfolg. Aus dem Erzgebirgskreis, mit dem der Landkreis Ansbach eine langjährige Partnerschaft pflegt, sprach der scheidende Landrat Frank Vogel zu den Festgästen. Vor allem hob er den Wert der partnerschaftlichen Beziehungen beider Regionen hervor. Hier sei auch mit Blick auf die bundesdeutsche Geschichte viel erreicht worden. „Die deutsche Einheit lässt sich nicht per Gesetz verordnen. Es bedarf der Begegnung von Menschen, die miteinander ins Gespräch kommen und sich austauschen. Aus Gesprächen erwächst Verständnis, aus Verständnis Vertrauen und aus Vertrauen entstehen Verbundenheit und Freundschaft.“ Vogel übergab aus dem Erzgebirge die zwei handgefertigten Figuren Bergmann und Engel – als Sinnbild für Glaube, Glück und Leben, aber auch für die Verbindung zur Heimat. „Bleiben Sie zusammen!“, lautete denn auch Vogels abschließender Appell. Das Miteinander und Füreinander sei in einer Gesellschaft das Wichtigste. Mit dem Festakt in Triesdorf begann auch der mehrtägige Aufenthalt einer zwölfköpfigen Delegation aus dem Erzgebirgskreis im Landkreis Ansbach. Besichtigt wurden unter anderem die Rettungshubschrauberstation Sinbronn, die Städte Rothenburg und Feuchtwangen, die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf sowie der Erlebnispark „Natur und Teich“ in Dombühl. Den Abschluss bildete der Besuch der Kinderzeche Dinkelsbühl.
Bildunterschrift: In der Alten Reithalle Triesdorf fand der Festakt „50 Jahre Landkreis Ansbach“ statt.